Bereits in wenigen Tagen startet „Predator - Upgrade“ sowohl hierzulande als auch im Rest der Welt in den Kinos, doch wie nun bekannt wurde, kam es vor zwei Wochen noch zu den letzten Änderungen: Denn das Studio Fox forderte Regisseur Shane Black auf, eine Szene aus dem Film zu streichen – und zwar nicht wegen des Inhaltes, sondern allein aufgrund der kriminellen Vergangenheit eines Darstellers.
In der besagten Szene soll Schauspieler Steven Wilder Striegel laut den Kollegen von The Hollywood Reporter einen Jogger spielen, der sein Glück bei der Wissenschaftlerin Dr. Casey Brackett (Olivia Munn) versucht. Striegel ist ein Freund des Regisseurs Shane Black, wirkte so auch bereits in Blacks „The Nice Guys“ und „Iron Man 3“ mit. Doch Striegel ist auch ein registrierter Sexualverbrecher und saß dafür sogar sechs Monate im Gefängnis, nachdem er angeblich über das Internet Kontakt zu einer Minderjährigen aufgenommen hatte, in der Absicht, mit dieser eine sexuelle Beziehung zu beginnen. Schuldig bekannte er sich der Gefährdung eines Kindes und der Verführung einer Minderjährigen via Computer und wurde auch dafür verurteilt.
Wie die Los Angeles Times (via The Hollywood Reporter) als erstes berichtete, war es „Predator“-Star Olivia Munn, die das Studio auf die Vergangenheit ihres Co-Darstellers aufmerksam machte, sobald sie davon erfuhr. Auf den Film sollte die Kürzung keine Auswirkung haben, doch hinter den Kulissen sorgt die Vorstrafe Striegels für Unruhe.
Null Toleranz
Fox reagierte sofort und verlangte von Black, Striegel aus dem Film zu streichen. Dem kam Black nach und wandte sich am gestrigen Donnerstag, 6. September 2018, an die Öffentlichkeit, nachdem er in der Los Angeles Times die genauen Details von Striegels Verurteilung erfuhr: „Als ich die heutigen Nachrichten las, wurde mir erschreckend bewusst, dass ich von einem Freund getäuscht wurde […]. Ich bin der festen Überzeugung, dass man jedem eine zweite Chance geben sollte – aber manchmal entdeckt man, dass diese Chance nicht immer so berechtigt ist, wie man hoffte.“ Vor allem aber entschuldigte sich Black bei allen Beteiligten und Betroffenen.
Ich entschuldige mich bei allen, die ich in der Vergangenheit und Gegenwart enttäuscht habe, weil ich Steve engagierte, ohne ihnen ein Stimmrecht bei der Entscheidung zu geben.
Doch es ist genau diese Entschuldigung, die nun Unruhe stiftet. So äußerte sich Schauspielerin Olivia Munn, die, sobald sie von den Vorstrafen erfuhr, ihre Stimme erhob und den Fall publik machte, auf Twitter. Denn Blacks nun einsichtige Worte sahen zuvor offenbar noch ganz anders aus. In einem vorangegangenen Statement gegenüber der LA Times verteidigte Black noch seinen Freund und sagte unter anderem, dass er geglaubt habe, dass sich dieser in einer misslichen Situation befinde und nicht aus Lüsternheit gehandelt habe.
„Zusätzlich zu diesem Statement berichtete die LA Times, dass Wilder sagte, Shane wäre sich der Fakten rund um seine Verhaftung durchaus bewusst gewesen. Er traf eine ‚persönliche Entscheidung‘, immer wieder mit einem verurteilten Sexualverbrecher zu arbeiten, aber ich hatte diese Wahl nicht. Diese Entscheidung wurde für mich getroffen und das ist nicht ok.“
Wie sich die aktuelle Diskussion über die Besetzung von Striegel auf die Zukunft von Shane Black und womöglich sogar auf die Zukunft des ganzen Franchises auswirken könnte, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Auf den Kinostart nächste Woche und den Film als solchen haben die Entwicklungen allerdings zunächst keinen Einfluss. „Predator - Upgrade“ startet hierzulande am 13. September 2018 in den Kinos.