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    Darum knüpft "Ant-Man And The Wasp" erst so spät an "Avengers 3" an

    Im Abspann von „Ant-Man And The Wasp“ kommt es endlich zur Verknüpfung mit „Avengers: Infinity War“. Regisseur Peyton Reed erklärte uns im Interview, warum er damit bis nach dem Ende des eigentlichen Films wartete.

    Walt Disney

    Wie „Ant-Man And The Wasp”-Regisseur Peyton Reed uns verriet, wusste man von Anfang an, an welches „Infinity War“-Ende man anknüpfen musste, doch man war sich unsicher, ob und wie man es überhaupt adressieren würde. Er habe dabei ziemliche Freiheiten gehabt und gerade beim Schreibprozess mit seinem Autorenteam sehr viel herumprobiert. So habe es Drehbuchversionen komplett ohne „Infinity War“-Anknüpfung wie auch welche mit sehr starker Einbindung gegeben – und gerade bei diesen hat sich nach und nach herauskristallisiert, dass man den „Infinity War“ nicht zu früh adressieren sollte.

    „Quasi mit jeder Drehbuchfassung haben wir dabei den Verweis immer weiter nach hinten geschoben. Uns war nämlich ziemlich schnell klar, dass es unseren ganzen Film kapern würde, wenn wir ein so dramatisches Ereignis bei uns zu früh einführen“, verriet Peyton Reed uns so im Interview. Erst so sei die Verknüpfung überhaupt erst im Abspann, in der sogenannten Mid-Credits-Szene, gelandet und nicht bereits früher erfolgt. Laut Reed war die Idee, den Infinity War in den Abspann zu verschieben, am Ende auch die richtige Entscheidung.

    Dramatischer Effekt

    Mit dem Warten auf den berühmten Fingerschnipser konnten Reed und sein Team den Zuschauer ein wenig auf die Folter spannen: „Die Leute kommen in unseren Film und suchen nach Hinweisen auf das, was passiert ist, und wir geben ihnen für lange Zeit gar keine. Das führt dazu, dass sie unsere Geschichte einfach als das annehmen, was sie ist – und wenn wir dann doch dort landen, ist das dramatisch höchst effektiv: Wir geben erst unseren Figuren ihre Auflösung und dann können wir mit diesen Ereignissen auf unsere eigene Weise umgehen.“

    Dass Peyton Reed mit dem Ende von „Infinity War“ so umging, „wie es am besten zu unserem Film passt“, führt durchaus aber auch zu zwiespältigen Reaktionen. Während die eine Seite der Kinogänger begeistert ist, dass „Ant-Man And The Wasp“ mit seiner vor „Avengers 3“ spielenden Haupthandlung auch gut als eigenständiger Film ist, gibt es auch Fans, die sich gewünscht hätten, dass so ein Mega-Ereignis wie der „Infinity War“ nicht fast zwei Stunden lang ignoriert wird.

    Inhaltliche Anknüpfungsfehler?

    Allerdings führt das Verschieben in die Abspannszene auch zu kleinen inhaltlichen Problemen, die man durchaus diskutieren kann. Die genaue zeitliche Einordnung vieler Ereignisse ist bei Marvel ohnehin schon problematisch und selbst den Machern unterlaufen bekanntlich Fehler. Daher muss man ohnehin ein wenig rätseln. Wir gehen hier davon aus, dass die Abspannszene einige Wochen nach den Ereignissen des eigentlichen Films spielt. Das führt zu zwei Problemen.

    1. Hausarrest

    Im sich über wenige Tage abspielenden „Infinity War“ wird noch behauptet, dass Scott Lang nicht helfen kann, weil er unter Hausarrest steht. Das ist aber dann zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr der Fall. Mögliche Erklärungen sind: Die „Ant-Man And The Wasp“-Abspannszene spielt doch nicht Wochen, sondern nur Stunden nach dem Ende des eigentlichen Films und damit dem Ablauf des Hausarrestes oder viel wahrscheinlicher: Niemand wusste, wann der Hausarrest endet und Scott Lang hatte zu diesem Zeitpunkt auch andere Dinge zu tun, als mal seine Kurzzeit-Bekannten von einem Deutschlandtrip zu informieren, dass er wieder ein freier Mann ist.

    2. Keine Nachrichten

    Allerdings sehen wir bereits in „Infinity War“, wie groß in den Nachrichten über die Attacke von zwei Aliens auf New York und das anschließende spurlose Verschwinden von Tony Stark berichtet wird. Und das passiert deutlich vor dem Fingerschnipser von Thanos. Am Ende von „Ant-Man And The Wasp“ wird das überhaupt nicht adressiert. Mögliche Erklärungen: Man war so vertieft in das eigene Forschungsprojekt, dass man keine Nachrichten mitbekommen hat oder und unserer Meinung nach viel wahrscheinlicher: Den Figuren ist es herzlichst egal. Zu Stark hat man keine positive Bindung (eher im Gegenteil, gerade Hank Pym weigert sich ja, mit einem Stark zu arbeiten) und was auf der komplett anderen Küstenseite der USA passiert, berührt einen auch nicht sonderlich, zumal die (scheinbar nur kurzzeitige) Alien-Gefahr ja gebannt scheint.

    Ant-Man And The Wasp” läuft seit dem 26. Juli 2018 in den Kinos. Bereits rund um den Kinostart erschienen bei uns neben unserem Interview mit Peyton Reed über seine Einflüsse übrigens auch die nachfolgenden Gespräche mit Paul Rudd, Evangeline Lilly und Michael Douglas:

    Darum ist „Ant-Man And The Wasp“ lustiger als der Vorgänger: Unser Interview mit Paul Rudd

    „Schauspielern ist Folter“: Evangeline Lilly erklärt uns, warum sie „Ant-Man And The Wasp“ trotzdem machen musste

    Michael Douglas verrät uns, warum Marvel so erfolgreich ist und „Ant-Man And The Wasp“ ihn zuerst verwirrte

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