„Menschenfeind“, „Irreversible“, „Enter The Void“ – die Filme des französischen Regie-Provokateurs Gaspar Noé waren schon immer in filmischen und ethischen Grenzbereichen angesiedelt. Das ist nun auch bei seinem erst rauschhaften, dann nur noch alptraumhaften Techno-Trip „Climax“ nicht anders, der auf dem Fantasy Filmfest 2018 seine Deutschlandpremiere feiern wird. Eine 24-köpfige Electro-Tanztruppe hat sich zum Einstudieren einer Choreographie in eine abgelegene Halle zurückgezogen. Aber nachdem zunächst noch fleißig getanzt und geflirtet wird, artet die Party in einen abgründigen, paranoiden und gewalttätigen Trip aus, als jemand LSD in die Sangria-Bowle träufelt….
Wir haben „Climax“ schon beim Filmfestival in Cannes gesehen – und gehören damit zu den wenigen Glücklichen, die es tatsächlich in den Saal geschafft haben. Denn nach der ersten Pressevorführung früh am Morgen sprach sich in den sozialen Medien wie ein Lauffeuer herum, was für ein Wahnsinnstrip „Climax“ ist – und dass der neue Film von Gaspar Noé nach dem enttäuschenden 3D-Porno-Drama „Love“ zu jenen Werken gehört, die man auf dem Festival einfach unbedingt gesehen haben muss. Das Ergebnis: Bei allen weiteren Vorstellungen standen die Leute buchstäblich um den ganzen Block Schlange und selbst wer zwei Stunden vorher da war, konnte sich nicht sicher sein, ob er noch einen der heißbegehrten Plätze abbekommen würde.
Unser Fazit lautet deshalb auch: „Climax“ ist ein 95-minütiger filmischer Rausch, ein mitreißender Exzess, der sich jeglicher Konvention entzieht.
ClimaxDas Fantasy Filmfest 2018 findet zwischen dem 5. September und dem 30. September in sieben deutschen Städten statt (Berlin, München, Hamburg, Köln, Frankfurt, Nürnberg & Stuttgart) – eine genaue Übersicht und weitere Infos findet ihr auf der Homepage sowie der Facebook-Seite des Festivals.