Seit „American Beauty“-Regisseur Sam Mendes im November 2017 das Projekt verließ, war Disney auf der Suche nach einem neuen „Pinocchio“-Regisseur. Nach übereinstimmenden Berichten der Branchenmagazine Deadline, Variety und Hollywood Reporter übernimmt nun Paul King das Ruder.
King soll nun die Geschichte einer kleinen Holzpuppe, die ein eigenes Gewissen entwickelt und ein richtiger Junge werden will, umgehend in Angriff nehmen. Die eigentlichen Dreharbeiten sollen dann bereits im Herbst 2018 beginnen. Vorher soll der ebenfalls gerade angeheuerte Jack Thorne („Wunder“) noch einmal das vorherige Skript von Peter Hedges („Das wundersame Leben von Timothy Green“) überarbeiten.
Dank "Paddington 2" in aller Munde
Nach Paul King lecken sich aktuell alle Hollywood-Studios die Hände. Der Grund dafür ist „Paddington 2“, der in den USA die Branche durchweg begeisterte. Bei der Kritikenplattform Rotten Tomatoes steht der Film bei aktuell 187 Kritiken bei einem Tomato-Wert von 100%, das heißt alle Kritiken sind positiv. Es ist damit der bestbewerte Film überhaupt auf der Plattform.
Als Resultat bekam Paul King auch bereits von Warner die Regie des „Charlie und die Schokoladenfabrik“-Prequels „Willy Wonka“ angeboten. Nun gibt King aber erst einmal „Pinocchio“ den Vorzug, womit er bei „Willy Wonka“ nicht raus ist. Es deutet aktuell viel daraufhin, dass Warner bereit ist, auf ihn zu warten. Eine Entscheidung dazu wird in Kürze erwartet. Sollte Warner wirklich sein Projekt, das man eigentlich auch zeitnah drehen wollte, verschieben, würde dies noch einmal unterstreichen, wie hochgeschätzt King gerade wird.
Paddington 2Mit dem schnellen Voranschreiten der Produktion dürfte Disney endgültig das Rennen im Wettstreit der verschiedenen „Pinocchio“-Adaptionen in Hollywood machen. Unter anderem arbeitet auch Warner an einer Adaption, die aber näher an den italienischen Kinderbuchklassiker von Carlo Collodi angelehnt sein soll. Robert Downey Jr. steckt als Produzent hinter diesem Projekt und übernimmt auch die Rolle des Holzschnitzers Geppetto. Allerdings handelte sich das Studio bei der Suche nach einem Regisseur mehrere Absagen ein. Nachdem Ron Howard zwischenzeitlich gehandelt wurde, wurde es zuletzt ruhig um das Projekt.
Daneben gab es noch eine düstere Stop-Motion-Version, die Guillermo del Toro entwickelt hat. Rund zehn Jahre arbeite der Filmemacher daran. Zuletzt erklärte er es aber für tot, da es ihm nicht gelungen sei, die nötigen Geldmittel für eine Realisierung aufzutreiben.