Filmkritikerlegende Roger Ebert stellt einmal die Stanton-Walsh-Regel auf: Wenn in einem Film M. Emmet Walsh oder Harry Dean Stanton mitspielt, dann könne diese Film nicht völlig schlecht sein. Denn alleine der Auftritt eines der beiden ewigen Nebendarsteller sei immer sehenswert. Von Harry Dean Stanton wird es nun aber keine weiteren kultigen Auftritte mehr geben. Der Schauspieler und Musiker starb am 15. September 2017 im Alter von 91 Jahren.
Dean Stanton kam in den 1950er Jahren ins Filmgeschäft und war am Anfang fast nur in Western zu sehen, wo er zum gefragten Nebendarsteller avancierte. Von der TV-Serie „Rauchende Colts“ über „Das war der wilde Westen“ bis hin zu „Für eine Handvoll Dollar“, um nur einige wenige Titel zu nennen. Nach und nach ging es auch in andere Genres und über die Jahre hatte der Charakterschauspieler sehr prägende Auftritte in Filmen wie „Alien“ oder „Die Klapperschlange“.
Von "Paris, Texas" über David Lynch zu den Avengers
Eine ganz neue Seite gab der deutsche Regisseur Wim Wenders der Karriere von Stanton. Er machte ihn für sein Road-Movie „Paris, Texas“ zum Hauptdarsteller. Doch auch danach stand Stanton meist in der zweiten Reihe – ob in Martin Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“ oder bei seinen vielen Zusammenarbeiten mit David Lynch. Der besetzte ihn erstmals für „Wild At Heart“, holte ihn dann auch für „Twin Peaks – Der Film“, „The Straight Story“, „Inland Empire“ und zuletzt für das Serien-Revival von „Twin Peaks“ an Bord.
Der Auftritt in der Serie wird eine der letzten Rollen des Schauspielers bleiben, der für fast 200 Filme und Serien vor der Kamera stand und in den vergangenen Jahren auch einen kultig-kurzen Auftritt im Marvel-Blockbuster „The Avengers“ hatte. Doch ganz müssen wir auf Harry Dean Stanton übrigens noch nicht auf der Kinoleinwand verzichten. Am 8. März 2018 startet das Drama „Lucky“ in den deutschen Kinos. Der ewige Nebendarsteller spielt darin eine seiner seltenen Hauptrollen:
