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    Von ihm ist der Publikums-Hit "Good Bye, Lenin!": Wolfgang Becker ist tot
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Überraschend ist der deutsche Regisseur Wolfgang Becker am gestrigen 12. Dezember 2024 verstorben, wie seine Familie nun mitteilte. Bekannt ist Becker vor allem für „Good Bye, Lenin!“. Noch kurz vor seinem Tod drehte er einen neuen Kinofilm.

    X Verleih

    Der am 22. Juni 1954 geborene Wolfgang Becker gehörte zu den renommiertesten deutschen Regisseuren der Gegenwart. Nach einem Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin verschlug es ihn erst einmal zum Fernsehen, wo er unter anderem einen Krimi der Erfolgsreihe „Tatort“ inszenierte. Seinen Durchbruch im Kino feierte er dann 1997 mit dem vielfach ausgezeichneten Film „Das Leben ist eine Baustelle“.

    Am stärksten verbunden wird er allerdings mit „Good Bye, Lenin!“, der 2003 erschien und zum Welterfolg wurde. Allein in Deutschland gingen damals fast 6,6 Millionen Menschen ins Kino. Hinter „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ und „Findet Nemo“ und noch vor „Fluch der Karibik“ war die Tragikomödie der drittmeistgeschaute Film des Kinojahres. Die Geschichte, die den Wandel der DDR nach dem Mauerfall auf einzigartige Weise thematisiert, machte auch Hauptdarsteller Daniel Brühl zum Star, und erntete zahlreiche Preise.

    Kurz vor seinem Tod machte Becker noch "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße"

    Neben einem Kurzfilm für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und einem Beitrag zum Episodenfilm „Deutschland 09“ inszenierte Becker noch die Romanverfilmung „Ich und Kaminski“ – erneut mit Daniel Brühl in der Hauptrolle. An den riesigen Erfolg von „Good Bye, Lenin!“ konnte er damit beim Kinostart 2015 aber nicht anknüpfen.

    Erst kürzlich nahm er sein Kino-Comeback nach über neun Jahren in Angriff. In den vergangenen Wochen wurde unter anderem in Berlin „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ gedreht. Die Romanverfilmung beschäftigt sich wie einst „Good Bye, Lenin!“ mit deutsch-deutscher Geschichte.

    Erzählt wird von einem ehemaligen Bahnangestellten (Charly Hübner), von dem alle Welt zu glauben beginnt, dass er vor 30 Jahren eine Massenflucht von 127 Menschen aus der DDR über den Bahnhof Friedrichstraße in den Westen organisiert hat. Zuerst nimmt er den damit einhergehenden Ruhm gerne an. Doch es gibt ein Problem: Die Story stimmt nicht. Die Tragikomödie (mit natürlich auch wieder Daniel Brühl in einer kleinen Nebenrolle) dürfte im Laufe des Jahres 2025 in die Kinos kommen und wird nun Beckers letzter Film sein.

    Wolfgang Becker – auch einer der Macher hinter Deutschlands Vorzeige-Produktionsfirma X Filme

    Wolfgang Becker prägte die deutsche Filmlandschaft aber nicht nur als Regisseur, sondern auch als Mitbegründer der Berliner Produktionsfirma X Filme Creative Pool. Gemeinsam mit seinen Regie-Kollegen Tom Tykwer und Dani Levy sowie dem Produzenten Stefan Arndt gründete er 1994 das Unternehmen, das sich auf hochwertige, oft unkonventionelle Filmprojekte spezialisiert hat und lange Zeit als Synonym für frisches, junges deutsches Kino stand.

    Einige der bedeutendsten deutschen Filme der vergangenen 30 Jahre entstanden unter diesem Dach – nicht nur Beckers „Das Leben ist eine Baustelle“ und „Good Bye, Lenin!“, sondern unter anderem auch „Lola rennt“ und „Alles auf Zucker!“ von seinen Partnern Tykwer und Levy. Auch Titel wie der Oscarerfolg „Das weiße Band“ oder die Serie „Babylon Berlin“ sind Produktionen des Unternehmens.

    Wolfgang Becker starb nach Angaben seiner Familie „nach schwerer Krankheit, aber dennoch überraschend“ im Alter von 70 Jahren. Er hinterlässt eine Frau und eine Tochter.

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