2012 flimmerte Tom Cruise als „Jack Reacher“ von Christopher McQuarrie über die Leinwände; 2016 folgte Edward Zwicks Fortsetzung „Jack Reacher: Kein Weg zurück“. Beide Male stellte der Hollywoodstar unter Beweis, dass man sich besser nicht mit dem knallharten Ex-Militärpolizisten anlegt. Doch allein diese Tatsache dürfte die Bösewichte und Gegenspieler nicht automatisch davon abhalten und zum Guten bekehren.
Eine weitere Fortsetzung liegt allein schon wegen der Fülle der Vorlagen nahe. In den Büchern von Lee Child erlebt Reacher noch zahlreiche weitere Abenteuer; so erschien im Januar 2017 der 21. Band mit dem Titel „Night School“, „The Midnight Line“ steht bereits in den Startlöchern und soll im Herbst veröffentlicht werden. Geschichten gibt es also zu Hauf, daraus ließe sich relativ leicht noch die ein oder andere fürs Kino adaptieren. Bisher verfilmt wurden übrigens der neunte „Jack Reacher“-Band „One Shot“ (2009) und Nummer 18 „Never Go Back“ (2013).
Mit 22 Werken haben die Macher sogar einen größeren Originalschatz an Vorlagen, aus dem sie schöpfen könnten, als bei der James-Bond-Reihe – zu der es zumindest von Erfinder Ian Fleming selbst nur zwölf Romane (sowie zwei Kurzgeschichten-Anthologien) gibt.
Doch was hält Paramount Pictures davon ab, den dritten Film in Angriff zu nehmen? Zum einen scheint es nicht übermäßig lohnenswert: Beide Werke kamen mit einem durchschnittlichen Budget von 60 Millionen Dollar aus, der erste Actioner verzeichnet allerdings höhere Einnahmen an den Kinokassen. Weltweit kamen über 218 Millionen Dollar zusammen, für das Sequel konnten sich dann leider nicht mehr so viele Kinobesucher begeistern: Nur noch 162 Millionen Dollar gingen für Tickets über die Ladentheke - was noch lange kein Flop ist, aber eben auch kein großer Hit.
Zum anderen ist Tom Cruise vielbeschäftigt. In den Kinos ist er momentan mit „Die Mumie“ vertreten und soll seine Rolle daraus demnächst auch in Universals groß angelegtem Monster-Franchise „Dark Universe“ wieder verkörpern. Nach der Action-Komödie „Barry Seal: Only In America“ steht Cruise nun außerdem erneut für seine ikonische Rolle als Geheimagent Ethan Hunt in Christopher McQuarries „Mission: Impossible 6“ (startet am 16. August 2018) vor der Kamera. Außerdem liegen auf seinem Tisch noch das lang geplante Sequel „Top Gun: Maverick“, der auch schon vor einer Weile angekündigte Sci-Fi-Film „Luna Park“ und der zweite Teil von „Edge Of Tomorrow“, die er beide mit Regisseur Doug Liman realisieren würde.
Cruise ist Fortsetzungen (auch nach Jahren) alles andere als abgeneigt – so hängt er sich immer wieder gerne für scheinbar unmögliche Missionen an Flugzeuge oder baumelt von Hochhäusern. Ein dritter „Jack Reacher“-Film scheint also keineswegs ausgeschlossen, aber Pläne gibt es dazu momentan keine.
Wer nicht warten will, bis Jack Reacher vielleicht wieder auf der großen Leinwand zuschlägt, kann den ersten Film der Reihe heute Abend (am 9. Juli 2017) um 20.15 Uhr auf ProSieben ansehen.