„Buffy“-Erfinder Joss Whedon hat sich nach der augenscheinlich ziemlich kräftezehrenden Inszenierung des Marvel-Blockbusters „Avengers 2: Age Of Ultron“ recht rar gemacht. Kürzlich machte er zwar mit der SaveTheDay-Kampagne zur Unterstützung von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wieder von sich reden, doch wirklich handfeste Informationen zu kommenden Filmprojekten gibt es nicht. In einem Interview mit der Website Complex hat Whedon selbst nun aber verraten, dass er sich sehr gut vorstellen könnte, einen „Star Wars“-Film zu drehen:
„Möchte ich einen ‚Star Wars‘-Film machen? Ja! Ich sagte mir selbst zunächst ‚Ich möchte keinen ‚Star Wars‘-Film machen, ich meine, verdammt, warum?‘ Doch dann sah ich vor einer Weile den Trailer für ‚Rogue One‘ und dachte mir ‚Ich will genau das tun‘, einen ‚Star Wars‘-Film machen, ohne so sehr an das große Ganze gebunden zu sein.“
Es ist dabei auch längst nicht das erste Mal, dass der „Avengers“-Regisseur – nicht zuletzt aufgrund seiner vorherigen Zusammenarbeit mit Disney – auch mit „Star Wars“ in Verbindung gebracht wird. Er selbst schien es vor einigen Jahren zu bedauern, dass er nicht für die Regie von „Star Wars 7“ in Frage käme, da er zu jener Zeit mit „Avengers 2“ beschäftigt war. Obendrein hielten sich hartnäckig die Gerüchte, dass Whedon das Regieruder bei „Star Wars 9“, dem Abschluss der neuen Sternenkriege-Trilogie, übernehmen könnte. Der Posten ist inzwischen aber bekanntlich an „Jurassic World“-Regisseur Colin Trevorrow gegangen.
Whedons Aussage klingt jedoch ohnehin eher danach, als würde er lieber eines der Spin-offs als einen Film der Hauptreihe auf die Beine stellen. Zwar hat auch der auf „Rogue One“ folgende Ableger über den jungen Han Solo (Alden Ehrenreich) in den „LEGO Movie“-Machern Phil Lord und Chris Miller bereits Regisseure gefunden, doch gilt es beispielsweise noch immer, einen Verantwortlichen für das für 2020 geplante dritte Spin-off zu finden, über das es allerdings noch keine offiziellen Informationen gibt. Wie Disney-Chef Bob Iger verriet, sollen aber auch danach noch weitere „Star Wars“-Abenteuer auf der großen Leinwand folgen. Es gäbe für Whedon also wohl noch jede Menge Gelegenheiten, um Jahre nach seiner Kultserie „Firefly“ und der zugehörigen Filmfortsetzung „Serenity“ wieder in die Tiefen des Alls vorzudringen.
Zuvor geht es für ihn aber wohl erstmal (zumindest als Autor) in den Zweiten Weltkrieg. Wie Whedon nämlich ebenfalls im Complex-Interview enthüllte, arbeitet er derzeit an einem Skript zu einem Film, den er als Mischung aus historischer Fiktion und Horrorfilm bezeichnet und der für seine Verhältnisse wohl ungewöhnlich düster werden soll. Zudem könnte er sich auch vorstellen, einen „James Bond“-Einsatz und einen „Catwoman“-Film mit Anne Hathaway zu inszenieren oder gar zum Fernsehbereich zurückzukehren, bei dem er das Gefühl hätte, dass er in den vergangenen Jahren perfektioniert wurde.
Es dürfte daher wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Whedon in der Film- und Serienwelt wieder präsenter mitmischt. Der nächste „Star Wars“-Film (noch) ohne seine Beteiligung ist der von ihm erwähnte „Rogue One: A Star Wars Story“, der am 15. Dezember 2016 in den deutschen Kinos startet.