Wie das Branchenmagazin Deadline berichtet, soll „The Irishman“ im Jahr 2017 gedreht werden, um dann Ende 2018 weltweit in die Kinos zu kommen, mitten in der Oscar-Saison. Möglich wird dies nun auch, weil es in China großes Interesse an dem Projekt gibt. So hat sich nun bereits ein chinesischer Verleih die Rechte gesichert, um den Mafia-Thriller im Reich der Mitte groß auszuwerten. Für Martin Scorsese wäre dies etwas Besonderes: 1997 wurde „Kundun“, sein Film über den Dalai Lama, dort verbannt und zeitweise durften deswegen keine Filme von Scorsese und dem Verleiher Disney in dem aktuell so boomenden Filmmarkt gezeigt werden. In den vergangen Jahren gab es aber eine Normalisierung, so dass zum Beispiel schon „Hugo Cabret“ in einigen wenigen Kinos lief. „The Irishman“ könnte aber nun der bis dato größte China-Start für Scorsese sein. Der lokale Verleih ist zumindest optimistisch, dass man nicht an den strengen Zensoren scheitern werde. Ein Vertreter erklärte gegenüber dem Hollywood Reporter: „Wir haben das Drehbuch gelesen, welches übrigens brillant ist. Wie auch bei anderen Scorsese-Filmen ist die Gewalt nicht so exzessiv wie bei weiteren Hollywood-Filmen, welche die chinesischen Leinwände beehren.“
Da die Investoren dank des geplanten Starts in China nun zuversichtlich sein dürften, ihre Investitionen von 100 Millionen Dollar zurück zu bekommen, dürfte nun mit Hochdruck auch am Casting gearbeitet werden. Ursprünglich hieß es einmal, dass Al Pacino, Robert De Niro, Joe Pesci und Harvey Keitel die Hauptrollen bekleiden sollen. Nachdem schon Pesci wiederholt klarstellte, dass er nicht zur Verfügung steht, ist nun auch Keitel fraglich. Der Schauspieler erklärte jüngst den Kollegen von Variety, dass man ihn nicht gefragt habe. Pacino und De Niro sollen dagegen fest an Bord sein.
„The Irishman“ basiert auf dem Buch „I Heard You Paint Houses“ von Charles Brandt. Erzählt wird die Geschichte des Mafia-Killers Frank Sheeran (gespielt von De Niro), der über zwei Dutzend Auftragsmorde für das organisierte Verbrechen erledigt hat. Immer wieder gab es auch Gerüchte und Verschwörungstheorien, dass Sheeran bei der Ermordung von Präsident John F. Kennedy eine Rolle spielte. Ob Drehbuchautor Steven Zaillian („Schindlers Liste“, „Gangs Of New York“, „Exodus: Götter und Könige“) in seinem Skript darauf eingeht, ist nicht bekannt. Geplant ist übrigens, dass die Schauspieler ihre Rollen in verschiedensten Altersstufen bekleiden und moderne Technik eingesetzt wird, um sie am Computer zu verjüngen. Eingesetzt wird dabei eine Weiterentwicklung der Technik, die zum Beispiel in „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ oder auch zuletzt für Robert Downey Jr. in „The First Avenger: Civil War“ zum Einsatz kam.