Mit „Goldfinger“, „Diamantenfieber“, „Leben und sterben lassen“ sowie „Der Mann mit dem goldenen Colt“ inszenierte Guy Hamilton vier James-Bond-Filme – je zwei mit Sean Connery und Roger Moore. Dadurch hat er entscheidenden Anteil an dem ikonischen Status, den die Kinoreihe heute besitzt. Schließlich inszenierte er gleich die ersten beiden Abenteuer von Roger Moore und meisterte die schwierige Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Publikum einen neuen Darsteller und Connery-Nachfolger akzeptierte – was bei Vorgänger George Lazenby nicht klappte und zur kurzzeitigen, ebenfalls von Hamilton inszenierten Rückkehr von Connery führte. Es klappte mit Bravour. „Leben und sterben lassen“ avancierte zum bis dato erfolgreichsten Film über den Agent mit der Lizenz zum Töten.
Auch wenn Guy Hamilton für immer vor allem als Bond-Regisseur in Erinnerung bleiben wird, inszenierte er von den 50er bis in die 80er Jahre zahlreiche weitere Werke – darunter den Spionage-Thriller „Finale in Berlin“ mit Michael Caine, die Kriegsfilme „Luftschlacht um England“ und „Der wilde Haufen von Navarone“ sowie die Agatha-Christie-Adaptionen „Mord im Spiegel“ und „Das Böse unter der Sonne“. Für sein Frühwerk, das Drama „Manuela“, war Hamilton 1958 bei den Filmfestspielen von Berlin für einen Golden Bären nominiert. Beinahe hätte er sich auch im Superheldengenre verewigt. Als Regisseur von „Superman“ stand er schon fest, musste aus steuerrechtlichen (!) Gründen dann aber aussteigen und den Job Richard Donner überlassen. In den Achtziger Jahren war er zudem kurzzeitig mal ein Kandidat für die Regie bei einem „Batnman“-Film, wie Produzent Michael E. Uslan vor Jahren in einem Interview enthüllte.
Der Brite Guy Hamilton wurde 1922 im französischen Paris geboren und starb nun an seinem Alterssitz auf Palma de Mallorca.