Gerade einmal 17 Jahre alt war Keira Knightley, als die Dreharbeiten zu „Fluch der Karibik“ im Oktober 2002 begannen – und obwohl sie davor schon in Kultfilmen wie „Kick It Like Beckham“ und (in einer Minirolle) in „Star Wars: Episode I“ zu sehen war, bedeutete die Piratenfilmreihe den großen Durchbruch für die britische Schauspielerin. In einem Interview mit der Times blickte sie nun durchaus kritisch, aber nicht durchweg negativ auf ihre Erfahrungen mit „Fluch der Karibik“ zurück – und erteilte derartigen Blockbuster-Franchises für die Zukunft eine klare Absage.
„Es ist eine interessante Sache, wenn man etwas hat, das einen gleichzeitig aufbaut und zerstört“, so Knightley über ihre Rolle als Elizabeth Swann in insgesamt vier „Fluch der Karibik“-Filmen. „Ich wurde deswegen als beschissene Schauspielerin betrachtet, aber weil sie so viel Geld eingespielt haben, habe ich die Gelegenheit bekommen, die Filme zu drehen, für die ich Oscarnominierungen erhalten habe [nämlich „Stolz und Vorurteil“ und „The Imitation Game“]. Die ‚Fluch der Karibik‘-Filme waren die erfolgreichsten Filme, die ich je drehen werde, und der Grund dafür, dass ich öffentlich fertig gemacht wurde.“
Was Knightley damit meint, beschrieb sie in dem Interview an einer anderen Stelle: So sei ihr in der Klatschpresse etwa unterstellt worden, eine Essstörung zu haben. Sie habe aber gewusst, dass das nicht stimmt. „Wie bei einem klassischen Trauma erinnere ich mich nicht daran. Es wurde alles komplett gelöscht, aber ab und zu kommt etwas hoch und ich habe auf einmal eine sehr körperliche Erinnerung daran, denn schlussendlich ist es ja eine öffentliche Bloßstellung, oder? Es ist Teil meiner Psyche, weil ich so jung war als es passiert ist. Ich bin drumherum gewachsen.“
Kein Interesse an Hollywood-Blockbustern
Sie habe also sehr gemischte Gefühle zu den „Fluch der Karibik“-Filmen, so Knightley weiter, und erteilte künftigen Auftritten nicht nur in der Piratenfilmsaga, sondern auch in anderen Blockbuster-Franchises wie Marvel, DC oder „Star Wars“ im selben Atemzug eine klare Absage: „Man muss wahnsinnig viel arbeiten. Es nimmt Jahre deines Lebens in Anspruch, man hat keine Kontrolle darüber, wo man dreht, wie lange man dreht, was man dreht.“
Das liege aber nicht nur an den negativen Erfahrungen mit solchen Dreharbeiten und der Klatschpresse, sondern ganz einfach auch daran, dass sie mittlerweile zwei Kinder habe. „Ich könnte jetzt keinen Job mehr in einem anderen Land annehmen“, erklärte Knightley in dem Interview so. „Es wäre einfach nicht fair ihnen gegenüber und das möchte ich auch nicht. Ich habe entschieden, Kinder zu bekommen und ich will sie großziehen, also muss ich einen großen Schritt zurücktreten.“
Gleichzeitig bedeutet das aber nicht, dass Knightley überhaupt nicht mehr in Filmen und Serien zu sehen ist. Am 5. Dezember 2024 startet auf Netflix die Agenten-Serie „Black Doves“, in der sie eine der Hauptrollen spielt. Und in genau dieser Art von „purem Entertainment“, wie es Knightley im Interview betitelt, sollen wir sie in Zukunft noch öfter sehen. Hier ist der deutsche Trailer zu „Black Doves“: