Grace Lee Whitney verstarb am 1. Mai 2015 im Alter von 85 Jahren, wie ihr Sohn der US-Zeitung „The Fresno Bee“ bestätigte. Obwohl ihr Auftritt in der Originalserie „Raumschiff Enterprise“ 1966 nur acht Folgen währte, hinterließ die blonde Schönheit als persönliche Assistentin von Captain Kirk bei den Fans der Sci-Fi-Serie bleibenden Eindruck. Als Grund für den Ausstieg gab Whitney in einem späteren Interview mit The Sun bekannt, dass die Show-Macher nicht wollten, dass Captain Kirk eine zu enge Bindung mit einer der Frauen an Bord einginge, damit er im Verlauf der Serie seinen Liebesabenteuern nachgehen könnte. Trotzdem erinnerten sich viele Anhänger der Serie langfristig an Captain Kirks einstige Assistentin und erkundigten sich auf Conventions regelmäßig nach der Figur. So kam es auch, dass sich Whitney Ende der 70er wieder dem „Star Trek“-Franchise anschloss und u. a. in Folgefilmen wie „Star Trek - Der Film“ (1979), „Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock“ (1984), „Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart“ (1986) und „Star Trek VI - Das unentdeckte Land“ (1991) zu sehen war. Zum 30. Jubiläum von „Raumschiff Enterprise“ kehrte sie in einer Folge von „Star Trek - Raumschiff Voyager“ als ihre Serienfigur auch auf die Fernsehbildschirme zurück.
Doch auch abseits des intergalaktischen Imperiums hatte Whitney kleine, aber bemerkenswerte Film- und Fernsehauftritte. So spielte sie 1959 in „Manche mögen’s heiß“ und 1963 in „Das Mädchen Irma la Douce“ in zwei von Billy Wilders Filmen mit und war u. a. in Serien wie „Rauchende Colts“, „Batman“ und „Cannon“ zu sehen.
Trotz ihrer durch „Star Trek“ erlangten Bekanntheit wolle die Schauspielerin laut ihrer Familie lieber als „Überlebende einer Suchtkrankheit“ in Erinnerung behalten werden. Wie sie in ihrer 1998 erschienenen Autobiografie „The Longest Trek“ berichtete, habe sie schon während des Drehs der Serie Amphetamine genommen, um dünn zu bleiben und in die Kostüme zu passen. Doch vor allem nach ihrem unfreiwilligen Ausstieg bei „Raumschiff Enterprise“ habe sie ihren Schmerz und Kummer in Alkohol ertränkt. Weiter heißt es, dass ihr Serienkollege Leonard Nimoy, der vor kurzem ebenfalls verstarb, sie letztendlich dabei unterstützt habe, ihr Leben wieder auf die richtige Bahn zu lenken.
Kollege William Shatner teilte seine Trauer über Whitneys Tod und seine Kondolenz-Wünsche per Twitter mit.