Manche Filme und Romane sind es wert, dass ihre Geschichte gleich mehrmals erzählt werden muss. Dieser Meinung ist das Studio Lionsgate offenbar auch und hat sich dazu durch entschlossen, Bret Easton Ellis` Bestseller "American Psycho" neu aufzulegen. Im Gegensatz zu der weniger erfolgreichen Direct-to-DVD-Fortsetzung "American Psycho II: Der Horror geht weiter" mit Mila Kunis und William Shatner in den Hauptrollen, ist Mary Harrons Erstverfilmung mit Christian Bale in der Hauptrolle des psychopathischen Patrick Bateman bei vielen Filmfans gerne gesehen und spielte weltweit rund 35 Millionen Dollar bei einem Budget von 8 Millionen Dollar ein. Nicht gerade ein finanzielles Mammutprojekt. Umso überraschender ist die Ankündigung, dass die Neuauflage nicht ganz so viel kosten soll. Schon damals fiel die Rollenauswahl bezüglich der Kultfigur Patrick Bateman nicht leicht. Sowohl Edward Norton als auch Brad Pitt wurden mit der Rolle des Yuppies und Parade-Soziopathen für die Originalverfilmung in Verbindung gebracht. Nachdem Leonardo DiCaprio die Rolle des Patrick Bateman ebenfalls ablehnte, und in dem Jahr Danny Boyles "The Beach" dem Vorzug gab, fiel sie schließlich an Bale.
Auch Autor Bret Easton Ellis hat bereits feste Vorstellungen für die Verkörperung des neuen Patrick Bateman. Per Twitter teilte er seine Gedanken mit der Öffentlichkeit und heizte damit zugleich die Gerüchteküche an: "Ich habe Lionsgate Films gleich gewarnt, dass ich der neuen Version von 'American Psycho' nur dann meinen Segen geben werde, wenn entweder Scott Disick oder Miles Fisher für die Hauptrolle engagiert werden." Fisher stand zuletzt für den aktuell letzten Teil der Horror-Reihe "Final Destination 5" vor der Kamera und wird bald mit "J. Edgar" an der Seite von Leonardo DiCaprio wieder auf der Leinwand zu sehen sein. Scott Disick hingegen dürfte hierzulande nur wenigen bekannt sein. Er ist ausschließlich in der Familien-Reality-Soap "Keeping Up with the Kardashians" zu sehen.
Der umstrittene Roman "American Psycho" erschien 1991 und landete in Deutschland prompt auf dem Index für jugendgefährdende Schriften. Die blutige Bankersatire machte den Schriftsteller Bret Easton Ellis über Nacht zum Literaturstar und die darauf basierende Verfilmung brachte dem damals noch relativ unbekannten Christian Bale den Durchbruch in Hollywood. Für das Remake wird Noble Jones, der bereits das fertige Skript eingereicht hat, den Antihelden Bateman an die Wall Street unserer Tage verlegen, dessen sadistische Triebe durch die anhaltenden Auswirkungen der Finanzkrise nur noch weiter geschürt werden dürften.
Wer sich schon vorab ein Bild von Miles Fisher als vom Morden besessenen Patrick Bateman machen will, dem sei das folgende Musikvideo ans Herz gelegt. Es handelt sich dabei um den Coverversion des Songs "This Must Be The Place" der Band Talking Heads und ist zugleich eine Hommage an den Filmklassiker "American Psycho".