Laut The Guardian verursacht 3D Kopfschmerzen und ist den Hype nicht wert, The Hollywood Reporter schreibt über rückgängige Besucherzahlen in Großbritannien und sogar "Avatar"-Regisseur James Cameron hält die Ticketpreise nicht für angebracht: Ist 3D in den letzten Zügen? Oder zumindest der Anfang vom Ende eingeleitet? Das wäre eine gewagte These, die unter Skeptikern mit Sicherheit einigen Anklang findet, aber es gibt auch Verfechter der neuen Technologie. Allein die Anzahl der namenhaften Regisseure, die ihre Werke in 3D produzieren, steigt stetig. Martin Scorsese ("Shutter Island"), Francis Ford Coppola ("Der Pate") und Steven Spielberg ("Jäger des verlorenen Schatzes") bringen in diesem Herbst ihren jeweils ersten 3D-Film heraus. Während Coppola laut indieWIRE für seinen Film "Twixt" einzelne Sequenzen in 3D gedreht hat und Spielberg für "Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der "Einhorn"" auf Hi-Tech-Motion-Capture-Technologie, die ebenfalls 3D-Effekte nutzt, zurückgegriffen hat, entschied sich Scorsese, "Hugo Cabret" komplett in nativem 3D zu drehen.
Es gibt Skeptiker, aber Scorsese ist keiner davon, auch wenn der Filmemacher dem Kameramann Vince Pace ("Avatar - Aufbruch nach Pandora"), den er für den Aufbau des 3D-Kamera-Systems zum Dreh von "Hugo Cabret" angeheuert hat, zustimmen musste, als dieser von Problemen mit der neuen Technologie sprach: "Am Anfang gab es einige Bedenken über das 3D, ich habe mich um alles gesorgt", sagte Pace. Scorsese ist mittlerweile sogar von der neuen Technik überzeugt: "Wenn 3D zur Zeit der frühen 1970er Jahre, als ich "Hexenkessel", "Taxi Driver" oder auch "Wie ein wilder Stier" von 1980 gemacht habe, die Norm gewesen wäre, hätten diese Geschichten wunderbar in 3D funktioniert", sagte Scorsese gegenüber dem Wall Street Journal. "Wenn die Akzeptanz der Besucher da ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Dinge einfacher werden, wenn es um 3D-Brillen und keine 3D-Brillen und andere Themen geht."
James Cameron, der als 3D-Vorreiter gilt und dessen Know-How von anderen Filmemachern immer gerne zu Rate gezogen wird, wurde von Reuters ebenfalls zu 3D und seiner Zukunft befragt. Er sieht genau bei der bleibenden Akzeptanz der Kinogänger ein Problem: "Wenn die Zeit voranschreitet und die nächsten paar Spielzeiten vorübergehen, wird es immer härter und härter werden, den teureren Ticketpreis zu verteidigen", sagte Cameron gegenüber dem Nachrichtendienst. "Nicht etwa, weil die Qualität nicht gewährleistet ist, sondern weil mehr und mehr Filme in 3D gemacht werden und ab einem gewissen Punkt wird die Mehrheit der Filme, also 51 Prozent oder noch mehr, in 3D gemacht werden. Wenn 3D zur Norm wird, muss man einen Rabatt auf 2D-Vorstellungen geben. Man kann keinen höheren Preis für 3D-Filme verlangen."
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