Mark Fergus und Hawk Ostby sind ein Drehbuchduo, das bereits mit dem Endzeitfilm "Children of Men" und der Superheldenverfilmung "Iron Man" auf sich aufmerksam machte. Der nächste Film aus ihrer Feder, der vor der Kinotür steht, ist der mit Spannung erwartete Science-Fiction-Western "Cowboys & Aliens". Für das Duo steht ein anderes Projekt als Nächstes an: das bislang unbenannte "Tomb Raider Reboot", das 2013 in die Kinos kommen soll.
Der Plan ist, eine Ursprungsgeschichte von Action-Archäologin Lara Croft zu erzählen, die ihren Platz neben Ellen Ripley ("Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt") und Sarah Connor ("Der Terminator") "im Pantheon der großen Actionheldinnen" festigen soll. Rechteinhaber GK Films möchte wahrscheinlich ein Reboot anstrengen, das eine jüngere Lara zeigt. Dass Angelina Jolie wieder in die Rolle des "weiblichen Indiana Jones" schlüpfen könnte, wie sie es in "Lara Croft: Tomb Raider" und "Lara Croft Tomb Raider 2 - Die Wiege des Lebens" tat, ist damit so gut wie ausgeschlossen. Nach einer Besetzung wird derzeit gesucht.
Ob "Batman", "The Amazing Spider-Man", "Conan", "Superman", "Zorro Reborn", "The Crow" – unter den Helden grassiert momentan das Reboot-Virus. Für Lara Croft, die seit 1994/1995 in neun Videospielen Gräber ausgehoben und die Welt gerettet hat, sind Neuerfindungen im Grunde nichts Neues. Die Geschichte von "Tomb Raider" ist nicht kompliziert, aber durchwachsen. Ihre Hauptfigur startete mit wenig auserzähltem Charakter, punktete größtenteils durch atmosphärisches Gameplay und gewann in der Öffentlichkeit durch ein auf ihre Erotik abzielendes Marketing das Image einer emanzipierten Heldin mit Sexappeal. Experimente wie den sechste Teil, "Tomb Raider: The Angel of Darkness", und den Neuanfang eines anderen Entwicklerstudios mit "Tomb Raider: Legend" überstand das Videospiel bis zum heutigen Tag. Spieleschmiede Crystal Dynamics versucht sich aktuell ebenso an einem Reboot in mit GTA vergleichbarer Open-World-Manier: mit einer jungen, noch unerfahrenen Lara, die auf einer mystischen Insel bei Japan strandet, auf der sie sich mit anderen Gestrandeten gegen die düsteren Kräfte der Insel wehrt.
Weder in Story noch in Charakterzeichnung hielten sich die Filme jemals an die Vorgaben der Spielreihe. Dem Tomb-Raider-Universum stehen in beiden Medien, Videospiel und Film, Reboots ins Haus. Betrachtet man die Markenpolitik der letzten Jahre, ist es wenig wahrscheinlich anzunehmen, dass das Reboot von Fergus und Ostby inhaltlich mit den Videospielen verbunden sein wird. Hauptdarstellerin, Regisseur, Spiel- bzw. Drehorte – noch ist alles offen.