Ein reicher, hartherziger Mann wird pünktlich zum Weihnachtsfest bekehrt – das ist die Prämisse von Charles Dickens' literarischem Klassiker „A Christmas Carol“, der unzählige Male verfilmt und variiert wurde. Und auch ein weiterer Roman und dessen Verfilmungen ließen sich mit diesen Worten zumindest grob zusammenfassen: „Der kleine Lord“.
Insgesamt 13 (!) Mal wurde das Buch von Frances Hodgson Burnett in einem Zeitraum von mehr als 100 Jahren fürs Kino und Fernsehen adaptiert. Am populärsten ist aber mit Sicherheit die TV-Adaption von 1980, die seit über vier Jahrzehnten verlässlich alle Jahre wieder von der ARD im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird – und für viele Menschen zu Weihnachten dazu gehört wie Lebkuchen, Glühwein und Tannenbaum.
Den griesgrämigen Earl of Dorincourt verkörperte darin Schauspiel-Legende Alec Guinness, während Ricky Schroder in die Rolle des achtjährigen Cedric „Ceddie“ Errol schlüpfte, der das Erbe des Adligen antreten soll und schließlich dessen Herz erweicht.
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Das wurde aus "Der kleine Lord"-Darsteller Ricky Schroder
Schroder konnte bereits für seine allererste Rolle im Sportdrama „Der Champ“ (1979), das übrigens von Wissenschaftlern zum traurigsten Film aller Zeiten gekürt wurde, einen Golden Globe als Bester Nachwuchsdarsteller einsacken. Nur ein Jahr später gelang ihm als kleiner Lord dann der große Durchbruch als Kinderdarsteller.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderstars ist Schroder der Schauspielerei immer treu geblieben, auch wenn „Der kleine Lord“ sein Karriere-Höhepunkt bleiben sollte. Die meisten Filme, in denen er im Anschluss zu sehen war, sind längst in Vergessenheit geraten – obwohl er in „Rivalen“ (1990) immerhin eine Hauptrolle an der Seite von Brad Pitt spielte. Weiterhin konnte man Schroder in Tony Scotts U-Boot-Actioner „Crimson Tide“ sowie einzelnen Folgen von Serienhits wie „Scrubs“ oder „24“ sehen.
Der bis dato letzte Eintrag in seiner Filmografie stammt von 2016 (in einem Dolly-Parton-Weihnachtsspecial) – und man kann nur mutmaßen, dass sich Schroder nicht freiwillig vom Schauspielgeschäft abgewendet hat. In den vergangenen Jahren sorgte der heute 54-Jährige nämlich immer wieder für Negativschlagzeilen.
2019 beispielsweise wurde der vierfache Vater gleich zweimal wegen häuslicher Gewalt festgenommen, ein Jahr später setzte er sich öffentlich für Kyle Rittenhouse ein, der während der Proteste gegen rassistische Polizeigewalt in Kenosha zwei Menschen erschoss – Schroder beteiligte sich sogar an der Kaution des mutmaßlichen Doppelmörders. Seitdem präsentiert er sich als Donald-Trump-Supporter, Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner. 2021 wurde er etwa gegenüber einem Supermarktmitarbeiter handgreiflich, nachdem dieser ihn an die Maskenpflicht erinnert hatte – und lud ein Video davon auf seinem Instagram-Kanal hoch. Dass Schroder in absehbarer Zeit vor die Kameras zurückkehren wird, ist also eher unwahrscheinlich...
Falls euch diese Nachricht die Weihnachtsstimmung nun ein wenig getrübt hat, empfehlen wir euch die folgende Liste, in der neben „Der kleine Lord“ noch zahlreiche weitere Festtags-Klassiker gewürdigt werden:
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