Meryl Streep ist zweifellos eine lebende Hollywood-Legende – und viele halten die 75-Jährige aus guten Gründen für die vielleicht beste Schauspielerin ihrer Generation. 21 (!) Mal konnte Streep bereits auf einen Oscar hoffen, was sie mit großem Abstand zur meistnominierten Darstellerin aller Zeiten macht – vor Katherine Hepburn und Jack Nicholson mit je 12 Nominierungen. Zwei Academy Awards konnte die in New Jersey geborene US-Amerikanerin bislang mit nach Hause nehmen (für „Kramer gegen Kramer“ und „Sophies Entscheidung“), weitere Erfolge feierte sie mit so unterschiedlichen Filmen wie „Der Teufel trägt Prada“, „Die Brücken am Fluss“ sowie natürlich den beiden „Mamma Mia“-Musicals.
Doch keine Karriere ist makellos – auch die einer solchen Größe wie Meryl Streep nicht. So wirkte sie auch in weniger gelobten Filmen wie der Young-Adult-Dystopie „Hüter der Erinnerung – The Giver“ mit. Und Mitte der 1990er-Jahre sagte sie die Hauptrolle in einem oscarprämierten Biopic ab, was sie bis heute bitter bereut.
Und dann ist da noch der etwas in Vergessenheit geratene Thriller „In der Stille der Nacht“ (1982), den Regisseur Robert Benton direkt im Anschluss an „Kramer gegen Kramer“ inszenierte. Neben Streep sind in dem Film u.a. Roy Scheider („Der weiße Hai“) und Jessica Tandy („Miss Daisy und ihr Chauffeur“) zu sehen. Im Mittelpunkt steht der New Yorker Psychiater Dr. Sam Rice (Scheider), der eine Affäre mit einer geheimnisvollen Fremden namens Brooke Reynolds (Streep) beginnt – nicht ahnend, dass es sich bei ihr um die Geliebte eines kürzlich ermordeten Patienten handelt...
In einem Interview hat der „Jenseits von Afrika“-Star über „In der Stille der Nacht“ und ihre Rolle darin gesprochen – und zwar äußerst selbstkritisch (via Far Out Magazine): „Ich hatte das Gefühl, dass ich [in dem Film] völlig versagt habe. Das war direkt, nachdem ich mit Robert Benton ‚Kramer gegen Kramer‘ gedreht hatte. Er […] ist ein wundervoller Regisseur, [doch] es handelte sich um einen Film Noir, was kein Genre ist, zu dem ich eine Affinität habe. Denn ich sollte eigentlich nur geheimnisvoll und schön sein. Je mehr ich merkte, dass das die Aufgabe war, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass ich das nicht tun konnte.“
Doch als ihr klar wurde, dass sie eine für ihre Verhältnisse ziemlich unterkomplexe Figur spielen sollte, die eigentlich nicht ihrem Typ entspricht, war es schon zu spät – und die Verkörperung einer klassischen Femme fatale ging als einer der wenigen Fehlgriffe in die Geschichte von Meryl Streeps Karriere ein. Dementsprechend lau fielen seinerzeit auch die Kritiken aus, während „In der Stille der Nacht“ auch an den Kinokassen nicht von Erfolg gekrönt war.
Wie bereits weiter oben erwähnt, ist Streep in Sachen Oscar-Nominierungen die absolute Rekordhalterin – zumindest unter den Schauspieler*innen. Wer mit 53 Nominierungen in sieben Jahrzehnten im Gesamtvergleich die Nase vorn hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Insgesamt 53 (!) Mal: Das ist die einzige Person, die in sieben Jahrzehnten für den Oscar nominiert war!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.