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    "Er konnte ein richtiger Mistkerl sein": Julia Roberts wurde von Star-Regisseur schikaniert – und setzte sich zur Wehr
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mit „Magnolien aus Stahl“ feierte „Pretty Woman“-Star Julia Roberts ihren ersten großen Erfolg. Doch die Dreharbeiten waren alles andere als einfach – was vor allem an Regisseur Herbert Ross lag, der die Schauspielerin tagtäglich schikanierte...

    Mit dem RomCom-Klassiker „Pretty Woman“ feierte Julia Roberts im Jahr 1990 ihren endgültigen internationalen Durchbruch. Doch schon ein Jahr zuvor erregte sie mit ihrer Performance im Überraschungs-Hit „Magnolien aus Stahl“ jede Menge Aufmerksamkeit: Schließlich gelang es der damals 19-Jährigen mühelos, mit etablierten Größen wie Shirley MacLaine („Zeit der Zärtlichkeit“) oder Sally Field („Norma Rae“) mitzuhalten.

    Der Schauplatz der Ensemble-Tragikomödie ist ein Schönheitssalon im Provinznest Chinquapin, in dem sich mehrere Frauen verschiedenen Alters (u.a. auch Dolly Parton, Olympia Dukakis und Daryl Hannah) regelmäßig treffen, um sich über ihre Geheimnisse und Probleme auszutauschen. Die Geschichte über weiblichen Zusammenhalt traf dabei einen Nerv: Bei einem Budget von 15 Millionen US-Dollar konnte „Magnolien aus Stahl“ rund 98 Millionen in die Kinokassen spülen – womit er erfolgreicher war als im selben Jahr erschienene Kultfilme wie „Harry und Sally“, „Der Rosenkrieg“ oder James Camerons „Abyss – Abgrund des Todes“.

    Doch während der Film um Themen wie Solidarität und Freundschaft kreist, ging es hinter den Kulissen weniger harmonisch zu. Das lag vor allem an Regisseur Herbert Ross („Footloose“), der Julia Roberts regelmäßig am Set schikanierte.

    In der 2004 erschienenen Biografie „Julia: Her Life*“ hat die heute 56-Jährige über die zermürbende Zusammenarbeit gesprochen: „Es gab eine Zeit, in der er so sehr auf mir herumhackte, dass Sally [Field], Gott segne sie, zu ihm sagte: ‚Wenn du nicht aufhörst, gehe ich einfach […], weil ich das nicht ertragen kann. Es ist einfach zu sinnlos und gemein.‘“ Auch Dolly Parton sei ihr zur Seite gesprungen.

    „Er war gemein und hat sich meiner Meinung nach daneben benommen“, so Roberts weiter. „Jetzt begründet er es damit, dass er versucht hat, eine Leistung aus mir herauszuholen, die ich in seinen Augen sonst nicht erbracht hätte. Darüber werden wir wahrscheinlich immer unterschiedlicher Meinung sein. Nun gut. Es ist mir scheißegal. Aber wenn er denkt, er könne so herablassend über mich reden, ohne dass ich etwas dazu sage, dann ist er verrückt.“

    Sally Field bestätigt Schikane durch Herbert Ross

    Später hat auch Sally Field in einem Interview mit Vulture auf die Dreharbeiten zu „Magnolien aus Stahl“ zurückgeblickt und bestätigt, dass Ross „sehr, sehr hart“ zu der damals unerfahrenen Nachwuchs-Schauspielerin gewesen sei. „Wenn Sie jemals mit Julia sprechen, wird sie es Ihnen sagen“, so die 77-Jährige. „Wir haben uns alle um Julia geschart, denn sie war das Baby. Sie war der Newcomer. Sie war wunderbar, und er hackte einfach auf ihr herum. Es war furchtbar.“

    Auf die Frage, warum es der 2001 verstorbene Regisseur derart auf Roberts abgesehen hatte, antwortete Field mit folgenden Worten: „Weil er ein richtiger Mistkerl sein konnte, deshalb. Manche Leute brauchen einfach jemanden, auf dem sie herumhacken können. Aber wir sind ihr alle zu Hilfe gekommen.“ Ihr gegenüber habe sich Ross nicht so verhalten, „weil er sich nicht traute.“ Immerhin war Field schon damals eine zweifache Oscar-Preisträgerin.

    Obwohl Herbert Ross augenscheinlich alles tat, um für schlechte Stimmung zu sorgen, forderte er damit nur jenen Zusammenhalt heraus, der auch im Film selbst zentral ist. Auch MacLaine und Parton haben in Interviews über ihr schwieriges Verhältnis zu dem Regisseur gesprochen – und darüber, wie sie sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen gegen ihn stellten.

    Enorm positive Erfahrungen hat Sally Field übrigens mit Robin Williams gesammelt. Dieser ließ sogar den gesamten Zeitplan von „Mrs. Doubtfire“ ändern, um der Schauspielerin nach einem Trauerfall einen freien Tag zu ermöglichen. Die gesamte Geschichte lest ihr im folgenden Artikel:

    Robin Williams ließ "Mrs. Doubtfire"-Drehplan ändern, damit Sally Field nach dem Tod ihres Vaters das Set verlassen konnte: "Er war sehr sensibel"

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