Mit Einnahmen von 114 Millionen Dollar ist das Fantasy-Musical „Wicked“ gerade auf den ersten Platz der US-Kinocharts gestürmt. Am kommenden Wochenende folgt das Animations-Musical „Vaiana“, bei dem auch bereits ein Start für das lange Thanksgiving-Wochenende im Bereich über 100 Millionen Dollar erwartet wird. Filme mit großen Gesangsnummern sind angesagt. Sie bringen aber ein Problem mit sich, das aktuell höchst kontrovers diskutiert wird.
Musicals laden zum Mitsingen ein – insbesondere wenn die Fans die Stücke kennen und lieben, wie es beim Erfolgsmusical „Wicked“ der Fall ist. Dort existieren die bekannten Stücke ja schon seit Jahren auf der Bühne und natürlich auch bei Spotify und Co.
Doch gleich mehrere US-Kinoketten wiesen im Vorfeld des Kinostarts auf strikte Hausregeln hin, die das Mitsingen verbieten. Andernfalls drohe der Verweis aus dem Kinosaal. Die Kinokette AMC produzierte sogar extra einen Werbespot, in welchem klargestellt wird, dass Mitsingen bestraft werde. Es machten zudem Fotos im Netz die Runde, dass an Kinosaal-Eingängen auf das Sing-Verbot hingewiesen wird.
Dadurch entbrannte eine große und sehr kontroverse Debatte: Der eine Teil des Publikums fühlt sich gestört, wenn Leute im Kino mitsingen. Man bezahle schließlich dafür, die Stars zu hören und nicht eine vielleicht musikalisch eher durchschnittlich begabte Menge. Für eine andere Gruppe gehört das Mitsingen bei einem Musical genauso zum Kino-Erlebnis dazu wie das Lachen bei einer Komödie – und da würde ja niemand auf die Idee kommen, dieses zu verbieten.
Bei „Vaiana 2“ wird die Mitsing-Kontroverse sicher nicht ganz so groß. Denn man kann den Soundtrack zwar bereits vorab hören, da es aber komplett neue Lieder sind, besteht noch nicht die große emotionale Bindung wie bei „Wicked“. Trotzdem erreicht die Kontroverse auch das Animationssequel – und war am Wochenende bei der Premiere in London großes Thema.
Im Kino mitsingen? Dwayne Johnson ermuntert euch dazu!
Auch Superstar Dwayne Johnson wurde von BBC News auf dem Roten Teppich der englischen „Vaiana 2“-Premiere auf die Diskussion angesprochen und gefragt, ob man Mitsingen im Kino erlauben oder verbieten solle. Johnsons Meinung ist klar, wie er in einem Appell deutlich sagt: „Sing! Du hast dein hart verdientes Geld für ein Ticket ausgegeben, bist in ein Musical gegangen und bist voll dabei. Sing!“
Dwayne Johnson steht in der Debatte also deutlich auf einer Seite. Für ihn ist das Mitsingen bei einem Musical so logisch wie das Lachen bei einer Komödie, „vor allem, wenn man Musik liebt – das ist doch der spaßige Teil“, erklärte er so auch der BBC.
Mitsing-Vorführungen als Lösung? Dann braucht es die aber zeitnah!
Eine Lösung für die Debatte sind natürlich spezielle Mitsing-Vorführungen. Zu „Wicked“ werden diese in den USA angeboten – allerdings erst ab Weihnachten. Damit wird von den Fans des Musicals, die einen ähnlichen Blickwinkel wie Dwayne Johnson haben, verlangt, dass sie einen Monat warten, bevor sie den Film so genießen können, wie sie wollen. Den Filmkonzernen scheint es daher bei solchen Mitsing-Vorführungen in erster Linie weniger darum zu gehen, ein Bedürfnis zu befriedigen. Die Idee ist, ein zweites Mal abzukassieren. Die Fans gehen natürlich jetzt schon in „Wicked“ und unterdrücken das Bedürfnis, ihre Lieblingszeilen auch selbst zu schmettern. Und zur Sing-Along-Variante wird dann halt noch ein zweites Ticket gelöst.
In Deutschland läuft „Wicked“ übrigens erst ab dem 12. Dezember 2024 in den Kinos. „Vaiana 2“ mit Dwayne Johnson als Halbgott Maui erscheint dagegen schon diese Woche. Ab dem 28. November 2024 könnt ihr das Animations-Musical sehen. Hier ist der Trailer: