Mit weltweiten Einnahmen von nur knapp über 200 Millionen Dollar bei einem Budget von angeblich 150 Millionen Dollar blieb „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ an den Kinokassen eine Enttäuschung. Doch trotzdem bestand Hoffnung, dass das Fantasy-Abenteuer fortgesetzt wird. Die Rezeption war gut, der Film fand bei der Fangemeinde des Spiels wie auch bei Neulingen Zustimmungen. Die Hoffnung war, dass im Heimkino noch genug Umsatz erfolgt, um einen Nachfolger zu rechtfertigen.
Hauptdarsteller Chris Pine erweckte zwischenzeitlich sogar den Eindruck, dass die Chancen nun wieder richtig gut stehen. Doch es gibt einen großen Rückschlag.
Spiele-Gigant Hasbro: Statt Filmen lieber Videospiele
Wie das Wirtschaftsmagazin Bloomberg ausführt, gab es bereits vor einiger Zeit einen Strategiewechsel bei Spielefirma Hasbro. Wie von uns bereits vor einer Weile berichtet, wurde zum Beispiel die eigene Filmproduktionsfirma eOne verkauft. In dem Zusammenhang hat man laut Bloomberg bei Hasbro entschieden, nicht mehr in Filme zu investieren. Statt auf Filme wolle sich das Unternehmen neben den klassischen Spielen zusätzlich auf Videospiele konzentrieren. Diese seien populärer bei der Zielgruppe, beschäftigen diese zudem länger. Die Firma arbeitet so auch gerade an einem bislang noch nicht angekündigten „Dungeons & Dragons“-Videospiel.
Das bedeutet erst einmal noch nicht das endgültige Aus für Filme, die auf Hasbro-Produkten basieren. Das Unternehmen werde weiter ganz normal Lizenzen verkaufen, sodass aus Titeln wie „Transformers“, „G.I. Joe“, „Magic The Gathering“ oder „Dungeons & Dragons“ natürlich weiter Filme und Serien entstehen können. Man will sich finanziell an diesen Projekten aber überhaupt nicht mehr selbst beteiligen. Und genau das ist das große Problem für einen möglichen „Dungeons & Dragons 2“.
Sequels zu "Dungeons & Dragons" und "Transformers One" sind nun unwahrscheinlich
Denn bei Vorgänger „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ teilten sich Hasbro und Hollywood-Traditionskonzern Paramount die hohen Kosten. Nun müsste ein Filmstudio also ein Sequel alleine stemmen. Und dies ist aufgrund der wie berichtet nicht gerade ordentlichen Kinozahlen des ersten Teils ein (wohl zu großes) Risiko. Sich zu zweit ein solches Risiko zu teilen, wäre noch denkbar gewesen. Schließlich ist dann beim Scheitern der Verlust für jeden einzelnen nur halb so groß. Dass Paramount alleine weitermacht, halten wir für sehr unwahrscheinlich.
Übrigens ist nicht nur „Dungeons & Dragons“ von diesem Problem betroffen. Auch bei „Transformers One“ hat Hasbro einen beträchtlichen Teil des angeblich mindestens 75 Millionen Dollar hohen Budgets gestemmt. Obwohl der Animationsfilm viele begeisterte, gab es auch hier Ernüchterung an den Kinokassen. Die Einnahmen von nicht einmal 130 Millionen Dollar waren deutlich unter den Erwartungen. Obwohl eine Fortsetzung am Ende des ersten Films vorbereitet wird, dürfte diese daher nicht kommen.
Auch schlechte Nachrichten für die "Dungeons & Dragons"-Serie?
Daneben könnte die neue Strategie bei Hasbro auch das endgültige Aus für eine schon lange in der Entwicklung befindliche Serie aus der Welt von „Dungeons & Dragons“ sein. Diese war ohnehin schon fraglich. Denn eigentlich sollte sie ebenfalls in Zusammenarbeit von Hasbro und Paramount entstehen, dann bei Streamingdienst Paramount+ laufen. Nach dem Verkauf von Hasbros Produktionsfirma eOne zog sich Paramount aber bereits aus dem Projekt zurück. Das unter anderem für die „John Wick“-Filme verantwortliche Studio Lionsgate, welches auch eOne gekauft hat, zeigte zwar Interesse, die Serie in Eigenregie zu machen, aber seit Monaten herrscht an dieser Front Stille.
Da auch alle Kreativen hinter der Entwicklung der Serie absprangen, dürfte sie in der ursprünglich geplanten Form nicht mehr kommen. Möglich wäre nur, dass Lionsgate einen komplett neuen Anlauf nimmt. Das dürfte dann aber nur noch wenig bis gar nichts mehr mit der Welt aus „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ zu tun haben. Dass wir dieses Universum noch einmal sehen, wäre aktuell schon eine Überraschung.
Bei einem Fantasyfilm, der auf einem Spielzeug von Hasbro-Konkurrent Mattel basiert, geht es dagegen mit großen Schritten voran. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Masters of the Universe": Marvel-Star soll "He-Man"-Fanliebling im großen Fantasy-Kinofilm von Amazon spielen