Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass Filmfehler nur in unbedeutenden Produktionen vorkommen. Die Liste an kuriosen Pannen bei großen Filmen ist lang – selbst Meisterwerke und Kultklassiker bleiben nicht verschont. Auch Regie-Ikone Sergio Leone hat in seinem Schaffen den einen oder anderen Fauxpas festgehalten.
In seinem legendären Western „Zwei glorreiche Halunken“ von 1966, der als einer der besten Western aller Zeiten gilt, lassen sich einige solcher Fehler entdecken. Ihr wollt einen besonders skurrilen Patzer sehen? Dann pausiert „Zwei glorreiche Halunken“ bei 2 Stunden, 28 Minuten und 6 Sekunden und ihr werdet fündig:
Ein Anachronismus im Wilden Westen
In dieser Szene, in der Clint Eastwood („Million Dollar Baby“) als Blondie und Eli Wallach („Die glorreichen Sieben“) als Tuco Sprengladungen an einer Hängebrücke anbringen, verbirgt sich ein unübersehbarer Anachronismus: Rechts von Eastwood, zwischen den Bäumen, fährt ein modernes Auto durchs Bild. Hier der Beweis:
Wer es nicht gleich bemerkt, dem sei empfohlen, die Wiedergabegeschwindigkeit zu reduzieren, um diesen Moment in voller „Pracht“ genießen zu können. Dank hochauflösender Bildqualität ist dieser Filmfehler heute deutlicher sichtbar als je zuvor.
Doch selbst solche „Verkehrsunfälle“ in der Welt des Wilden Westens mindern den Ruhm dieses Western-Meilensteins keineswegs. Im Gegenteil – Filmfehler wie dieser fügen dem ohnehin legendären Status des Werks eine zusätzliche Anekdote hinzu, die Fans begeistert weitertragen. Und mal ehrlich, ein bisschen charmant ist es doch auch, oder?
Falls es Zweifel daran gibt, ob damals bereits Autos existierten: Der Film spielt während des Sezessionskriegs, der von 1861 bis 1865 stattfand. Das erste Automobil wurde jedoch erst 1886 gebaut.
Das ist "Zwei glorreiche Halunken"
„Zwei glorreiche Halunken“ ist der Abschluss von Sergio Leones berühmter Dollar-Trilogie, zu der auch „Für eine Handvoll Dollar“ (1964) und „Für ein paar Dollar mehr“ (1965) gehören. Obwohl die Filme keine direkte Handlungskontinuität aufweisen, teilen sie Themen wie Gier, Gewalt und die brutale Welt des Wilden Westens.
Clint Eastwood verkörpert in allen drei Filmen einen wortkargen Antihelden, der durch seine Kaltblütigkeit und Präzision überlebt. Leone verfeinerte in „Zwei glorreiche Halunken“ seinen unverkennbaren Stil, geprägt von ausgedehnten Nahaufnahmen und dem ikonischen Soundtrack von Ennio Morricone. Damit setzte er einen beeindruckenden Schlusspunkt hinter seine Neuinterpretation des Western-Genres.
Der Film erzählt von drei zwielichtigen Gestalten auf der Suche nach einem Goldschatz: Blondie, „der Gute“, Tuco, „der Hässliche“, und Sentenza, „der Böse“. Blondie und Tuco gehen zunächst eine Zweckgemeinschaft ein, bei der Blondie den Banditen wiederholt den Behörden ausliefert, um das Kopfgeld zu kassieren, bevor er ihn kurz vor der Hinrichtung befreit. Doch als die Allianz zerbricht, erfahren sie beide unabhängig voneinander von einem vergrabenen Schatz in einem Soldatengrab.
Auch Sentenza, gespielt von Lee Van Cleef („Die Klapperschlange“) ist hinter dem Gold her, und so kreuzen sich die Wege der drei immer wieder, während sie durch die von Krieg zerrütteten Landschaften ziehen. Das Finale gipfelt in einem unvergesslichen Showdown auf einem Friedhof, bei dem sich alle drei in einem nervenaufreibenden Dreikampf gegenüberstehen.
Dieser Showdown ist heute noch legendär und inspirierte unzählige Filmemacher*innen. Besonders empfehlenswert ist die Dokumentation „Sad Hill Unearthed“, in der Fans versuchen, den Friedhof aus „Zwei glorreiche Halunken“ wiederzufinden.
Zahlreiche prominente Fans des Klassikers kommen dabei zu Wort, darunter James Hetfield, der Frontmann von Metallica. Quentin Tarantino fehlt hingegen, obwohl er ein großer Bewunderer von „Zwei glorreiche Halunken“ ist und den Film sogar als seinen Lieblingsfilm bezeichnet. Warum er den Kultklassiker so hochschätzt, beleuchtet dieser FILMSTARTS-Artikel:
"Mein Lieblingsfilm aller Zeiten": Dieses Western-Meisterwerk nennt Quentin Tarantino die größte Leistung der Kinogeschichte*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.