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    "Er hielt sich so weit wie möglich von ihr fern": Diese Schauspiel-Ikone hat John Wayne mächtig eingeschüchtert
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Western-Legende John Wayne ließ sich durch nichts so leicht verunsichern – zumindest wollte er diesen Eindruck erwecken. Doch als er mit einer Schauspiel-Diva zusammentraf, ging er zunächst auf Abstand...

    Warner Bros. / Universal Pictures

    John Wayne mimte in seinen Filmen gern den starken, unnachgiebigen Mann, und auch im wirklichen Leben tat er alles dafür, den Eindruck zu erwecken, über den Dingen zu stehen und sich von nichts und niemandem einschüchtern zu lassen. Doch die Begegnung mit einer Schauspiel-Legende sorgte kurzzeitig dafür, dass sein Panzer Risse bekam...

    Das Leib-und-Magen-Genre des 1979 verstorbenen Schauspielers war natürlich der Western, unter seinen 135 Hauptrollen, die ihn bis heute zum Rekordhalter machen, befanden sich auch zahlreiche Ausnahmen: So legte er den Cowboyhut zwischenzeitlich immer wieder ab, um beispielsweise für Komödien („Der Sieger“) oder Kriegsfilme („Der längste Tag“) vor der Kamera zu stehen.

    Auch im Jahr 1940 betrat er Genre-Neuland: In „Das Haus der sieben Sünden“ wurde er zum Helden eines romantischen Dramas – an der Seite von Marlene Dietrich, die 1930 gemeinsam mit „Der blaue Engel“-Regisseur Josef von Sternberg von Deutschland in die USA emigrierte, um sich eine Hollywood-Karriere aufzubauen.

    John Wayne fühlte sich von Marlene Dietrich eingeschüchtert...

    In dem von Tay Garnett („Im Netz der Leidenschaften“) inszenierten Melodram verkörperte Dietrich, deren Ende der 30er Jahre eingeschlafene Karriere durch die Western-Komödie „Der große Bluff“ gerade wieder Aufschwung bekommen hatte, die Barsängerin Bijou. Auf einer Südseeinsel wird sie von reihenweise Männern umgarnt, deren Zuneigung sie gern für ihre Zwecke ausnutzt – bis sie den Marineoffizier Lt. Dan Brent (Wayne) kennenlernt, in den sie sich Hals über Kopf verliebt...

    Die Schauspielerin und Sängerin fühlte sich auch im wirklichen Leben zu Wayne hingezogen und machte aus ihrem romantischen Interesse von Anfang an keinen Hehl – was den „Der schwarze Falke“-Star zunächst ziemlich verunsichert haben soll. Das hat Schauspielerin Anna Lee, die mehrmals mit Wayne vor der Kamera stand, im Sammelband „Conversations With Classic Film Stars: Interviews From Hollywood's Golden Era*“ verraten.

    „Laut [Produzent] Joe Pasternak sah [Dietrich] den Duke zum ersten Mal in der Kantine und rief: ‚Mama wünscht sich das zu Weihnachten!‘“, erzählte Lee. „John hielt sich so weit wie möglich von ihr fern.“

    ...und begann dann eine Affäre mit der Diva

    Neben Dietrichs selbstbewusstem Auftreten dürfte Wayne auch aus einem anderen Grund auf Abstand gegangen sein: Er war zu diesem Zeitpunkt mit Josephine Saenz verheiratet. Nachdem die Startschwierigkeiten überwunden waren, stürzten sich die Western-Legende und die „Zeugin der Anklage“-Darstellerin nämlich in eine Affäre, die drei Jahre andauern sollte – und die für Wayne schließlich zur Scheidung führte.

    Im Zuge ihres Verhältnisses drehten Dietrich und Wayne noch zwei weitere Filme zusammen, den humoristischen Western „Die Freibeuterin“ und das Dreiecks-Melodram „Pittsburgh“, die beide 1942 in die Kinos kamen – und hinter dem Erfolg von „Das Haus der sieben Sünden“ zurückblieben.

    Wenn ihr wissen wollt, mit welcher sadistischen Set-Tradition Wayne viele seiner Kolleg*innen verschreckte, dann lest auch den folgenden Artikel:

    "Ich war schockiert": Mit dieser verstörenden Tradition hat Western-Ikone John Wayne die Stimmung am Filmset vermiest

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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