John Wayne war fraglos eine der größten Hollywood-Legenden, der das Western-Genre geprägt hat wie sonst wohl nur Clint Eastwood. Doch zugleich war er auch eine – gelinde gesagt – ziemlich streitbare Persönlichkeit, die keinen Hehl aus ihren konservativen bis stramm rechten Ansichten machte und um kaum ein hartes Wort verlegen war.
Das bekamen auch zahlreiche seiner Kollegen zu spüren, etwa Dustin Hoffman und Jon Voight, die Hauptdarsteller des New-Hollywood-Klassikers „Asphalt-Cowboy“ – für Wayne nicht nur ein „ekelhafter“ Film, sondern auch der Inbegriff einer Branche, die „an ihrer eigenen Vulgarität zugrunde gehen“ wird.
Doch zumindest seine Tochter Aissa Wayne hat in ihrem Buch „John Wayne: My Father“ festgehalten, dass der „Red River“-Star nicht regelmäßig über andere Schauspieler herzog. „Wenn es um seine Filmkollegen ging, hörte ich ihn nur ein einziges Mal wirklich giftig sprechen“, schrieb die heute 68-Jährige, die in vier Filmen ihres Vaters ebenfalls als Schauspielerin vor der Kamera stand (darunter „Alamo“, der Wayne fast in den finanziellen Ruin getrieben hätte).
Das Ziel seiner Attacken war niemand Geringeres als Gene Hackman, der in den 70er-Jahren mit Klassikern wie „French Connection“, „Der Dialog“ oder „Die heiße Spur“ zur Schauspiel-Ikone wurde – in jener Zeit also, in der Waynes Stern langsam, aber stetig zu sinken begann. Ob das auch der Grund für seine heftige Abneigung gegen den „Superman“-Star war?
„Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, warum er Hackman so hart kritisiert hat, aber er ist nie ins Detail gegangen. Damals nannte mein Vater Hackman ‚den schlechtesten Schauspieler weit und breit. Er ist furchtbar!‘“, erläutert Aissa Wayne (via Far Out Magazine). „Es ist zwar reine Spekulation, aber ich glaube, wenn mein Vater mehr von seinen Filmen gesehen hätte, dann hätte sich seine Meinung über Herrn Hackman geändert.“
Hackman selbst nahm sich Waynes Attacken übrigens nicht zu Herzen und bekannte sich als Fan des „Der schwarze Falke“-Darstellers – wenn auch mit Einschränkungen, wie ein Interview mit Deseret News aus dem Jahr 1992 belegt: „Ich könnte nie der Mann sein, der er war, denn seine politischen Ansichten und meine wären unvereinbar, aber man muss bewundern, wie gut er als Schauspieler war, wie er seine Szenen beherrschte und was für ein großes Charisma er hatte.“
Übrigens handelte sich auch Clint Eastwood schon mal Ärger mit John Wayne ein. Mit welchem Film er 1979 verstorbenen Schauspieler so richtig wütend machte, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Er wird nicht verstehen, was ich tue": So zog Clint Eastwood den Zorn von Western-Ikone John Wayne auf sichDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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