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    "Er war so furchtbar zu ihm": Beim Dreh dieses Westerns machte John Wayne einer Regie-Legende das Leben zur Hölle
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    John Wayne war bekannt dafür, nicht der leichteste Umgang zu sein. Das bekam auch ein Regisseur zu spüren, der vor allem für seine Zusammenarbeit mit Clint Eastwood bekannt ist: Don Siegel.

    Don Siegel ist vor allem für seine langjährige Zusammenarbeit mit Clint Eastwood bekannt, der einmal zu Protokoll gab, dass der Regisseur „mehr über Filme [wisse] als jeder andere“. Gemeinsam realisierten sie nicht nur den ersten Teil der „Dirty Harry“-Reihe, sondern noch vier weitere Filme, darunter den legendären Gefängnis-Thriller „Flucht von Alcatraz“.

    Zwischendurch fand Siegel aber auch mit einer anderen Western-Legende zusammen: John Wayne, der in den späten 30er Jahren zum Superstar aufstieg und diesen Status über mehrere Jahrzehnte aufrechterhalten konnte.

    Doch während Wayne von Fans für seine charismatische Leinwand-Persona bewundert wurde, gab es nicht wenige, die ihn fürchteten: Schließlich war der „Rio Bravo“-Darsteller bekannt für seine konservativen bis stramm rechten Ansichten, er ließ seinen Launen oftmals freien Lauf (was unter anderem auch Clint Eastwood zu spüren bekam) und bestand obendrein bei vielen seiner Projekte darauf, in künstlerischer Hinsicht mehr als nur ein Wörtchen mitzureden.

    Nur wenigen Filmemachern sollte es gelingen, auf Augenhöhe mit ihm zusammenzuarbeiten, beispielsweise John Ford, der ganze 14 Filme mit Wayne in der Hauptrolle schuf – doch nicht Don Siegel, dessen „Der letzte Scharfschütze“ eine ganz besondere Stellung in der Filmografie der Western-Ikone einnimmt:

    Als gealterter Revolverheld John B. Books, der an Krebs erkrankt ist und nur noch wenige Wochen zu leben hat, spielte Wayne seine allerletzte Filmrolle – bevor er drei Jahre später nach 15-jähriger Krankheitsgeschichte selbst seiner Magenkrebs-Erkrankung erlag.

    „Der letzte Scharfschütze“ ist also der Schwanengesang einer rund 50 Jahre umfassenden Karriere und vor diesem Hintergrund ein ganz besonders persönlicher Film, über den Wayne am liebsten die volle Kontrolle gehabt hätte. So griff er schon im Vorfeld in das von Scott Hale und Miles Hood Swartwout verfasste Drehbuch ein, und die Besetzung sämtlicher Co-Stars (darunter Lauren Bacall, James Stewart sowie der spätere „A Beautiful Mind“- und „Solo: A Star Wars Story“-Regisseur Ron Howard) musste von ihm persönlich abgesegnet werden.

    Lauren Bacall („Tote schlafen fest“), die bereits 1955 für den Abenteuerfilm „Der gelbe Strom“ mit Wayne vor der Kamera stand, kam nach eigenen Aussagen wunderbar mit ihrem Leinwandpartner zurecht – stellte aber gleichzeitig klar, dass das nicht für Regisseur Siegel gegolten habe:

    „[Wir] haben uns wirklich gut verstanden, wenn man bedenkt, dass wir in keiner Sache einer Meinung waren“, so Bacall im Interview mit The Hollywood Reporter. „Es war toll, mit ihm zu arbeiten. Er mochte mich wirklich, und ich mochte ihn wirklich. Wir hatten eine tolle Chemie miteinander, aber er war so furchtbar zu Don Siegel.

    Er sagte ständig Dinge wie: ‚Das nennst du eine Einstellung? Was für ein Regisseur bist du?‘ Der ‚Duke‘ [Anm.: ein geläufiger Spitzname für Wayne] wollte bei dem Film Regie führen. Es war schwierig. Dabei war Don Siegel ein wunderbarer Regisseur. Ich mag den Film sehr, schließlich war [John] ein sterbender Mann, der diesen letzten Film machte. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung.“

    Ein einziges Mal hat John Wayne übrigens tatsächlich bei einem Film den Regieposten übernommen – und trieb sich damit selbst an den Rand des Ruins. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Dieser Western hätte Hollywood-Legende John Wayne beinahe in den Bankrott getrieben

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