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    "Er wusste mehr über Filme als jeder andere": Clint Eastwood lobt den Regisseur, der seine Karriere für immer verändert hat
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Vor über 50 Jahren legte Clint Eastwood mit „Sadistico“ sein Regiedebüt vor. Sein Handwerk hat er dabei von zwei großen Filmemachern gelernt, von denen er bis heute in den höchsten Tönen schwärmt.

    Warner Bros.

    Clint Eastwood erlangte seinen Ruhm als Schauspieler, doch es sollte nicht lange dauern, bis der heute 94-Jährige den Sprung hinter die Kamera wagte: 1971 legte er mit dem Psychothriller „Sadistico“ sein Regiedebüt vor – das er so dringend machen wollte, dass er dafür sogar auf einen Großteil seiner Gage verzichtete.

    Bevor der zweifache Regie-Oscar-Gewinner („Erbarmungslos“, „Million Dollar Baby“) erstmals selbst einen Film inszenierte, hatte er die Gelegenheit, mehreren großen und talentierten Regisseuren über die Schulter zu schauen. Besonders zwei davon hatten einen großen Einfluss ihn. Im Interview mit The Guardian hat Eastwood über die Anfänge seiner Regie-Karriere und seine Vorbilder gesprochen:

    So nahm Clint Eastwoods Regie-Karriere ihren Anfang

    „Ich war schon immer von der Regie und dem Schnitt von Filmen fasziniert“, so der „Gran Torino“-Schöpfer. „Und als wir ‚Tausend Meilen Staub‘ gedreht haben [Anm.: eine Western-Serie, in der Eastwood zwischen 1959 und 1965 zu sehen war], war ich ständig in den Schneideräumen. […] Bei der Serie selbst durfte ich nicht Regie führen, aber bei den Trailern habe ich Regie geführt.

    Dann ging ich nach Italien und drehte mit Sergio Leone, und die Dreharbeiten dort haben mich fasziniert. Später habe ich dann mit Don Siegel gearbeitet, der ein großer Fan meiner Regiearbeit ist. Er war der Meinung, dass ich es aufgrund meiner Neugierde unbedingt tun sollte. Also ermutigte er mich – und 1970, als ich ein Drehbuch hatte, das ich machen wollte, sagte er: ‚Du solltest Regie führen, und ich werde dich dabei unterstützen.‘“

    Leones legendäre Dollar-Trilogie hat Eastwood Mitte der 60er Jahre zum weltweiten Star gemacht, bevor die Zusammenarbeit mit Siegel seinen Status als Hollywood-Ikone zementierte. Laut Quentin Tarantino ist sie sogar der eigentliche Grund, warum der „Die Brücken am Fluss“-Macher bis heute ein Star ist. Zu den fünf Filmen, die Eastwood mit Siegel realisierte, gehören u.a. der erste „Dirty Harry“-Film und der Gefängnisausbruchs-Thriller „Flucht von Alcatraz“.

    Sergio Leone hatte die Fantasie, Don Siegel das Wissen

    Über beide Regisseure, die seine Karriere in besonderem Maß geprägt haben, hat Eastwood im Gespräch mit dem Guardian gesprochen. Leone nennt er „sehr fantasievoll“: „Er war ein erwachsener Mann mit der Mentalität eines Kindes – eine sehr nützliche Eigenschaft. Er hatte eine sehr kindliche Vorstellungskraft, und das konnte man in den Filmen sehen. Er ging die Dinge in einem sehr opernhaften Stil an. Er hatte eine sehr gute visuelle Herangehensweise und ein sehr gutes Gespür […] für die Verwendung von Großaufnahmen. Er war ein sehr interessanter Typ.“

    Für Siegel hingegen spricht Eastwood ein ultimatives Lob aus: „Don Siegel war eher ein B-Movie-Regisseur der alten Schule. Er hat einige der besten B-Filme der Geschichte gedreht: ‚Die Dämonischen‘ oder ‚Terror in Block 11‘. Er wusste, wie man mit wenig viel erreichen kann. Er war jahrelang Leiter der Schnittabteilung von Warner Bros. und wusste daher mehr über Filme als jeder andere, den ich kannte.“

    Eastwood entwickelte über die Jahre und Jahrzehnte hinweg seinen ganz eigenen Regie-Stil. Wie Tom Hanks den Dreh mit ihm empfunden hat (und weshalb er dabei einen etwas seltsam anmutenden Vergleich zieht), erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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