Ist es möglich, in einem Film mitzuspielen, obwohl man ihn eigentlich gar nicht versteht? Auf jeden Fall! Chris Evans beispielsweise hatte keine Ahnung, worum es in einem der gefeiertsten Sci-Fi-Actionfilme überhaupt geht – sagte aber trotzdem zu, weil er dem Regisseur vertraute. Und auch Harrison Ford erklärte sich nach anfänglichem Zögern bereit, die Hauptrolle in einem Film zu übernehmen, obwohl er beim Lesen des Drehbuchs in erster Linie Fragezeichen im Kopf hatte.
Die Rede ist von „Cowboys & Aliens“, einem Science-Fiction-Film vor Western-Kulisse, der auf einem Comic von Scott Mitchell Rosenberg basiert und von „Iron Man“-Macher Jon Favreau in die Kinos gebracht wurde. Ford verkörpert darin den Rinderbaron Colonel Woodrow Dolarhyde, der sich mit dem gesuchten Verbrecher Jake Lonergan (Daniel „007“ Craig) zusammenraufen muss, nachdem plötzlich Raumschiffe am Himmel auftauchen und die Stadt angreifen...
Ford war von dem Konzept alles andere als begeistert: „Ich las etwa 30 Seiten [des Drehbuchs] und sagte: ‚Ich kapiere das nicht. Ich glaube nicht, dass da etwas für mich drin ist‘“, erzählte die „Indiana Jones“-Legende im Interview mit CinemaBlend. „[Mein Agent] antwortete mir: ‚Nun, ich dachte, du wolltest einen Film machen, den die Leute sehen wollen.‘“
Der heute 82-Jährige las das Skript also bis zum Ende und entschied daraufhin, sich mit Regisseur Jon Favreau zu treffen, um seine offenen Fragen zu klären. „Ich war beeindruckt von dem, was er zu sagen hatte, und von seinem kollegialen Geist. Ich traf mich außerdem mit den Autoren, die mir klar machten, dass sich der Film noch in Arbeit befinde. Dann setzte ich mich mit [Daniel Craig] zusammen, der sehr großzügig war und meiner Figur etwas mehr Raum geben wollte.
Daraufhin begann ich die Möglichkeit zu sehen, eine andere Art von Figur zu spielen, als ich es gewohnt bin. Ich könnte das Vergnügen haben, eine Rolle zu spielen, die nicht darauf angewiesen ist, dass irgendjemand sie mag. […] Also sagte ich: ‚Ich bin dabei. Das sollte Spaß machen.‘ Und das tat es auch.“
Der Film, „den die Leute sehen wollen“, war „Cowboys & Aliens“ dann allerdings doch nicht: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 174,82 Millionen US-Dollar (gegenüber Produktionskosten von 163 Millionen Dollar) war der Film ein gewaltiger Flop, während auch die Kritiken bestenfalls durchwachsen ausfielen – FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen vergab in seiner Rezension etwa nur müde 2,5 von 5 Sternen und resümierte, dass „die Genres Western und Science-Fiction weniger gut [zusammengehen] als vorab zu hoffen war.“ Den Spaß bei den Dreharbeiten konnte Ford allerdings niemand mehr nehmen: „Ich hatte eine tolle Zeit“, schwärmte der Schauspieler gegenüber CinemaBlend.
Falls ihr wissen wollt, welcher berühmte Kollege Harrison Ford bis heute hasst (und warum), dann lest auch den folgenden Artikel:
"Er ist ein kleiner Mann": Dieser Superstar hasst Harrison Ford von ganzem HerzenEin ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.
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