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    "Ich mache es umsonst": Clint Eastwood musste für einen seiner besten Filme auf eine Menge Geld verzichten
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Mystic River“ zählt zu den einträglichsten und am besten besprochenen Regiearbeiten von Clint Eastwood. Doch um den Film zu realisieren, brauchte es eine Menge Überzeugungsarbeit – und den vorübergehenden Verzicht auf eine Menge Geld...

    „Ich habe ein paar Filme gemacht, die sonst wahrscheinlich nie gedreht worden wären“, hat Clint Eastwood einmal im Interview mit DGA eröffnet. Filme, an die er felsenfest glaubte, nicht aber seine Geldgeber – die erst wortreich überzeugt und mit Kompromissen beschwichtigt werden mussten, bevor der Western-Star und zweifache Oscar-Preisträger die Chance bekam, seine Vision umzusetzen.

    Dazu gehörte etwa „Bird“ von 1988. Doch während das Charlie-Parker-Biopic an den Kinokassen tatsächlich Schiffbruch erlitt (mehr dazu in diesem Artikel), musste Eastwood auch für einen seiner besten und erfolgreichsten Filme kämpfen:

    Die Rede ist von „Mystic River“, einem Ensemble-Thrillerdrama von 2003 über drei ehemalige Kindheitsfreunde (Sean Penn, Tim Robbins, Kevin Bacon), die sich mit der Tragödie auseinandersetzen müssen, die sie vor 25 Jahren auseinandergerissen hat. Das Studio war der Ansicht, dass der auf dem gleichnamigen Roman von Dennis Lehane („Shutter Island“) basierende Stoff „zu düster“ für ein großes Publikum sei – und wollte dem Projekt zunächst einen Riegel vorschieben.

    Clint Eastwood hat umsonst für "Mystic River" gearbeitet

    Doch Eastwood, bei dem es sich schließlich schon vor über 20 Jahren um eine lebende Hollywood-Legende gehandelt hatte, konnte genug Überzeugungsarbeit leisten, um den Film drehen zu dürfen. Allerdings musste der „Million Dollar Baby“-Schöpfer dafür selbst zurückstecken:

    Ähnlich wie bei seinem Regiedebüt „Sadistico“ musste Eastwood auf sein Gehalt verzichten – zumindest bis der Film ins Kino kam und dort Geld einspielt. „Ich habe gesagt, dass ich es umsonst mache. Es ist ziemlich ironisch, dass ich 33 Jahre nach meinem ersten Film dasselbe noch einmal machen musste“, so der 94-Jährige im Interview mit CBS.

    Dazu kam, dass ihm auch die Besetzung Probleme bereitete: Ursprünglich sollte die von Kevin Bacon gespielte Rolle nämlich Batman-Darsteller Michael Keaton übernehmen, der allerdings einen Monat vor Beginn der Dreharbeiten das Handtuch warf. Auch Sean Penn war im Hinblick auf „Mystic River“ skeptisch und soll mehrmals kurz davor gestanden haben, den Film zu verlassen.

    Am Ende ging aber bekanntlich alles gut: Der Film wurde für sechs Oscars nominiert (je eine Statue ging an Robbins und an Penn) und wurde von der Kritik überschwänglich besprochen. Auch bei FILMSTARTS schrammte „Mystic River“ mit 4,5 Sternen nur knapp an der Höchstwertung vorbei, während es im Fazit der Rezension heißt: „Clint Eastwood […] ist ein mitreißendes Alterswerk gelungen – düster, moralisch und unmoralisch zugleich, glaubhaft und packend, großes Kino eben.“

    An den weltweiten Kinokassen konnte der Thriller 156,6 Millionen US-Dollar einspielen – gegenüber seinem Budget von 30 Millionen ein klarer Erfolg! So wurde auch Eastwood am Ende noch für den Film bezahlt.

    Wenn ihr übrigens wissen wollt, welcher oscargekrönte Superstar ein Problem mit Clint Eastwood hatte (und was Eddie Murphy damit zu tun hat), dann lest auch den folgenden Artikel:

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