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    "Ich dachte, ich hätte die Rolle": "Herr der Ringe"-Star wurde aus Kriegsfilm-Meisterwerk geschmissen – und niemand hat ihm Bescheid gesagt!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Berührt und fasziniert zu werden, aber auch etwas über sich selbst lernen – das bedeutete Kino schon immer für Daniel. Darum machte der einstige Sozialarbeiter am Ende seine Leidenschaft auch zum Beruf.

    Viggo Mortensen wurde im Laufe seiner Karriere für drei Oscars nominiert. Womöglich hätte der Aragorn-Darsteller aus Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie aber für „Platoon“ einen bekommen – wenn er doch nur wie geplant mitgespielt hätte…

    Er arbeitet regelmäßig mit David Cronenberg zusammen (u.a. bei „A History Of Violence“), gehört zu den Publikumslieblingen in Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“-Saga und versucht sich mittlerweile auch als Regisseur („The Dead Don't Hurt“ lief in diesem Jahr in den deutschen Kinos). Ja, Viggo Mortensen muss wohl niemandem mehr etwas beweisen. Was ihm allerdings noch fehlt, ist ein Oscar.

    Dreimal war der gebürtig New Yorker bereits für einen Academy Award nominiert, zuletzt 2019 für das Roadmovie-Drama „Green Book“. Was viele allerdings nicht wissen: Er hätte beinahe schon die Chance auf seinen ersten Goldjungen bekommen, lange bevor ihn irgendjemand kannte. Denn 1986 sollte er ursprünglich eine Rolle in Oliver Stones (Anti-)Kriegsfilm-Meisterwerk „Platoon“ spielen – mit der es am Ende allerdings ein anderer Weltstar zu den Oscars schaffte.

    Das Kuriose daran: Viggo Mortensen erhielt eine Zusage, aber nie eine Absage!

    "Ich dachte, ich hätte die Rolle"

    Im Gespräch mit The Independent sprach der 65-Jährige nun über seine Erfahrung, den Part des Sergeant Elias Grodin an Willem Dafoe zu verlieren. „Ich dachte, ich hätte die Rolle“, so Mortensen, dessen Vorsprechen via Videoband eigentlich erfolgreich lief. Eigentlich.

    „Ich habe ein Jahr lang alles Mögliche über Vietnam gelesen“, verrät Viggo Mortensen, der obendrein sogar überlegte, vorübergehend der Armee beizutreten, um sich so gut wie möglich auf die Rolle vorzubereiten. „Ich habe so viel Erfahrung gesammelt, wie ich konnte. Ich habe ganze Notizbücher gefüllt.“

    Viggo Mortensen in „Crimson Tide“ / Willem Dafoe in „Platoon“ Solaris Distribution / Buena Vista International
    Viggo Mortensen in „Crimson Tide“ / Willem Dafoe in „Platoon“

    Eines Tages folgte dann jedoch das böse Erwachen, und zwar eher beiläufig. Denn Mortensen hat erst in der Zeitung davon erfahren, dass Oliver Stone „Platoon“ mit Tom Berenger und Willem Dafoe drehen wird. Der spätere „Herr der Ringe“-Star konfrontierte daraufhin den Regisseur, der ihm schließlich zu verstehen gab, dass man nun ein größeres Budget zur Verfügung habe – und man dieses nutzen wolle, um einen größeren Star an Bord zu holen. So fiel die Wahl letztlich auf Dafoe, der kurz zuvor auch schon in William Friedkins gefeiertem „Leben und Sterben in L.A.“ zu sehen war.

    Auch das Flehen um eine andere Rolle im Film blieb ungehört: Mortensen wollte all die Arbeit, die schon in seine Vorbereitungen flossen, nicht ungenutzt lassen und zeigte sich deswegen bereit, einfach in eine andere Figur zu schlüpfen. Doch Stone gab ihm zu verstehen: „Es wird nicht passieren“, erinnert sich Mortensen im Gespräch mit dem Independent.

    Inwiefern dies Mortensens Karriere am Ende geschadet hat, werden wir wohl nie erfahren. Doch wer weiß: Womöglich hätte er viele jener Rollen, in denen wir ihn kennen und lieben gelernt haben, so gar nie bekommen?

    „Yellowstone“-Star Kevin Costner hat „Platoon“ übrigens selbst abgesagt. Was das mit seinem Bruder zu tun hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Wegen seines Bruders: "Yellowstone"-Star Kevin Costner lehnte Rolle in Kriegsfilm-Meisterwerk ab – und bereut diese Entscheidung bis heute

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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