Ein räumlich begrenzter Schauplatz, den keiner der Akteure auf die Schnelle verlassen kann, eine Übermacht an Gegnern und ein einsamer Held, der sich dem Kampf stellt. Mit diesen Zutaten ist „Stirb langsam“ nicht nur zum Klassiker, sondern auch zu einem der besten Actionfilme aller Zeiten aufgestiegen. Seit jeher versucht sich Hollywood daran, das Konzept des Bruce-Willis-Meisterwerks aufzuwärmen – wenngleich nicht immer mit dem erhofften Erfolg.
Ein Positivbeispiel ist „Alarmstufe: Rot“ mit Steven Seagal, den ihr bei Disney+ streamen könnt. Wenn man so möchte, dann ist der so spaßige wie ruppige Kult-Klopper von Andrew Davis („Auf der Flucht“) quasi „Stirb langsam auf einem Kriegsschiff“.
Darum geht’s in "Alarmstufe: Rot"
Die USS Missouri gehört zum alten Eisen. Deswegen soll das Kriegsschiff nach einer allerletzten Reise endgültig ausgemustert werden. Schon bald nach dem Ablegen gerät der Schiffskoch Casey Ryback (Steven Seagal) wieder einmal mit dem ersten Offizier Krill (Gary Busey) aneinander, der überhaupt nichts für Ryback und dessen Einstellung übrig hat und diesen kurzerhand in den Kühlraum einsperrt. Unterdessen wird für den Kapitän eine Überraschungsgeburtstagsparty organisiert.
Eine Band und eine Stripperin (Erika Eleniak) werden per Helikopter an Bord gebracht. Die Party ist in vollem Gange, doch dann passiert etwas, womit niemand gerecht hat: Die Musiker unter der Leitung des irren William Stranix (Tommy Lee Jones) entpuppen sich als schwer bewaffnete Terroristen, die die Crew-Mitglieder entweder kaltblütig ermorden oder sie im Bauch des Schiffes einsperren. Ihr Ziel: die noch immer an Bord befindlichen Atomwaffen. Doch sie haben ihre Rechnung ohne den Koch gemacht...
Als Steven Seagal noch verdammt cool war
„Alarmstufe: Rot“ wirkt nicht nur wie ein Film aus einer anderen Zeit. Wenn man sich den Verlauf der Karriere von Steven Seagal ansieht, dann erscheint einem der Action-Kult schon beinahe wie ein Relikt. Während Seagal inzwischen nämlich ausschließlich in C-Movies auftritt, sein Körpervolumen verdoppelt hat und sich sogar in Szenen, in denen er einfach nur herumsitzt, doublen lässt, ist „Alarmstufe: Rot“ hochwertig produziertes, zweifach oscarnominiertes Hollywood-Kino, das nach wie vor jede Menge Laune bereitet.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Alarmstufe: Rot“ gute 3,5 von möglichen 5 Sternen. In seinem Fazit schreibt unser Autor Martin Soyka: „Anspruch adé, Kopf aus und Spaß haben – das ist bei ‚Alarmstufe: Rot‘ eindeutig die Devise.“
Dabei ist die Handlung des „Stirb langsam“-Ripoffs natürlich nicht sonderlich plausibel oder clever konstruiert. „Alarmstufe: Rot“ hat seine Stärken auf handwerklicher Ebene, wie die Kritik anhand der Kampfszenen festmacht: „Die Fights sind streckenweise – jedenfalls für damalige Verhältnisse – originell, auf den Punkt inszeniert und bisweilen sogar überraschend.“
Dass „Alarmstufe: Rot“ zu einem Kultfilm des Genres geworden ist, liegt auch an Steven Seagal, mit dem Regisseur Andrew Davis hier nach „Nico“ bereits zum zweiten Mal zusammengearbeitet hat. Seagal befindet sich hier auf der Höhe seines Schaffens, ist zwar immer noch kein guter Schauspieler, aber physisch ungemein präsent und lässt sich so vom enthemmten Tommy Lee Jones, der in abgewetzter Jeans und Lederjacke einen auf Rockstar-Terrorist macht, nicht die Butter vom Brot nehmen.
Auf der Suche nach einem weiteren Streaming-Highlight? Dann haben wir den richtigen Tipp für euch auf Lager:
Heute Abend streamen: Ohne diesen grandiosen Fantasy-Klassiker wäre "Star Wars" nie möglich gewesenDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
*Bei dem Link zum Angebot von Disney handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.