Mit „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ gelang es Regisseur Ivan Reitman in den 1980er-Jahren auf eindrucksvolle Weise, das Fantasy-Kino nicht nur mit stimmungsvollen Horror-Elementen zu unterfüttern, sondern auch auf einen ungezwungenen, wunderbar rhythmisierten Humor zu bauen, den man in dieser Form nur aus dem Fernsehen kannte – nämlich von der Kult-Abendshow „Saturday Night Live“. Aus diesen Gründen – und vielen weiteren – ist „Ghostbusters“ heute ein popkulturelles Phänomen.
2001 versuchte Ivan Reitman dann mit „Evolution“ noch einmal auf Tuchfühlung mit seinen „Ghostbusters“ zu gehen und entwarf den Sci-Fi-Actioner mit David Duchovny, Seann William Scott, Orlando Jones und Julianne Moore nach einem ähnlichen Konzept wie den 80er-Jahre-Klassiker. Am Box-Office allerdings sollte der Film floppen und auch die Kritiken waren nicht gerade begeistert. Was schade ist, denn „Evolution“, den ihr kostenpflichtig bei Amazon in der Kauf- und Leihversion beziehen könnt, ist ein wirklich unterhaltsamer Genre-Spaß!
Darum geht’s in Evolution
Die beiden gescheiterten College-Dozenten Ira Kane (David Duchovny) und Harry Block (Orlando Jones) machen bei der Untersuchung eines mitten in Arizona eingeschlagenen Meteoriten eine unglaubliche Entdeckung: Aus dem Steinbrocken entwickeln sich waschechte Aliens in allen Farben und Formen!
Sie freuen sich schon darüber, durch ihre Entdeckung berühmt zu werden, als plötzlich das Militär aufkrreuzt und ihnen weitere Untersuchungen verbietet. Während Ira sich in die konkurrierende Wissenschaftlerin Allison Reed (Julianne Moore) verliebt, stellen die beiden zusammen mit dem Feuerwehr-Anwärter Wayne Green (Sean William Scott) weitere Ermittlungen an. Die sich ständig weiterentwickelnden Aliens werden mehr und mehr zu einer echten Bedrohung...
Eine spaßige Liebeserklärung an Klassiker
Auch wenn „Evolution“ gerne nachgesagt wird, dass er eine inoffizielle Fortsetzung zu „Ghostbusters“ darstellt, zeichnen Ivan Reitman und sein Autoren-Gespann um David Diamond und David Weissman vielmehr für eine Hommage an das Science-Fiction-Kino der 1950er- und 1960er-Jahre verantwortlich. Tribut gezollt wird hier aber nicht nur Jack Arnolds „Gefahr aus dem Weltall“ oder „Die Dämonischen“ von Don Siegel. „Evolution“ hat durch die absurde Alienjagd auch eine Menge Parallelen zu „Men in Black“ vorzuweisen.
Für mich funktioniert „Evolution“ vortrefflich als wunderbar kurzweilige, gerade im Alien-Design ziemlich kreative Abendunterhaltung, die sich wenig um wissenschaftliche Begründung schert (so wie es in der ersten Drehbuchversion der Fall war), dafür aber das satte Budget von 80 Millionen US-Dollar in erster Linie für Spaß und Chaos auf den Kopf haut. Die CGI-Effekte mögen heutzutage reichlich veraltetet erscheinen, überzeugen in ihrer abenteuerlichen Fabulierlust aber noch heute.
Der wahre Trumpf von „Evolution“ ist für mich aber der hervorragend harmonierende Cast. Mit „Akte X-“Star David Duchovny in der Hauptrolle baut man hier auf einen Helden, der das Publikum durch seine souveräne Cleverness für sich gewinnt und dabei bisweilen an die Nonchalance eines Bill Murray erinnert. Orlando Jones und „American Pie“-Ikone Seann William Scott fungieren da schon eher als Sidekicks, bringen aber so den unkonventionellen Ivan-Reitman-Humor ins Spiel.
Schon gewusst? Netflix legt einen Sci-Fi-Klassiker neu auf. Um welchen es sich handelt, erfahrt ihr in folgendem Artikel.
Netflix legt Sci-Fi-Kult-Klassiker neu auf – als Serie von einem Horror-SpezialistenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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