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    Unglaublich: Der neue Shyamalan-Thriller "Trap" ist von einer wahren Gegebenheit inspiriert
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Shyamalan ließ Sidney mit Geistern mitfühlen und vor Aliens zurückschrecken. Zum Dank fieberte Sidney herzlich seinem Comeback entgegen. Denn der Filmemacher haut zwar manchmal daneben, interessant sind seine Filme aber immer – egal ob Top oder Flop.

    Im neuen, starken Thriller „Trap“ von „The Sixth Sense“-Regisseur M. Night Shyamalan spielt „Oppenheimer“-Star Josh Hartnett einen Serienkiller, der ein Popkonzert besucht. Eine einfache, packende Prämisse mit unfassbarer Inspirationsquelle.

    In den deutschen Kinos sorgt „Trap: No Way Out“ derzeit für Nervenkitzel und bitterböse Lacher: Im schwarzhumorigen Thriller von „Split“-Regisseur und -Autor M. Night Shyamalan folgen wir Familienvater Cooper Adams (Josh Hartnett), der seine Tochter Riley (Ariel Donoghue) auf ein Popkonzert begleitet. Doch der liebende Vater führt ein Doppelleben: Er ist ein berüchtigter Serienkiller!

    Und wie er schon kurz nach Ankunft in der Konzertarena erfährt, planen das FBI und die Polizei, ihn während des Musikevents dingfest zu machen. Was folgt, ist „Pflichtprogramm für alle, die ihren Humor gern dunkelschwarz genießen“, wie FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen in seiner starken „Trap“-Besprechung festhält.

    Denn Shyamalan und ein gnadenlos gut auftrumpfender Hartnett machen sich einen diebischen Spaß daraus, dass der Thriller und förmlich dazu drängt, in vielen Situationen ausgerechnet dem in der Falle steckenden Psycho-Killer die Daumen drücken. Erstaunlich daran: Shyamalan ließ sich durch reale Ereignisse zu seinem Fun-Thriller inspirieren!

    Mit Football-Freikarten auf Verbrecherjagd

    Sollten Filmfans nun Gewissensbisse haben, dürfen sie unbesorgt sein: Der „The Sixth Sense“-Macher zieht mit „Trap“ keine realen Schandtaten durch den Kakao. Viel mehr nutzte er das Wissen über eine unglaublich klingende Polizeiaktion als Sprungbrett für seine eigenen Ideen. Denn während sich in „Trap“ ein Popkonzert als Falle für einen Serienkiller herausstellt, war im realen Vorfall ein Sportevent das Lockmittel für zahlreiche Straftäter:

    Shyamalan ließ sich zu „Trap“ von der berühmt-berüchtigten „Operation Flagship“ inspirieren, wie er dem britischen Filmmagazin Empire verriet. „Operation Flagship“ ereignete sich 1985 und war eine aufwändige Kooperation zwischen den United States Marshals Service und der Polizei von Washington, D.C., die rund 3.000 gesuchten Kriminellen Football-Freikarten sowie eine Einladung in ein Kongresszentrum schickten.

    Dort fand ein (vermeintliches) Event statt, das ein (fiktiver) Fernsehsender vor dem Spiel veranstaltete, um den Fans vor dem Match durch allerlei Entertainment und Gewinnspiele einzuheizen – versprochen wurde unter anderem die Chance auf einen Gratis-Trip zum 20. Super Bowl. Von den zirka 3.000 eingeladenen Kriminellen bissen 167 an, davon wurden 101 vor Ort erfolgreich geschnappt.

    „Es war saukomisch“, erinnert sich Shyamalan lachend im Gespräch mit Empire. „Die Cops haben sich buchstäblich als Cheerleader und Maskottchen verkleidet. Und diese Typen sind vor Freude tanzend dorthin gegangen – und dann wurden sie verhaftet!“

    Ob es auch in „Trap“ als Maskottchen verkleidete Polizist*innen gibt, und ob Josh Hartnett als Cooper Adams den Hütern des Rechts auf den Leim geht, das sei an dieser Stelle selbstredend nicht verraten. Das findet ihr am besten mit eigenen Augen im Kino heraus. Und falls ihr im Kinosaal beim Warten darauf, dass die Trailer beginnen, noch etwas Lesefutter benötigt, könnt ihr euch ja unser spannendes Interview mit Shyamalan zu Gemüte führen:

    "Ich will Dinge tun, die noch niemand probiert hat": Das große FILMSTARTS-Interview mit "Trap"-Regisseur M. Night Shyamalan
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