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    In der Abspannszene von "Deadpool & Wolverine" steckt mehr, als ihr denkt – die Lüge erklärt
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Natürlich kommt auch „Deadpool & Wolverine“ wie fast jeder MCU-Film nicht ohne Post-Credit-Szene aus. Auf den ersten Blick mag man diese als schnellen Gag abtun, doch es steckt mehr dahinter. Wir erklären euch die Abspannszene.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Für den Autor dieser Zeilen ist der Abspann von „Deadpool & Wolverine“ einer der besten Momente des Marvel-Films. Denn dieser ist eine wunderbare Liebeserklärung ans Filmemachen, an all die guten, weniger guten und sogar an die richtigen schlechten Filme aus jener mittlerweile längst beendeten Zeit, als das ehemalige Studio Fox Marvel-Filme machte. Doch in diesem Artikel soll es um die klassische Post-Credit-Szene im Anschluss gehen. In der sehen wir noch einmal Deadpool (Ryan Reynolds), wie er in den Räumen der TVA auf einen Moment aus dem Film zurückblickt und uns etwas zeigt, was wir vorher angeblich verpasst haben.

    Wir erinnern uns: Bei der ersten Konfrontation mit Cassandra Nova (Emma Corrin) wirft Deadpool der Bösewichtin seinen Heldenkollegen Johnny Storm (Chris Evans) zum Fraß vor. Er erzählt ihr, wie das „Fantastic Four“-Mitglied angeblich über sie hergezogen sei. Johnny beteuert zwar, dass er all diese bösen Schimpfworte nie in den Mund genommen habe, doch sein grausamer und ausgesprochen blutiger Tod durch eine Blitz-Enthäutung folgt sogleich.

    Deadpool wirkt hier wie ein absoluter Arsch, der mit einer Lüge bereitwillig den anderen Helden geopfert hat, um sich seiner eigenen Haut zu erwehren. Doch das will der vorlaute Söldner nicht auf sich sitzen lassen … und zeigt uns in der Abspannszene die vermeintliche Wahrheit.

    Wie in den Comics: Manipulator Deadpool

    Dort erfahren wir nämlich, dass Johnny all die üblen Beleidigungen über Cassandra wirklich gesagt hat. Er hat sogar ausdrücklich erklärt, dass er kein Problem damit hätte, wenn die fiese Regentin über die Leere von seinen bösen Worten hören wird und ihn deswegen genauso brutal metzelt, wie es dann passiert. Deadpool ist also völlig unschuldig, keine miese Petze, die mit einer Lüge für einen Toten gesorgt hat. Nee, so einfach ist es nicht!

    Denn natürlich hat sich die Szene niemals so abgespielt. Das sollte spätestens an dem Punkt klar werden, als Johnny nicht nur all die typischen-Deadpool-Beleidigungen von sich gibt, sondern exakt seinen Tod vorhersagt. Deadpool hat einfach die Geschichte umgeschrieben. Er steht bei der Ansicht dieser Szene sicher nicht zufällig in den Räumen der TVA, wo Zeitmanipulation am ehesten möglich ist.

    Diese Abspannszene verweist wohl auf den Comic „Continuity Spontinuity“. In dem klaut Deadpool einen bislang unbekannten weiteren Infinity-Stein, den Kontinuitätsstein, und nutzt diesen, um zum Entsetzen der Comic-Autoren, vorherige Seiten umzuschreiben. Auch in „Deadpool & Wolverine“ hat er also nun irgendwie die Kraft, die bisherige Kontinuität zu verändern. Deadpool kann eine Lüge, die von ihm erfundenen Aussagen von Johnny, einfach in den Kanon einbauen, sodass sie jetzt zur Wahrheit wird.

    Neue Superkraft für Deadpool oder nur ein Gag?

    Die Frage ist, ob das in Zukunft noch einmal relevant wird? Hat Deadpool auf irgendeine Art die Möglichkeit, den Kanon umzuschreiben? Kann er also in zukünftigen MCU-Auftritten, Ereignisse manipulieren, um besser und heldenhafter dazustehen und vielleicht so seine Chancen erhöhen, doch noch eines Tages ein Avenger zu werden?

    Bislang wissen wir nicht, wie diese „Superkraft“ im MCU funktioniert. Dazu verrät uns die Abspannszene zu wenig. Nutzt Deadpool vielleicht einfach nur die Technik der TVA dafür? Ist es in den Filmen Teil seiner eigenen Fähigkeit, die vierte Wand zu durchbrechen? Oder gibt es den Kontinuitätsstein aus der Comic-Vorlage auch im MCU? Schließlich wissen wir aus der Disney-Plus-Serie „Loki“, dass in den Räumen der TVA reichlich Infinity-Steine einfach rumliegen.

    So interessant es wäre, Deadpool auch in Zukunft bei der Manipulation alter Ereignisse zu sehen, glauben wir, dass es am Ende dann doch einfach nur ein einzelner Gag bleibt. Auch hier würde man sich an der Comic-Vorlage orientieren. In „Continuity Spontinuity“ erkennt Deadpool nämlich, dass das Verändern alter Ereignisse auch ein Fluch sein kann – und schmeißt den Stein zur Erleichterung der Marvel-Comic-Autoren dann einfach weg. Fortan kann Deadpool zwar weiter die vierte Wand durchbrechen, aber nicht mehr die vorherigen Ereignisse umschreiben.

    Auch wenn in „Deadpool & Wolverine“ damit gespielt wird, dass Chris Evans auch Captain America war, bleibt ein Comeback in dieser Paraderolle noch aus. Das könnte sich mit „Avengers 6: Secret Wars“ ändern. Warum diese Rückkehr und eine von Robert Downey Jr. als Tony Stark alias Iron Man wahrscheinlicher geworden sind, verrät euch der folgende Artikel:

    "Es ist ein großartiges Zeichen": Comeback von "Iron Man" Robert Downey Jr. im MCU rückt näher

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