Und zwar besessen von der charismatischen – und ziemlich witzigen – Performance, die Channing Tatum da als Kartentrickser Gambit abgeliefert hat. In Shawn Levys „Deadpool & Wolverine“ mauserte sich der Mutant schnell zum Fan-Liebling, und wie Ryan Reynolds klarstellt, offenbar auch zum Studio-Liebling:
„Ich weiß nicht, was da hinter verschlossenen Türen bei den Buchhalter-Besprechungen von Marvel abgeht, aber ich weiß, dass sie besessen sind von [Channing Tatum] in dieser Rolle“, so Reynolds im „Awardist“-Podcast des Magazins Entertainment Weekly.
"Manchmal müssen sie es einfach in Aktion sehen"
Nachdem man bei Marvel ganz offensichtlich nie überzeugt genug von der Idee war, einen „Gambit“-Kinofilm zu realisieren, hat nun der eine kurze Auftritt von Tatum gereicht, um das Studio umdenken zu lassen. Und das kommt Reynolds sehr bekannt vor: „Es ist eigentlich die gleiche Situation, die ich auch erlebt habe. Sobald man einmal gezeigt hat, dass es funktioniert, ist das alles, was sie brauchen. Manchmal müssen sie es einfach in Aktion sehen.“
Worauf Ryan Reynolds hier anspielt: Der erste „Deadpool“-Film wurde nur realisiert, weil Fans nach einem Test-Footage-Leak lautstark im Internet ihre Begeisterung kundtaten. Und auch ein Buddy-Movie zusammen mit Wolverine war etwas, was sich Fans seit langem wünschten – und solche Meinungsbilder in den Sozialen Medien werden von den Marvel-Verantwortlichen (bzw. generell von Studios) genauestens beobachtet.
"Gambit": Oft angekündigt, (bisher) nie realisiert
Und so könnte Tatums Auftritt, der im mit Meta-Witzen vollgestopften „Deadpool & Wolverine“ eigentlich nur als selbstironischer Gag über den seit zehn Jahren verschmähten Kino-Gambit dienen sollte, vielleicht wirklich zur Initialzündung werden. Denn bis zum Start von „Deadpool & Wolverine“ war das „Gambit“-Projekt eigentlich so gut wie tot, nachdem über Jahre hinweg Dreh- und Starttermine immer wieder angekündigt und dann wieder gestrichen wurden.
So richtig schien man an das Projekt nicht zu glauben. Und die Übernahme von 20th Century Fox durch Disney, bei der so einige bisher geplante Projekte rund um die „X-Men“ auf der Strecke blieben, schlug dann den letzten Sargnagel in das Vorhaben. Doch nun haben sich die Vorzeichen ganz klar geändert.
Ryan Reynolds schürt Hoffnungen der Fans immer weiter
Und so ist Reynolds neueste Aussage über die Begeisterung bei Marvel nur ein weiterer von vielen Anhaltspunkten, dass „Gambit“ nun tatsächlich doch noch kommen könnte. Erste Hoffnung hatte der Deadpool-Darsteller bereits im Sommer 2024 geschürt, als er auf X (vormals Twitter) eine Szene aus „Deadpool & Gambit“ teilte, in der sich in Gambits Augen der sogenannte Marvel Sparkle Circle spiegelt, also eines jener glitzernden Portale, durch die man im MCU in andere Dimensionen reisen kann. Es ist ein kleines Detail, das aber überdeutlich macht: Da könnte noch mehr kommen!
Dass Reynolds mit seinem Post noch mal explizit auf diese Szene hingewiesen hat, dürfte kein Zufall sein. Dass er nun nicht nur über seinen eigenen Wunsch spricht, Gambit noch einmal wiederzusehen, sondern auch auf die Begeisterung derer verweist, die so eine Entscheidung schließlich zu treffen haben, auch nicht. Obwohl er im „Awardist“-Podcast natürlich pflichtschuldig ergänzt, er wisse nichts Bestimmtes über Tatums Zukunft als Gambit.
Ob uns nun aber tatsächlich ein „Gambit“-Solofilm erwartet oder Channing Tatum die Rolle „nur“ in z. B. einem weiteren „Deadpool“-Film oder in den kommenden „Avengers“-Filmen einnehmen wird, bleibt abzuwarten. Gelegenheiten gäbe es in naher Zukunft jedenfalls genug, wie auch die folgende Übersicht über die MCU-Pläne für die kommenden Jahre zeigt:
Was kommt nach "Avengers 5"? Marvel-Plan für die nächsten Jahre offenbar enthüllt