Aufmerksamen Leserinnen und Lesern dürfte es bereits aufgefallen sein: Nicht „Inglourious Basterds“ könnt ihr ab sofort gratis streamen, sondern „Inglorious Bastards“ – ein kleiner, aber feiner Unterschied. Denn es handelt sich nicht etwa um Quentin Tarantinos von Fans und Fachpresse gefeierten Weltkriegs-Film, sondern um seinen weit weniger bekannten Namensvetter, der als Inspiration für die Geschichte von Aldo Raine, Hans Landa und Co. diente.
Der hierzulande auch als „Ein Haufen verwegener Hunde“ bekannte Kultfilm aus dem Jahr 1978 steht ab sofort in voller Länge auf YouTube zum Abruf bereit. Wundert euch aber nicht: Einige Stellen liegen lediglich auf Italienisch vor – und das ist mehr Vor- als Nachteil. Denn es handelt sich so tatsächlich um die komplett ungekürzte Version des von der FSK ab 18 Jahren freigegebenen 70er-Jahre-Krachers:
Falls ihr aufgrund der Titel-Verwandtschaft übrigens davon ausgeht, dass die beiden Filme ein und dieselbe Geschichte erzählen, solltet ihr euch auf eine Überraschung einstellen. Denn Quentin Tarantino drehte (natürlich) kein einfaches Remake…
"Inglorious Bastards": Tarantino-Inspiration, nicht mehr und nicht weniger
Jahrzehnte bevor eine seiner populärsten Arbeiten dank Quentin Tarantino seinen zweiten Frühling erlebte, waren es einst die Filme von Enzo G. Castellari, die sich berühmter Vorbilder bedienten – und hierzulande etwa als „Django kennt kein Erbarmen“ (ohne Franco Nero!) oder „Drei ausgekochte Halunken“ (also nicht so glorreich, aber immerhin einer mehr als bei Sergio Leone!) erschienen sind.
In „Ein Haufen verwegener Hunde“ brachte er schließlich Einflüsse seiner Revolverhelden-Abenteuer mit in das Kriegsfilm-Genre – und ließ eine gnadenlos-brutale Schießballade von der Leine, die die Herzen der Exploitation-Fans höher schlagen ließ. Und auch heute noch lässt.
Tarantino war von dem Film sogar so begeistert, dass er sein Weltkriegs-Meisterstück nicht nur „Inglourious Basterds“ nannte, sondern auch kleine Handlungsstränge übernahm. So kam am Ende eine Verneigung vor dem italienischen Kino-Kult heraus, die dennoch alles andere als eine plumpe Neuverfilmung ist.
Übrigens zollt Tarantino Enzo G. Castellari in seinem Film auf besondere Weise Tribut: Er übernahm nicht nur einige Ideen sowie den Titel, sondern spendierte Castellari obendrein einen kurzen Auftritt in seinem Film – ebenfalls wie übrigens Bo Svenson, der (u.a. neben Kult-Mime Fred Williamson) auch schon im „Original“ von 1978 mit von der Partie war:
Darum geht's in „Ein Haufen verwegener Hunde“: Frankreich im Jahr 1944, der Zweite Weltkrieg tobt und die Alliierten sind unter Führung der Amerikaner auf dem Vormarsch im hart umkämpften, besetzten Land. Doch nicht alle Soldaten sind so ehrenvoll, wie man es sich wünscht.
Einige sind Halunken, haben sich als Fälscher, Diebe oder sogar Mörder erwiesen. Ein Trupp der amerikanischen Militärpolizei soll einige dieser „Bastarde“ abtransportieren und in ein Lager bringen. Doch unterwegs gibt es einen überraschenden Angriff der deutschen Feinde.
Ihr habt eine Schwäche für (Anti-)Kriegsfilme und genießt die zumeist bleihaltigen Genre-Highlights am liebsten in der bestmöglichen Qualität? Dann haben wir da einen Tipp für euch:
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