Derzeit sorgen Oscar-Gewinnerin Nicole Kidman und Ex-Disney-Ikone Zac Efron auf Netflix für Furore. Denn kürzlich startete auf der Streamingplattform die Romantikkomödie „A Family Affair“, die sich gegen ein betagtes und fragwürdiges Klischee auflehnt: Die Doppelmoral, dass Männer Beziehungen mit jüngeren Frauen eingehen können, während sich Frauen keine romantische Bindungen mit jüngeren Männern leisten sollten.
Für Efron und Kidman ist der Netflix-Spaß, in dem zudem „The Kissing Booth“-Veteranin Joey King mitspielt, ein Wiedersehen: Bereits vor zwölf Jahren standen sie als Liebespaar gemeinsam vor der Kamera, nämlich für den mit skurrilem Witz bewaffneten „The Paperboy“, einen Mix aus Thriller und Kriminaldrama. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann „The Paperboy“ als VOD bei Amazon Prime Video* beziehen, zudem ist der Film aktuell im Abo von Joyn+ enthalten!
"The Paperboy": Ausgebuht und bejubelt
Sommer 1969: Erfolgsjournalist Ward James (Matthew McConaughey) kehrt in seine verschlafene Heimatstadt zurück – Lately, Florida. Dort will er mit seinem Kollegen Yardley Acheman (David Oyelowo) überprüfen, ob der psychisch labile Alligatorjäger und Kleinkriminelle Hillary Van Wetter (John Cusack) unschuldig im Todestrakt sitzt. Ihm wird angelastet, den örtlichen Sheriff getötet zu haben, allerdings gab es im Verfahren gegen ihn verdächtige Ungereimtheiten. Bei der Suche nach Beweisen für Hillarys Unschuld spielt Charlotte Bless (Nicole Kidman) eine wichtige Rolle:
Sie pflegt eine intensive Brieffreundschaft zu ihm und soll dem resignierten Todeskandidaten bei einem Besuch den Kopf verdrehen, damit er nicht weiter blockt, sondern den Journalisten unter die Arme greift. Allerdings übt Charlotte eine noch intensivere Wirkung auf Wards jüngeren Bruder aus: Jack (Zac Efron) steht Ward und Yardley als Fahrer zur Seite und verliert beim Gedanken an Charlotte glatt den Kopf...
„The Paperboy“ feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes, wo der Zusammenprall verschiedener Tonfälle und Genre-Traditionen die Gemüter spaltete: Der Film wurde sowohl ausgebuht als auch mit einem 15-minütigen Schlussapplaus gewürdigt – wie das US-Branchenportal Variety berichtet.
Beim Anblick von „The Paperboy“ fällt es leicht, sich solch ein Tauziehen lautstarker Reaktionen vorzustellen: Regisseur Lee Daniels wagt eine provokante Mixtur aus Abrechnung mit dem US-Justizsystem, fiebrig-verrücktem Florida-Lebensgefühl, schwülstig-lüsternem Zeitkolorit, Sozialdrama und kecker Verneigung vor der Schundliteratur sowie dem Exploitationkino.
Wo die Liebe hintropft
Das führt dazu, dass Efron einen nicht unerheblichen Teil des Films mit nacktem Oberkörper oder im Feinripp-Hemd verbringt, während sich Kidman in ihrer Rolle so überbetont-sexuell in Szene setzt, dass es komisch wird. Darüber hinaus sind die Eskapaden zwischen Charlotte und Jack nur wenige Filmminuten von brachialen Einblicken in die Unterwelt entfernt.
„The Paperboy“ wird so zu einem Film der Körperflüssigkeiten: Unter der Sonne Floridas wird literweise geschwitzt. Wenn Blut spritzt, dann deftig. Und es wird die antiallergene (sowie Eifersucht bekämpfende) Wirkung von Urin getestet. In der FILMSTARTS-Kritik wird „The Paperboy“ daher treffend als „neurotisches Südstaaten-Märchen“ bezeichnet, das ebenso doppelbödig wie kalkuliert und genüsslich aus dem Ruder läuft.
„Dabei geht zwar einiges schief, aber dennoch überzeugt der krude Reißer mit einem hohen Unterhaltungswert“, heißt es im Fazit der Drei-Sterne-Kritik. Ein abwechslungsreiches Double Feature wäre an einem Filmabend mit gemeinsamen Kidman-Efron-Projekten also garantiert! Wenn es dagegen einfach nur blutig zur Sache gehen soll, hätten wir da einen äußerst harschen Streaming-Tipp für euch – und gratis ist er noch dazu!
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