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    "Der Film hat alles schon 20 Jahre zuvor gesagt": Steven Seagal ist sich sicher, dass er seiner Zeit mit diesem Action-Flop weit voraus war
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Liebt es, wenn Filme in Bewegung sind – und bekommt von (guten!) Action-Filmen deshalb niemals genug. „Speed“ hat seine Leidenschaft für Action-Kino einst entfacht, und durch Filme wie „Ambulance“ oder „RRR“ lebt sie weiter.

    „Auf brennendem Eis“ war nicht nur ein Box-Office-Misserfolg, sondern wurde auch von der Kritik böse verrissen. Doch Hauptdarsteller und Regisseur Steven Seagal ist der festen Ansicht, dass er für den Film einen Oscar verdient hätte.

    Steven Seagal kann auf eine lange Karriere zurückblicken, sein Hollywood-Ruhm währte allerdings nur kurz: Zwischen seinem erfolgreichen Debüt „Nico“ (1988) und einer regelrechten Serie an Flops, die ihn schon bald ins Direct-To-DVD-Segment verbannten, lagen keine 10 Jahre. Einen seiner größten Leinwand-Misserfolge hat er dabei sogar als Regisseur verantwortet:

    Die Rede ist von „Auf brennendem Eis“, der 1994 bei einem geschätzten Budget von 50 Millionen US-Dollar enttäuschende 78 Millionen am internationalen Box Office einspielte. Noch verheerender fielen allerdings die Reaktionen der Presse aus:

    Die Mehrheit der Kritiker*innen zerriss den Öko-Actionfilm in der Luft – Kritiker-Papst Roger Ebert etwa nannte ihn „gewalttätig und scheinheilig“, die US-amerikanische Film-Website Rotten Tomatoes zählt gerade einmal 14 Prozent an überwiegend positiven Rezensionen. Auch Nebendarsteller Michael Caine bezeichnete die Mitwirkung an „Auf brennendem Eis“ als einen seiner Karriere-Tiefpunkte (mehr dazu in diesem Artikel).

    Nur einer ist absolut überzeugt von der „Stirb langsam“-Variante mit Klima-Botschaft: Steven Seagal, der sich die Rolle des Brandbekämpfungs-Experten Forrest Taft (!), der gegen skrupellose Ölbosse kämpft und am Ende eine flammende Rede über die Gefahren von Umweltverschmutzung hält, eigenhändig auf den Leib inszenierte.

    Das negative Echo kann der Putin-Kumpel und praktizierende Buddhist dementsprechend überhaupt nicht nachvollziehen – mehr noch: In seinen Augen hätte ihm der Ruhm gebührt, den 12 Jahre später Al Gore für den oscarprämierten Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ einheimsen konnte.

    Im Interview mit Ain't It Cool News erklärte Seagal: „Ich denke, ‚Auf brennendem Eis‘ ist ein besonderer Film in dem Sinne, dass er alles, was Al Gore gesagt hat, als er einen Academy Award und einen Friedensnobelpreis erhielt, 20 Jahre früher gesagt hat, was urkomisch ist. Aber es ist ein sehr guter Film, wegen der Botschaft und all dem. Große Kinofilme, die sich mit der Umwelt befassen, sind rar gesät. Dieser Film gefällt mir also sehr gut.“

    Im Umkehrschluss bedeutet das: In den Augen von Steven Seagal hätte er für „Auf brennendem Eis“ nicht etwa die Goldene Himbeere als Schlechtester Regisseur verdient (in dieser Disziplin konnte er sich u.a. gegen Rob Reiner und John Landis „durchsetzen“), sondern mindestens einen Oscar – wenn nicht gar einen Nobelpreis. Der Erfolg mag seit geraumer Zeit ausbleiben, doch an Selbstbewusstsein mangelt es dem „Alarmstufe: Rot“-Star auf jeden Fall nicht.

    Jean-Claude Van Damme war seiner Zeit übrigens tatsächlich voraus. Warum er für seine Zukunftsprognose dennoch verspottet wurde, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Man kann Filme mit dem Telefon leihen": Jean-Claude Van Damme sah das Streaming-Zeitalter voraus – und alle machten sich über ihn lustig

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