Es gibt wohl nur eine Handvoll Filmemacher, deren Schaffen aus einer überschaubaren Anzahl an Filmen besteht – von denen allerdings ein Großteil zu allseits populären Hits bzw. Klassikern avancierte. Ein Kunststück, das aktuell höchstens noch ein Regisseur wie Quentin Tarantino vollbringt – mit dem Jahrzehnte vor ihm aber auch schon ein Italiener Hollywood eroberte: Sergio Leone.
Nach seinem Regiedebüt (dem Sandalenfilm „Der Koloss von Rhodos“) setzte er Mitte der 1960er an, das Western-Kino zu revolutionieren, für immer zu prägen – und geradezu an sich zu reißen. Den Startschuss dafür, noch bevor Leones Name aufgrund von Filmen wie „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“ für immer mit dem Genre verschmelzen sollte, gab „Für eine Handvoll Dollar“ – der Meilenstein, der das Genre des Italo-Western begründete und mit dem Clint Eastwood endgültig zum Superstar aufstieg. Und der bis heute zu den besten Western aller Zeiten zählt.
Das sehen auch unsere Leserinnen und Leser so, die dem Film im ultimativen Western-Ranking den wohlverdienten sechsten Rang einräumen. Damit schneidet der Film zwar schlechter als gleich drei andere Leone-Highlights ab (u.a. die Fortsetzung „Für ein paar Dollar mehr“), was an seinem Kult-Klassiker-Status aber freilich nichts ändert.
„Für eine Handvoll Dollar“ ist aktuell auf Netflix verfügbar und absolutes Pflichtprogramm für jeden Filmfan. Falls ihr den Streamingdienst nicht abonniert habt, könnt ihr alternativ natürlich auch einfach zur Heimkino-Auswertung greifen – etwa zum Doppelpack mit Teil 2, das ihr bereits für einen schmalen Taler bekommt:
Doch egal ob nun im Streaming oder auf Disc: Es erwartet euch einer der legendärsten Kino-Klassiker des 20. Jahrhunderts, der bis heute fester Bestandteil der Popkultur ist – auch wenn es sich bei ihm genau genommen sogar um ein Remake handelt. Denn ähnlich wie sich auch „Die glorreichen Sieben“ an „Die sieben Samurai“ bediente, basiert der Eastwood-Meilenstein auf einem Werk von Akira Kurosawa: Bei „Für eine Handvoll Dollar“ handelt es sich um eine Neuverfilmung von „Yojimbo - Der Leibwächter“.
Und es ist einer dieser seltenen Fälle, bei denen wir nicht nur das Original, sondern auch die Neuauflage uneingeschränkt empfehlen können. Clint Eastwood nutzt mit seinem sonnengegerbten Gesicht als „Mann ohne Namen“ jede Gelegenheit, um mit seinem einzigartig nuancierten Spiel mit der Mimik nicht nur seiner Figur, sondern auch dem Film eine gewisse Stimmung und Tiefe zu verleihen – inmitten eines für damalige Verhältnisse ungewöhnlich schonungslosen und brutalen Spektakels, das auch heute noch vollends in seinen Bann zieht.
Darum geht's in "Für eine Handvoll Dollar"
Als „der Fremde“ (Clint Eastwood) in das abgelegene mexikanische Dorf San Miguel einreitet, dauert es nicht lange, da lässt er sich auch schon in einen Bandenkrieg hineinziehen. Der Rojo-Clan will seine Dienste in Anspruch nehmen, um im Kampf gegen die Baxters Oberwasser zu gewinnen. Doch der Mann ohne Namen hat seine eigenen Pläne – und beginnt, die rivalisierenden Banden gegeneinander auszuspielen. So ist ein Duell um Leben und Tod schon bald unausweichlich…
Ach, und falls ihr glaubt, dass Clint Eastwood all seine großen Western ins Herz geschlossen habt, solltet ihr vielleicht mal in den folgenden Artikel reinlesen...
Clint Eastwood hasst diesen Western so sehr, dass er fast vom Filmset geflüchtet wäre*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTARTS erschienenen Beitrag.
