Schafft es einer der größten Science-Fiction-Filme 2024 gar nicht ins Kino? 100-Millionen-Dollar-Epos muss um Kinostart bangen

Nachdem er bereits seit den 80er-Jahren an seinem Herzensprojekt arbeitete, war es vor wenigen Wochen endlich so weit: Francis Ford Coppola präsentierte einem exklusiven Kreis aus Freunden, Verwandten und Hollywood-Verantwortlichen seinen neuen Film: „Megalopolis“. Die ersten Reaktionen fielen dabei zwar durchaus positiv aus, ließen jedoch auch reichlich Interpretationsspielraum – der nun in eine ungeahnte Richtung umschlägt.

Denn wie der Hollywood Reporter nun berichtet, droht dem neuen Film des „Der Pate“- und „Apocalypse Now“-Machers jetzt ein dunkles Schicksal. Ungeachtet der Qualitäten, die dem Dystopie-Epos bereits zugesprochen werden, scheint Coppola nun vor einer Mammutaufgabe zu stehen, die der Verwirklichung seines Herzensprojekt um ein nach einer Katastrophe neu errichtetes New York in nichts nachsteht.

Der von Coppola persönlich (unter anderem durch den 500-Millionen-Dollar-Verkauf eines Teils seines Wein-Imperiums) finanzierte Film verschlang ein Budget von 100 Millionen Dollar, mittlerweile ist gar von 120 Millionen Dollar die Rede. Doch das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Filme in dieser Größenordnung benötigen gut und gerne noch einmal die Produktionskosten für Marketing und Werbekampagnen. So wird davon ausgegangen, dass Coppola für das Marketing seines neuen Films noch einmal 100 Millionen Dollar benötigt.

Wem ist "Megalopolis" 100 Millionen Dollar wert?

Bei einem klassischen Studio-Film werden jene Kosten von vornherein mit einkalkuliert und letztlich ohnehin von der Produktionsschmiede mitgetragen. Bei einem sogenannten Independent Film ist das anders – und im Falle von Coppolas neuestem Werk aufgrund der enormen Kosten wohl auch äußerst schwierig.

Bei einem massentauglichen Film mit Blockbuster-Potenzial stünden die Studios vermutlich Schlange, um das Mammutprojekt eines Großmeisters wie Coppola in das eigene Sortiment aufnehmen zu dürfen. Doch genau hier liegt der Hund begraben: Diverse Quellen sprechen von einem „experimentellen“, manche sogar von „keinem guten“ Film – und vor allem von einem, der ungemein schwer zu vermarkten sei.

Man wünsche zwar Francis Ford Coppola mit seinem Film, der vor tollen Ideen strotze, nur das Beste. „Aber es gibt auch die geschäftliche Seite“, heißt es so unter anderem. Wer hier investiert, sollte sich darauf einstellen, sein Geld zu verlieren, zitiert THR etwa einen Studioboss, der das Screening traurig verließ: „So sollte Coppola seine Karriere nicht beenden.“

Streaming statt IMAX?

Ursprünglich wurde „Megalopolis“ als großes Kino angekündigt, gemacht für die größtmögliche Leinwand – sowie für das imposante IMAX-Format. In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen wird nun jedoch spekuliert, ob am Ende vielleicht nicht einmal mehr ein Streaminganbieter in die Bresche springen könnte. Dies wäre aber wohl nur im Sinne Coppolas, wenn damit ein Kinostart einhergehen würde – ähnlich wie zuletzt bei Martin Scorseses „Killers Of The Flower Moon“, den Apple in die Kinos brachte.

Dass man „Megalopolis“ so oder so auf dem Zettel haben sollte, steht – wie bei jedem Coppola-Film – außer Frage. Ohnehin werden derartige Großprojekte immer wieder zunächst gemischt aufgenommen, bevor sie schließlich doch noch zu Klassikern avancieren. Und auch ein Kassenflop hat nicht zwangsläufig etwas über die Qualität eines groß gedachten Sci-Fi-Epos auszusagen, wie etwa „Blade Runner“ und auch „Blade Runner 2049“ zeigten. Jedem Filmfan ist zunächst aber ohnehin mal zu wünschen, dass „Megalopolis“ überhaupt noch den Weg ins Kino findet...