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    Neu im Heimkino: Einer der größten Action-Regisseure aller Zeiten meldet sich zurück – doch kaum jemand ging dafür ins Kino
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Jahrelang warteten Fans gebannt darauf, dass Action-Maestro John Woo in die Traumfabrik zurückkehrt, um einen neuen Action-Kracher abzuliefern. 2024 war es so weit – aber kaum wer sah hin. Jetzt erscheint der FSK-18-Reißer fürs Heimkino.

    Mit Filmen wie „A Better Tomorrow“, „Bullet In The Head“ und „Hard Boiled“ ließ es John Woo in Hongkong gewaltig krachen – und dann reichte er noch denkwürdige Hollywood-Reißer wie „Face/Off“ nach! Doch obwohl Woo zu den beliebtesten Action-Regisseuren aller Zeiten gehört, konnte er Ende vergangenen Jahres kaum Menschen ins Kino locken:

    Dabei feierte Woo mit „Silent Night – Stumme Rache“ sein Regie-Comeback nach sechsjähriger Pause und sein Hollywood-Comeback nach zwei Jahrzehnten! Nun können Woo-Fans und alle, die neugierig sind, ihr Versäumnis nachholen: Seit dem 28. März 2024 gibt es den FSK-18-Rache-Actioner „Silent Night“ im Heimkino – auch in 4K!

    Darüber hinaus ist „Silent Night“ als VOD via Amazon Prime Video* verfügbar.

    "Silent Night": Keine Worte, blutige Selbstjustiz

    An Heiligabend erlebt Brian Godlock (Joel Kinnaman) eine unaussprechliche Tragödie: Seine Familie gerät ins Kreuzfeuer rivalisierender Banden. Er wird schwer verletzt und verliert im Zuge dessen seine Stimme, sein siebenjähriger Sohn wird im Bleihagel getötet. Ein Jahr später setzt der von Rachegelüsten zerfressene Mann alles daran, die Schuldigen ausfindig zu machen und büßen zu lassen...

    John Woo hat von "John Wick" gelernt: Wir sprechen mit dem Action-Meister über sein Hollywood-Comeback "Silent Night"

    John Woo war stets ein sehr visueller Regisseur – daher ist es ungemein konsequent, dass er sich dazu entschlossen hat, nun in einem Film weitestgehend auf Dialoge zu verzichten. Allerdings lässt Woo in „Silent Night“ nicht allein die Bilder sprechen: In seinem Rache-Actionthriller setzt er intensiv auf Musik, um Empfindungen zum Ausdruck zu bringen. Außerdem vermitteln Radioansagen und der Polizeifunk noch immer Plot-Grundwissen.

    Die bleihaltige Poesie, für die Woo zumeist steht, kommt in „Silent Night“ derweil seltener zum Vorschein, als man vielleicht erwarten dürfte: Woo tauscht die ihm typische, explosive Eleganz gegen geerdeter inszenierte, raue Action mit zunehmend erschöpfter agierenden, allein noch von ihrer Wut angetriebenen Figuren.

    Das Ergebnis ist ein zwiegespaltener Film: Während Action-Experte Björn Becher in seiner hin- und hergerissenen FILMSTARTS-Kritik bemängelt, dass der Dialogverzicht nur wie ein inkonsequentes Gimmick wirkt, hat er für die Actionsequenzen Lob übrig. Action-Meister Woo beweise in „einigen Highlight-Szenen“ seine Klasse – etwa in einer rasanten Autoverfolgungsjagd und einem brutalen Kampf, bei dem die Kontrahenten alles Erdenkliche als Hilfsmittel missbrauchen.

    Und in einem mehrere Minuten langen One-Take, in dem ordentlich gemetzelt wird, werden Erinnerungen an „The Raid“, „Tyler Rake: Extraction“ oder „John Wick“ wach. Die 18er-FSK verdient sich „Silent Night“ zweifelsohne. Und vielleicht stößt der Film im Heimkino ohne den Erwartungsdruck eines neuen Woo-Meisterwerks auch auf wohligere Rezeption als im Kino, wo ihm weitestgehend die kalte Schulter gezeigt wurde.

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