Während „The Trip - Ein mörderisches Wochenende“ international bei Netflix landete, fand der jüngste Streich von Regisseur Tommy Wirkola („Dead Snow 1+2“, „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“) hierzulande zunächst den Weg in den Handel, wo er seit einiger Zeit auf DVD, Blu-ray und VOD erhältlich ist. Wer den Film auf seiner Watchlist hat, bekommt nun aber bequemer als je zuvor die Möglichkeit dazu.
„The Trip“ steht ab sofort komplett kostenlos bei Amazon Freevee als Stream zur Verfügung – und er lohnt sich absolut, findet jedenfalls FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian. Wer den norwegischen Filmemacher über die Jahre hin jedenfalls ähnlich wie er für seinen pechschwarzen Humor und seine ausufernden Metzelorgien lieben lernte, der dürfte auch mit seinem Anti-Liebesfilm voll auf seine Kosten kommen.
Bevor wir euch aber verraten, warum genau „The Trip“ ein so herrlich fieser Spaß ist, erzählen wir euch erst einmal, worum es in dem Film überhaupt geht:
"The Trip": Was sich liebt, das neckt sich
Lisa (Noomi Rapace) und Lars (Aksel Hennie) hassen sich bis aufs Blut – und das ist ein Problem, immerhin sind die beiden miteinander verheiratet. Ganz aufgegeben haben sie ihre Beziehung allerdings noch nicht. Und so machen sich die zwei Streithähne auf in den Kurzurlaub in einem abgelegenen Haus am See, wo sie wieder zueinanderfinden wollen. Oder zumindest gaukeln sie sich genau das gegenseitig vor ...
... während in Wahrheit beide denselben Plan schmieden: Sie wollen den jeweils anderen in der Pampa unbemerkt um die Ecke bringen! Und so kommt es, wie es kommen muss: Die beiden liefern sich einen erbitterten Kampf um Leben und Tod. Als dann aber auch noch drei frisch entflohene Sträflinge an ihrem Ferienhaus auftauchen, ist das Chaos perfekt. Denn plötzlich müssen die beiden zusammenarbeiten, wenn sie ihren Trip lebend überstehen wollen.
Ein Fest des schwarzen Humors
„The Trip“ ist ein schwarzhumoriger Fun-Splatter zwischen „Szenen einer Ehe“ und „Mr. & Mrs. Smith“, der vor allem mit einem mit reihenweise fiesen Gags gespickten Drehbuch punktet – von einem alten Knacker, der seinem verweichlichten Sohn einbläut, dass seiner Generation ein Krieg verdammt noch mal gut getan hätte, bis hin zu einem Nazi, der sich mit Anne Frank identifiziert, wird hier wirklich alles geboten. Nicht zuletzt aber lebt die abstruse Demontage einer den Bach runtergehenden Ehe aber natürlich von der zügellosen Energie zwischen Noomi Rapace („Prometheus“) und Aksel Hennie („The Cloverfield Paradox“).
Von kleineren Neckereien – mal subtil, mal mitten in die Fresse – über bedeutungsschwangere Aufnahmen von allerhand potenziellen Mordinstrumenten bis hin zum großen Kampf zwischen Herr und Frau Unglücklich-Verheiratet: „The Trip“ schafft es praktisch mit jeder Szene auf den unvermeidlichen Showdown einzustimmen. Dass der Film inhaltlich am Ende genau dort hinführt, wo man es erwartet, stört dabei kaum. Denn Wirkola springt in bester Guy-Ritchie-Manier immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und fügt dem Schreckensszenario, das sich nach und nach wie ein in roten Lebenssaft getränktes Puzzle zusammensetzt, so regelmäßig entscheidende Informationen hinzu.
Ungekürzt: Gefeierter Horror-Schocker erscheint nach 6 (!) Jahren endlich auch in DeutschlandFazit: Wer Beziehungen nicht scheitern und Blut nicht spritzen sehen kann, sollte um „The Trip“ einen weiten Bogen machen. Alle anderen dürfen sich über eine ebenso garstige wie witzige und vor allem schwer unterhaltsame, etwas andere RomCom zwischen Mord und Totschlag freuen.
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