Ich habe mir diesen Film am vergangen Freitag im Kino angesehen. Meine Erwartungen waren zuletzt ein wenig gesungen nachdem ich mir schon so einige Kritiken anderen Kinobesucher hier durchgelesen hatte. Ich für meinen Teil muss jedoch sagen, das der Film durchaus gelungen ist. Die Handlung und die teilweise herausragenden schauspielerischen Leistungen unterhalten über die komplette Laufzeit. Einzig die Szene in der Kellerbar ist etwas zu sehr in die Länge gezogen. Die tragende Kraft in diesem Film ist Christoph Waltz, seine Charakterdarstellung ist schlicht hin weg herausragend. Auch die Performance von Mélanie Laurent bleibt einem noch dauerhaft in Erinnerung. Das mag sicherlich auch an ihrem hübschen Äußeren liegen. Die explizieten Gewaltdarstellungen muss man bei Tarantino nun einmal billigend in Kauf nehmen. Der Mann ist halt ein Freund dieser drastischen Darstellung, „bewundern“ durfte man dieses auch zuletzt in seinem Film Deathproof. Manch anderer Regisseur ist in dieser Hinsicht etwas feinfühliger und deutet gewissen Handlungen nur an. Jeder halbwegs intelligente Mensch, weiß dann bereits was geschieht und das Blut muss nicht erst bis in die Kamera spritzen. Ich persönlich habe weniger ein Problem mit dieser deutlichen Darstellung der Gewalt, jedoch etwas weniger exzessiv, hätte der Handlung und dem Film sicher auch nicht geschadet. Ansonsten ist der Film im meinen Augen eine runde Sache. Jedes Kapitel bringt einem die Charaktere näher und das explosive Ende ist meisterlich inszeniert. Meine Wertung: 9/10.
ABER über gute filme auch nicht, denn mit geschmack haben gute filme überhaupt nichts zu tun.
filmemachen ist handwerk und handwerk kann man objektiv bewerten.
zum besseren verständnis:
man sagt seinem handwerker tapeziere diese wand mit grüner tapete. nach vollendeter arbeit ist die tapete allerdings gelb.
der besitzer der wand findet das natürlich gar nicht gut, weil er was ganz anderes erwartet hat und gelb so überhaupt nicht sein geschmack ist. allerdings sitzt die tapete perfekt an der wand, fest verklebt und die bahnen stoßen schön bündig aneinander.
ALSO:
gute handwerksarbeit, aber es trifft leider nicht seinen geschmack!
meine kleines beispiel soll sagen:
der eine mag grün, der andere gelb. da hat jeder seinen geschmack!
der eine mag dialoge, der andere action ohne pause!
die handwerkliche ausführung (drehbuch, kamera, leistung der schauspieler, usw.) hat muss objektiv bewertet werden. erwartungshaltung und persönliche vorlieben hab da überhaupt nichts verloren!
man kann doch nicht sagen "inglourious basterds" sei schlecht, weil die dialoge zu lang wären und zu wenig passieren würde!!!
kriegsfilme sind nicht mein bevorzugtes genre, aber diesen wollte ich sehen.
tarantino und nazis. war doch sehr neugierig! :-)
und ich fand ihn gut. hervorragende dialoge. größtenteils erstklassige schauspielerische leistungen, "atmosphärisch" und ein paar richtige kracher.
was mich kurzzeitig ins grübeln gebracht hat, waren die jüdischen basterds selbst! man kennt juden in kriegsfilmen nur als opfer (was sie leider auch waren) und dann setzt einem tarantino in einem kriegsfilm plötzlich brutale nazi mordendene juden vor die nase, die sich genauso verhalten, reden und geben wie ürsprünglich die nazis ihnen gegenüber!!!
HERRLICH!!
das musste ich erst auf die reihe kriegen so ungewohnt ist das!
FAZIT: guter film, de viele schlecht finden werdne, weil sie was anderes erwartet haben
In jedem Tarantino fallen einem die speziellen, interessanten Charaktere auf. Bei Inglourious Basterds beschränkt sich dies allerdings auf einen einzigen Protagonisten: Oberst Landa. Oberst Landa ist wohl eine der schleimigsten Ratten, die ich je in einem Film gesehen habe. Christoph Waltz liefert hier eine Meisterleistung ab. Alle anderen Charaktere hingegen bleiben realtiv blass, es fällt schwer Sympathien für sie aufzubauen. Storytechnisch ist der Film natürlich nicht das gelbe vom Ei. Dies würde aber nicht weiter stören, wäre Inglourious Basterds nicht zusätzlich von einigen Längen durchzogen. Der Film ist zwar ganz ordentlich, aber meilenweit von Tarantinos besten Werken entfernt. Im grossen und ganzen könnte man sagen, die Szenen mit Landa waren gut, die anderen hingegen weniger.
Tarantino setzt mal wieder auf lustige Dialoge, die ihre Wirkung leider etwas durch die Synchronisation verlieren. Nichtsdestotrotz hat der Film immernoch sehr viel Witz. Die altbekannte Eintelung in Kapitel ist natürlich mal wieder gut umgesetzt. Schade finde ich etwas, dass man über die anderen Basterds etwas wenig erfahren hat. Diane Kruger hat ihre Rolle als Bridget von Hammersmark recht solide überwunden. Brad Pitt und Christopher Waltz haben dagegen in ihren jeweiligen Rollen souverän geglänzt, Waltz war sogar ein Stück besser - wenn nicht sogar oscarreif. In typischer Tarantino Manier setzt dieser Film auf eine etwas eigene Dramatik und ist einfach kompromisslos. Der Soundtrack ist wie in jedem Tarantino einfach genial.
Jedoch waren auch hier im Film ein paar Mankos, die ich aber wegen der Spoilergefahr nicht näher ausführen werde..
Insgesamt ein wirklich sehenswerter Streifen, sogar DAS Must-See dieses Jahres.
Manche werden viel Spass mit ihm haben und viele werden mit ihm überhaupt nichts anfangen können. Da ich Tarantinos Filme gut kenne wusste ich schon im Vorfeld was mich einigermassen erwartet und zügelte meine Vorfreude. Tarantino ist halt bekannt für seine prägenden Einzelszenen. Dabei verkommt die Story zur völligen Nebensache. Pulp Fiction steht für coole Typen und noch cooleren Dialogen zwischen denn Charakteren. Story? Da müsst ich nochmal richtig überlegen. Kill Bill hingegen konzentriert sich ein wenig mehr auf die Story jedoch ist diese in denn Filmen auch Nebensache. Es geht nur darum Uma bei ihrer Rache perfekt in Szene zu setzten und dabei die Zuschauer zu unterhalten. Der neue Tarantino konzentriert sich nun mehr auf die Dialoge wieder. Unterteilt ist der Film in 5 Kapiteln. Man kann fast sagen der Film wechselt nie die Orte in den jeweiligen Kapiteln. Der Film ist also nicht wirklich gross geworden. Die Kamera beobachtet minuteblang den Wortwechsel der Charaktere. Was dabei verblüfft ist, das es sogar recht spannend zu geht. Wenn der Nazijäger einem Bauern immer mehr in die Enge treibt, dann steigt die Spannung ins unermessliche. Tarantino lässt sich viel Zeit aber somit gewninnen die Szenen an Authensität. Später sind einige Dialoge zu lang geraten. Da wäre weniger mehr gewesen. Die Schauspieler sind im Film mehr als Klasse. Hervorzuheben ist Waltz, der seine bisher beste Darbietung leistet. Er übertrifft sogar Brad Pitt. Dies liegt jedoch am Drehbuch, da Pitt nur denn coolen Nazijäger spielen soll und Waltz mehr Freiheiten erhält. Brad Pitt hat jedoch richtig Spass dabei und ein cool ist er allemal. Wirklich überrascht hat mich jedoch die französische Jungschauspielerin. Sie ist natürlich schön und spielt ihre Rolle mehr als glaubhaft. Davon könnte sich Dianne Krüger ein Stück abschneiden. Sie spielt nicht schlecht aber wird komplett von ihrer jungen Kollegin in Schatten gestellt. Positiv zu erwähnen wäre da noch Herbergen Manager Eli Roth. Er zeigt das ein Schuster nicht immer bei seinen Leisten bleiben sollte. Mich hätte nur gefreut wenn auch Rodriquez eine Rolle als Basterd bekommen hätte;)
Fazit: Inglourious Basterds beschränkt sich nur auf seine Dialoge und Charaktere. Wer jedoch eine spannende Story erwartet wir schwer entäuscht.
Seitdem ich vor etwa einem Jahr das erste mal gelesen habe dass ein neuer Tarantino-Film auf die Leinwand kommt war ich extrem gespannt auf das Resultat. Eigentlich bin ich kein Fan von Kriegsfilmen, weil mir da einfach die Dialoge fehlen und einfach nur Action muss nicht sein. Doch es ist Tarantino also wirds diesmal garantiert anders werden. Dann war der erste Trailer etwa vor einem halben Jahr im Internet zu bewundern. Und ab dort konnte ich die Spannung kaum noch aushalten. Gestern ging ich also mit totaler Vorfreude und ebenso gespannten Freunden ins Kino. Und los ging es. Nanu, Nazis auf Motorrädern begleitet von Westernmusik? Seltsam aber interessant. Und die Story geht los. Simpel wie man es von Tarantino kennt. Fakten: 1. Hitler kommt nach Paris um einen Propagandafilm in der Premiere zu sehen. 2. Die jüdische Kinobesitzerin und ihr schwarzer Freund wollen das Kino voller Nazis abfackeln. 3. Die Basterds (jüdische amerikanische Soldaten) haben in etwa das selbe vor nur mit Bomben anstatt Streichholz.
Damit ist im Prinzip die Story erzählt. Aber wie immer kommt es auf die kleinen genialen Zwischensequenzen und Rückblicke an. Er hat es wieder geschafft dieser Tarantino. Dialoge wie sie kaum besser sein könnten und Christoph Waltz als Hans Landa. Ich habe schon viel gutes über ihn gelesen, kannte ihn aber nicht und wollte mich natürlich selbst davon überzeugen ob er wirklich so gut sei. Nein ist er nicht. Er ist besser. Und auch wenn Aldo Raine einige lustige Sprüche und eine Marlon Brando-Miene drauf hat fragt man sich nach dem Film ob Brad Pitt der Star in diesem Film sei. Meiner Meinung nach spielt er diesmal die zweite Geige. Insgesamt sind auch die anderen Darsteller, allem voran die deutschen, richtig gut. Etwas enttäuscht bin ich allerdings von Diane Kruger. Vielleicht spielt sie einfach besser wenn sie in Hollywood auch englisch spricht. Schade.
Der Film besteht zu 99% oder mehr aus Dialogen. Die Action ist glaube ich zusammengefasst in noch nicht einmal 2 Minuten abgelaufen. Unproportional brutal dagegen laufen manche Szenen dabei ab. Ob der "Bärenjude", der einem Nazi das Hirn mit einem Baseballschläger weich klopft oder die Skalpierungen der toten Nazis durch die Basterds. Harte Darstellung. Aber irgendwie passt es auch. Wäre komisch wenn Aldo Raine sagt Nazis verdienen keine Gnade und sie dann einfach nur eine Pistole auf sie richten.
Achja und lustig ist der Film auch noch. Zahlreiche sarkastische und ironische Sprüche runden das ganze noch ab.
Bleibt mir nur noch eins zu sagen: Danke Quentin Tarantino für zweieinhalb Stunden beste Unterhaltung.
Wenn ich hier Kritiken von manchen Leuten lese mit der Bewertung von einem Punkt, dann muss ich mir ein wenig das Grinsen verkneifen. Ich meine man gibt eine Gesamtbewertung ab, welche nicht nur den historischen Wahrheitsanspruch der Geschichte umfasst. Es ist ein Film. Er soll unterhalten, und das macht er. Die Dialoge finde ich meist hervorragend, insbesondere die Fragetechniken des SS-Sicherheitsmannes finde ich genial. Da hat man das Gefühl, dass er von vorne herein alles weiß und den Beschuldigten auf elegante, eloquente Art und Weise selber zu seinem (aus seiner Sicht) Unrecht führen will (was ihm ja bei dem Franzosen auch gelingt) ...ich fand diese Verhöre sehr spannend, weil man sich in die Lage des Verhörten gut rein versetzen und mit ihnen gelitten hat...das hatte ich bislang selten in einem Film! Die Geschichte ist ganz witzig, mit kleinen unerwarteten Wendungen oder aber gewünschten Vorhersehbarkeiten, die Schauspieler bringen die Gefühle - meistens - gut rüber (wenngleich nur von wenigen viel gesprochen wird), ruhige Kameraführung (nicht so wie der neue Bond, wo einem von der hektischen Kamera- und der schnellen Schnittführung schlecht werden kann), guter Sound!
Insgesamt charakterisiere ich den Film als "stark" also, 8 Punkte.Ich habe schon wesentlich schlechtere Filme in meinem Leben gesehen. Daher auf jeden Fall eine Empfehlung im oberen Bereich!!
Wie der Film auf andere Menschen in anderen Länder wirkt und wozu er führt; wie realistisch er ist usw., dass ist eine andere Frage, die nichts mit der unmittelbaren Bewertung über den Film zu tun hat.