Mein Konto
    Inglourious Basterds
    Durchschnitts-Wertung
    4,4
    4088 Wertungen
    Deine Meinung zu Inglourious Basterds ?

    128 User-Kritiken

    5
    33 Kritiken
    4
    55 Kritiken
    3
    15 Kritiken
    2
    6 Kritiken
    1
    8 Kritiken
    0
    11 Kritiken
    Sortieren nach:
    Die hilfreichsten Kritiken Neueste Kritiken User mit den meisten Kritiken User mit den meisten Followern
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ich fand diesen Film von der ersten Minute an "gelungen".

    Obs nun an den Schauspielern liegt oder an der humoristischen Story "who cares". Seit langem nicht mehr so viel Spaß gehabt ; )

    Fazit: Anschauen und Action genießen.
    EMOWi .
    EMOWi .

    1 Follower 13 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ich gebe zu, ich habe den Film nur zum Teil gesehen. Bin dann rausgegangen; dieses Machwerk war mir zu dumm, zu gewaltgeil, zu schlecht.

    Es ist mir völlig unbegreiflich, wie ein Mensch mit einem Rest von cineastischem Geschmack und Niveau so etwas gut finden kann!

    Überhaupt halte ich diesen Tarantino für den meist überschätzten Regisseur unserer Zeit. Auch seine bisherigen Filme sind - so weit ich sie kenne - einfach nur zweit- und drittklassige Splatter-Movies auf niedrigst möglichem Niveau. Ich kann mir das nur durch einen geschickten Medien-Hype erklären.

    Dies ist jedenfalls garantiert der letzte Tarantino Film, den ich mir in meinem Leben zumuten werde - man muss ja nicht jeden junk zu sich nehmen.
    djfun
    djfun

    11 Follower 9 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Christoph Waltz hat seine Rolle gut erfüllt aber ansonsten bietet der Film nicht viel.

    Teils sehr schwammige Dialoge , Minuten des Films vergehen mit Szenen die keiner braucht.

    Mit einem anderen Regisseur und ohne Brad Pitt hätten wir von dem Film nie gehört
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    [...Inglourious Basterds“ ist auch, und zwar noch mehr als es die früheren Filme von Tarantino eh schon waren, eine Liebeserklärung an das Kino selbst…]



    Um an IB Gefallen zu finden ist es wohl notwendig zu akzeptieren, dass Tarantino Geschichten erzählt – um deren Selbstwillen – letztlich losgelöst vom verwendeten Szenario.



    Sicherlich ist es widersprüchlich ein so polarisierendes Szenario zu verwenden um das eigentliche Anliegen Tarantinos darin zu verpacken statt darauf aufzubauen. Aber genau wie einzelne Szenen ist auch der gesamte Film stilistisch überzogen, wie üblich bei Tarantino. Dabei ist das Anliegen einfach nur kuriose und angenehm überzeichnete Geschichten zu erzählen die sich ganz bewusst von der Wirklichkeit distanzieren insofern nur Basiselemente der Wirklichkeit Einfluss finden.



    Ein Tribut an seine umfangreichen Filmkenntnisse und deren interessante Rekomposition im Stile der Comic-Kultur. (Ein gutes Beispiel ist die „Anime-Szene“ in KillBill) Das Überzeichnung und Konzentration auf den Kern einer Szene bei einem Stoff wie grenzenloser Hass auf DIE Nazis vielen Zuschauern fern der Comic-Kultur bitter aufstößt ist wohl unvermeidbar. Die Frage nach einem Szenario in dem irgendwelche „verwegenen Hunde“ ohne schlechtes Gewissen metzelnd und skalpierend Rache nehmen können ist der Frage nach den verachtenswertesten Gegnern. Wie er dabei auf Nazis kommt ist durchaus nachvollziehbar – wenn auch, oder gerade eben diverser Klischees oder Pauschalisierung. Und das reicht ihm als Rahmen. Es gibt dabei keinen Anspruch auf historische Wahrheit, politisch korrekte „Botschaft“ oder Rücksichtnahme auf Bildungsgrad und intellektuelles Niveau der potenziellen Zuschauer.



    Wer nicht bereit ist sich ebenso davon zu distanzieren wie Tarantino und die im seinen Filmen umgesetzten Szenen als „eigene Welt des Films nur durch die Phantasie begrenzt“ begreift wird nur schwer bis gar nicht zu begeistern sein. Für viele Zuschauer fließt der Inhalt eines Films zu einem großen Teil in die Bewertung ein. Dabei verdrängt aber genau das auch die anderen Kriterien mit der ein Film zu bewerten ist. Filmtechnisch, Inszenatorisch und über auch überwiegend Schauspielerisch kann IB aber deutlich Punkten. Nur wegen missfallen des Inhalts und der Thematisierung, was durchaus Ansichtssache ist, „vernichtende“ Bewertungen zu verteilen ist nicht Fair.



    Fazit:

    Wie auch schon in seinen früheren Werken schöpft Tarantino den Unterhaltungswert seiner Filme nicht direkt aus den verwendeten Plots, sondern eher aus Eigendynamik der einzelnen Szenen. Auch wenn der Ausgang klar auf der Hand liegt, ist es doch immer wieder Spannend WIE es nun genau zu diesem erwarteten Ausgang kommt. Tarantino benutzt die Dialoge nicht um die Geschichte voran zu treiben, sondern die Geschichte um die Dialoge zu verpacken. Ausgestattet mit der Bereitschaftserklärung genau DAS sehen zu wollen, ist IB definitiv empfehlenswert – sonst wohl besser zu meiden.

    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ich war ja mit etwas gedämpften Erwartungen in den Film gegangen. Viele Kritiken hatten von etwas langatmigen Dialogen gesprochen, was im Hinblick auf die Länge auch wahrscheinlich war.

    Im Nachhinnein habe ich mich gefragt ob man nicht einige Dialoge wirklich hätte kürzer machen können, die Antwort ist nein. Die Dialoge entwickeln sich genau richtig und es macht wirklich Spaß ihnen zu folgen, besonders weil immer eine extreme Spannung herrscht die nur durch die sehr lustigen Gags ab und zu gemildert wird.



    Allerdings frage ich mich wie der Film ab 16 freigegeben werden konnte, denn wenn mir etwas zu den Actionszenen einfällt dann ist das: Gewaltverherrlichend. Es gehört absolut zum Film und zu Tarantino und ohne diese Szenen wäre er auch nur halb so gut.



    Die Schauspieler sind alle wundebar besetzt und auch Til Schweiger passt perfekt in seine Rolle.

    Also ein absolutes Muss diesen Sommer.
    Cesper
    Cesper

    6 Follower 22 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Als Tarrantino-Fan weiß man, dass er gerne einen etwas ausschweifenden Erzählstil pflegt. Manchmal können selbst banal erscheinende Themen minutenlang und bis ins kleinste Details erörtert werden. Unvergessen die geniale Anfangssequenz von Reservoir Dogs, in der fast 10 Minuten über Madonnas "Like a Virgin" debattiert wird oder die herrlich präzise Problemanalyse von Mister Wolf in Pulp Fiction. Sehr gespannt durfte man also auf Tarantinos speziellen Stil bei einem Film sein, der im von den Nazis besetzten Frankreich spielt. Kurz zur Handlung: Die Titelhelden des Films töten hinter den feindlichen Linien höchst effektvoll Nazis. Gegen Ende sterben sogar noch Hitler und Göbbels in einem Pariser Kino. Das klingt in der Kurzfassung ja noch ganz amüsant, spätestens nach einer halben Stunde im Kino fängt man sich jedoch schon einmal zu fragen an, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll. Die ernüchternde Antwort nach fast 3 Stunden lautet allerdings: Auf Nichts! Das war's! Das einzige echte Highlight in diesem Film ist Christoph Walz, der den "Judenjäger" wirklich dermaßen überzeugend spielt, dass einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Gut auch Martin Wuttke als Hitler. Ansonsten: ein enttäuschender Brad Pitt, der seiner sicherlich überzeichnet angelegten Figur leider überhaupt kein Profil verleiht; Diane Krueger passt für die Rolle der 30er Jahre Schauspielerin zwar optisch perfekt, schauspielerisch allerdings: Katastrophe!! Und Til Schweiger pflegt wieder einmal seinen fast ausdrucklosen Schauspielstil mit der speziellen Sprechtechnik in der er die Zähne beim Reden einfach zusammenlässt.



    Insgesamt also ein enttäuschender Kinoabend. Wer den Film unbedingt sehen will: Holt euch die DVD, da gibt es wenigstens den schnellen Vorlauf an der Fernbedienung!
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Dass QT seit jeher in der Lage ist, Schauspieler zu führen, wird auch mit diesem Film wieder einmal unter Beweis gestellt. Talentierte Schauspieler blühen unter seiner Regie förmlich auf und an forderster Front steht in diesem Fall wie schon oft genug erwähnt Christoph Waltz mit seinem wunderbar gezeichneten und phantastisch gespielten Judenjäger. Dieser erhält schon mit der Eröffnungssequenz so viel Profil, dass man sich bald selbst dabei erwischt, jeden weiteren Auftritt des Ekels herbeizusehnen. Und man wird nicht enttäuscht! Wenn Hans Landa auftritt, sitzen die Dialoge und jede kleine Geste bringt das Diabloische dieses Charakters wunderbar zum Ausdruck.



    Tja, der Abspann ist gerade erst über den Bildschirm geflimmert und ich ertappe mich schon dabei, dass außer besagtem Herr Waltz und dem zugegeben wieder mal ikonografischen Auftritt von Brad Pitt nicht viel hängen geblieben ist.



    Das ist schade, denn die Grundgedanken des Films, der Cast und vor allem der Regisseur ließen auf ganz großes Kino hoffen. In diesm Fall ist es leider nicht gelungen. Es gibt sehrwohl einige, kleinere Überraschungen in der Szenenauflösung (Stichwort: Taverne), letzten Endes wirkt es aber zu konstruiert und sorgt somit eher für Brüche in der Erzählung, als das es die Geschichte spürbar bereichern würde. Eine gute Idee allein macht noch keinen guten Film, egal welcher Regisseur am Set sitzt. Und zwei bis drei gute bzw. herausragende Schauspieler tragen einen Film dieser Machart, der tatsächlich an ein Theaterstück erinnert, eben auch nicht.



    Wer ein Faible für diabolische Charaktere hat, sollte (MUSS!) diesen Film dennoch sehen. Es ist lange her, dass "das Böse" so kultiviert, belesen, feingeistig und anziehend auf Zelluloid gebannt wurde.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    "Inglourious Basterds" ist ein wirklich starker und wieder einmal typischer Tarantino-Film geworden. Mit einer genialen Story und den üblichen inszenatorischen Fertigkeiten schafft es Tarantino problemlos den Zuschauer an den Film zu binden. Trotz einiger brutalen Szenen legt er dennoch viel Wert auf die Story und seine Figuren. Nach etwas gemächlichem Beginn nimmt der Film richtig an Fahrt auf und hat einige überraschende Wendungen parat. Schauspielerisch ist der Film ebenfalls auf hohem Niveau und so kann nicht nur Brad Pitt sondern vor allem auch der deutsche Schauspieler Christoph Walzt überzeugen, der eine sensationelle Leistung abliefert.

    Fazit: "Inglourious Basterds" ist ein typischer Tarantino-Film geworden, der alles hält was er verspricht: eine brillante Geschichte, tolle Charaktere und gekonnte Schnitte. Für einen unterhaltsamen Filmabend somit nur wärmstens zu empfehlen!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Der Film ist einzigartig. Und, wenn ich anmerken darf: Die vorige Kritik von Gollum stimmt, fast. Ich mein, hast du noch nie einen Tarantino Film gesehen? Alle (für dich negativen) Punkte die du aufgezählt hast, gehören NATÜRLICH zu einem Tarantino Film dazu: Niveaulose, aber GRANDIOSE Dialoge, in mehreren Sprachen, natürlich, Gewaltorgie (ich meine, in welchem Film von Tarantino kommt keine vor?! Dieser Film war noch recht harmlos^^), die Handlung ist natürlich schwachsinnig, aber klar, dafür SUPER und in Kapiteln wurd auch Kill Bill vorgetragen. Warum guckst du dir den Film bitte an? Sag mir nicht du bist Tarantino-Fan, den jeder Fan weiß, dass hat ein Tarantino-Film MINDESTENS zu erfüllen ;-)



    Aber eiN GROßARTIGER Film! Bravo :)
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Es war einmal, in einem von Nazis besetzten Frankreich: ein Trupp in Ungnade gefallener jüdischer US-Soldaten, genannt die Basterds, skalpiert sich durch die deutschen Besatzer. Währenddessen plant die Jüdin Shosanna ihre ganz persönliche Rache am diabolischen SS-Mann Hans Landa, der ihre Familie ermordet hat. Eine große Filmpremiere in ihrem Provinzkino, zu der sämtliche Oberhäupter des Nazi-Regimes erwartet werden, bietet ihr Gelegenheit zur Vergeltung. Doch auch die Basterds bekommen Wind von der Veranstaltung...

    -----------------------------------------------------------------

    Quentin Tarantino hat sich seit 1992 und seinem Debüt „Reservoir Dogs“ ein kurioses filmisches Universum an völliger Subjektivität zusammengezimmert, hat so viele Konventionen über den Haufen geworfen, dass nach Werken wie „Pulp Fiction“ (1994) oder „Kill Bill Vol. 1 & 2“ (2003/04) kein Stein mehr auf dem anderen lag. Tarantinos Bedeutung und Wichtigkeit für das Medium Film, für das Erlebnis Kino ist dabei immer auch messbar an der Bedeutungs’losigkeit‘ vieler seiner im Akkord filmenden Kollegen. Solchen, die ihre Drehbücher anhand von Ratgebern verfassen und Worte wie ‚Dramaturgie‘ und ‚Charakterentwicklung‘ erst in Wörterbüchern nachschlagen oder googeln müssen, um jene Ratgeber überhaupt entschlüsseln zu können. Solchen, die ihre Kamera stets genau dort positionieren, wo es ihnen unzählige Filme vor ihnen als ‚richtig‘ erklärt haben, solchen, die die Trends nicht setzen, sondern sie kopieren und der Massenverträglichkeit wegen ausschlachten. Tarantino ist in diesen Punkten anders, ungezogen, könnte man sagen. Zwar in all seiner Zitierfreude und Ehrerweisung an von ihm geschätzte Werke viel weniger innovativ, als es oft den Anschein hat, denn schließlich kann kaum jemand ausnahmslos alles gesehen haben, an das er sich anlehnt und jeden Wink verstehen. Doch letztlich ist Tarantino immer aufregend und in verdienter Weise diskussionswürdig, ob nun für Hardcorefans, die selbst aus einer Fliege, die im Hintergrund einen Schiss setzt noch eine geniale Remineszenz herauszulesen wissen, oder für jene Dauerbeschuss-Kritiker, die in Tarantino unbedingt einen krankgeistigen Perversen sehen wollen und sich schulterklopfend dazu beglückwunschen, kein Fan von so etwas zu sein.

    -----------------------------------------------------------------

    Tarantino macht indes unbeirrt weiter, sieht sich pro freiem Tag wohl mehr Filme an, als er selbst bisher gedreht hat und bringt nun nach jahrelanger Entwicklungs-, Schreib- und Umschreibphase die heiß ersehnte WWII-Schlachtplatte „Inglourious Basterds“ in die Kinos. Seine Version eines ‚men on a mission‘-Kriegsfilms in Anlehnung an US- und italienische Produktionen der 60er und 70er Jahre (wie „Das dreckige Dutzend“, 1967; oder der titelsgleiche „Inglorious Bastards“, 1978), gemischt mit Zutaten des Spaghetti-Westerns und deutscher Produktionen aus den 20er und 30er Jahren (wie etwa Fritz Langs Klassiker „Metropolis“, 1927), feierte in Cannes Premiere und wurde verhalten bis durchwachsen aufgenommen. Von massiven Kürzungen war im Anschluss die Rede, stattdessen ist die Kinoversion nun sogar um einige zusätzliche Minuten länger ausgefallen – und bietet wieder einmal allen Fraktionen reichlich Gesprächsstoff. Was nach allem Gebrüll über und von „Inglourious Basterds“ übrigbleibt ist in jedem Fall, so viel sei schon einmal verraten, ein sensationeller Film.

    -----------------------------------------------------------------

    Titelgebung und Propagandamaßnahmen (oder auch schlicht Marketing) führen einigermaßen in die Irre, denn weder steht der Werbefrontmann Brad Pitt im Zentrum, noch seine Basterds insgesamt. Die Story ist vielmehr in fünf Kapitel unterteilt, von denen das zweite den Titel des Films trägt. Aber beginnen tut alles ganz anders. Im ersten Kapitel ‚Once upon a time... in Nazi occupied France‘, sucht SS-Standartenführer Hans Landa den Hof des Milchbauern Lapadite auf, um eine Formalität zu erledigen. Und nach wenigen Minuten und einigen Sätzen ist klar, wem „Inglourious Basterds“ gehört: Christoph Waltz. Eine bessere Artikulation und Verkörperung seiner geschliffenen Dialoge hat Tarantino bisher nie präsentieren können. In seiner schneidigen Wort- und Sprachgewandtheit liefert Waltz eine Performance, die den Atem stocken lässt. Landa ist dabei meilenweit davon entfernt, ein stumpfer Schlächter zu sein, mit ihm ist Tarantino in Sachen Charakterisierung und Psychologisierung ein unumstößliches Bravourstück gelungen. Waltz bereitet mit seiner Höflichkeit, die er nur um Nuancen hin zur Bedrohlichkeit verschieben muss, ein so greifbares Unbehagen, dass die eigentlich ruhige und nur aus dem Gespräch des SS-Mannes und des Bauern bestehende Szene enorme Spannung aufbaut, die sich in Landas volle Grausamkeit entlädt. Kaum etwas hat Tarantino bisher besser geschrieben und inszeniert, als dieses erste Kapitel.

    -----------------------------------------------------------------

    Kapitel Zwei, ‚Inglourious Basterds‘, ist das brutalste des Films. Pitt schwört seine Truppe ein und diese kennt keine Gnade, skalpiert die feindlichen Soldaten, was in aller Deutlichkeit gezeigt wird, und verbreitet Angst und Schrecken unter den Nazis. Wie bei Tarantino üblich hält die Gewalt in diesem Abschnitt mit galligem Humor Händchen, dazu gesellt sich mit dem völlig überzogenen Auftritt von Martin Wuttke als Adolf Hitler ein beißender Schuss Satire. Als ob der Taten der Basterds zürnenden Derwisch zeigt er den Führer, dürfte damit wohl die umstrittenste Figur des Films werden, wenngleich dem Wahn(witz) des NS-Regimes ein anderer Zugang in die Parallelwelt von "Inglourious Basterds" möglicherweise gar nicht hätte gelingen können. Mit der Fiktion seiner Figuren legitimisiert Tarantino die Darstellung der realen Personen und geht mit diesem Ansatz vielleicht keinen zwangsläufig richtigen, aber einen möglichen Weg, um auch einer der größten Schattenseiten der Menschheitsgeschichte begegnen zu können.

    -----------------------------------------------------------------

    Die Basterds kommen in Sachen Feinzeichnung gegen Landa zwar nicht an, der harte Haufen macht aber einfach Laune, allein Pitts Unterhaltungswert liegt weit oben, als Baseballschläger schwingender Bärenjude macht „Hostel“-Fragwürdigkeit Eli Roth ebenfalls Eindruck und selbst Til Schweiger, dem sogar ein schmucker Freeze Frame samt Namenseinblendung und kurzer Flashback gegönnt wird, passt mit grimmigem Gesicht. Die kernigen Dialoge zielen in eine ganz andere Richtung, als der hintergründige Beginn, halten das Niveau aber dennoch hoch und „Inglourious Basterds“ gelingt ein toller Einstieg, der bereits reichhaltiger und erlebenswerter ist, als der gesamte bisherige Blockbuster-Sommer 2009 zusammen.

    -----------------------------------------------------------------

    Das dritte Kapitel nennt sich ‚German night in Paris‘ und macht einen Zeitsprung von drei Jahren. Shosanna, die einzige Überlebende des Bauernhof-Massakers, betreibt mittlerweile ein kleines Kino und lernt eines Abends den Deutschen Frederick Zoller kennen, der ihr charmant und leicht unbeholfen den Hof macht. Erst später erfährt Shosanna, dass Zoller ein Kriegsheld ist, der von einem Glockenturm aus in drei Tagen 300 amerikanische Soldaten getötet hat und nun von Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels zum Star des Kinofilms Stolz der Nation gemacht wurde. Aus (unerwiederter) Zuneigung zu Shosanna kann Zoller Goebbels überreden, die Premiere des Films in ihrem Kino stattfinden zu lassen. Zuständig für die Sicherheit der Veranstaltung: Hans Landa. Die erste Hälfte dieses Kapitels büßt zunächst einiges an Tempo ein, das Gebalze des von Daniel Brühl gespielten Zoller ist lapidar, doch mit Landas Auftauchen ist sofort wieder Zug im Geschehen. Mélanie Laurents Spiel, sie beim Unterdrücken von Hass und Wut und Abscheu zu beobachten, setzt einen perfekten Kontrast zu Waltz‘ zuvorkommender Freundlichkeit.

    -----------------------------------------------------------------

    ‚Operation Kino‘, das vierte Kapitel, mutet zunächst wie das unspektakulärste an. Der britische Geheimdienst hat von der Kinopremiere erfahren und entsendet Archie Hicox zu den Basterds, mit deren deutschen Mitgliedern er sich mit der Schauspielerin und Geheimagentin Bridget von Hammersmark treffen soll. Doch der für sicher gehaltene Treffpunkt in einer Kellerbar offenbart ein Problem, denn er ist voll von deutschen Soldaten, die ihren freien Abend genießen. Die Nazis und von Hammersmark spielen zunächst ein Spiel, bei dem es die Person zu erraten gilt, die einem auf einen Zettel geschrieben vorm Kopf klebt. Die Runde ist ausgelassen, einer der Soldaten feiert sein Vaterglück und alle sind begeistert von dem Filmstar in ihrer Mitte. Dann tauchen Hicox und die Basterds auf. Was Tarantino aus dieser Situation konstruiert, ist eine der großartigsten Sequenzen von „Inglorious Basterds“. Von Hammersmark und ihre drei Komplizen wollen gerade den Plan besprechen, als der von August Diehl gespielte SS-Sturmbannführer Hellstrom auftaucht, sich zu ihnen setzt und sich über Hicox seltsame Aussprache wundert. Als er vorschlägt, das Spiel der Soldaten aufzugreifen, leitet Tarantino damit einen Suspense-Moment erster Güte ein, bei dem Diehl und der von Michael Fassbender gespielte Hicox einander auszustechen versuchen, was mit einigen auf Hoden gerichtete Waffen und schließlich in einem radikalen Blutbad endet, welches sämtliche dramaturgischen Regeln austanzt.

    -----------------------------------------------------------------

    Im fünften Kapitel, ‚Revenge of the giant Face‘, finden die Handlungsstränge um die Basterds und Shosanna zusammen. Hier zündet gleich zu Beginn der großartigste Gag des Films, wenn Aldo Raine und seine Männer sich als Italiner ausgeben, dem einwandtfrei auf Italienisch palierenden Landa vorgestellt werden und Pitt mit breitestem Südstaatenakzent nur einige Brocken zustande bringt. Der Schlussakt ist dann auch wahrlich der Höhepunkt von „Inglourious Basterds“. Wie Tarantino den Racheplot um Shosanna und jenen um den Auftrag der Basterds letztlich auflöst, wohin er seine Charaktere letztlich treibt, ist teils bitter, teils verblüffend und stellt die Historie endgültig auf den Kopf, wobei sich der Film ja ohnehin von Beginn an als pures ‚What if‘-Spektakel versteht und dementsprechend weit geht.

    -----------------------------------------------------------------

    Fünf Kapitel, ein Film. "Inglourious Basterds" ist in jedem seiner Teile und als Gesamtstück ein Meisterwerk. So simpel die Story zunächst anmutet, so vielschichtig setzt Tarantino sie besonders über die Charaktere um, auf verwinkelte Erzählmanöver verzichtet er gänzlich und hat sie dank der ausgefeilten Leistungen seines Ensembles auch nicht nötig. Christoph Waltz ragt zwar heraus mit seiner aufsehenerregenden Performance, auf der Stufe unter ihm tummelt sich aber ebenfalls geballte Klasse, aus der nicht mal die zuvor als potenzielle Störfaktoren ausgemachten Schweiger und Diane Kruger herausfallen. Bei letzterer kann man sich zwar nicht ganz sicher sein, was da schauspielerisch tatsächlich gewollt oder einfach nur nicht besser gekonnt ist, aber wirklich schlecht spielt sie nicht. Handwerklich ist der Film in allen Bereichen bestens gelungen, sei es die Ausstattung, Robert Richardsons mal beinahe intime, dann wieder elegante und schwungvolle Kameraführung, oder die standesgemäß passgenaue Songauswahl. „Inglourious Basterds“ ist ein Kino-Größtereignis, dem man so viel mehr abgewinnen kann, als pures Entertainement, obwohl Tarantino ihn näher daran positioniert, als man hätte vermuten können. Keine Minute zu lang, keine Szene zu viel und insgesamt ein Film, der sich vor vielem verbeugt und der selbst am Ende die tiefste Verbeugung verdient.

    -----------------------------------------------------------------

    komplette Review siehe http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=418824324&blogId=506501459
    Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?
    • Die neuesten FILMSTARTS-Kritiken
    • Die besten Filme
    Back to Top