Nach dem Selbstmord ihres Sohnes Michael erhalten dessen Eltern Isabelle (Isabelle Huppert) und Gérard (Gérard Depardieu) einen Brief des Verstorbenen, in dem steht, dass sie sich im Death Valley einfinden sollen, an einem ganz bestimmten Tag. Eine Woche sollen sie in der brütenden Hitze durchhalten und dabei an einer Reihe von Plätzen auf Spurensuche gehen. Isabelle und Gérard, lange geschieden, folgen den Anweisungen ihres zum Zeitpunkt seines Todes erst 31 Jahre alten Sohnes. Das Verhältnis der beiden ist nicht einfach, zumal keiner von ihnen den ein halbes Jahr zurückliegenden Tod Michaels verarbeitet hat. Schnell sind gegenseitige Schuldzuweisungen ausgesprochen, schnell streitet man wieder wie früher. Doch dann versuchen die Ex-Partner, sich einander anzunähern – und das letzte Geheimnis des Sohnes zu lüften…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Valley Of Love - Tal der Liebe
Von Carsten Baumgardt
Zwei Schwergewichte des französischen Kinos treffen in der unerträglichen Hitze des kalifornischen Death Valley aufeinander und beeindruckenden mit ihren feinjustierten Unterhaltungen – bis Regisseur Guillaume Nicloux („Die Entführung des Michel Houellebecq“) sein bei den 68. Filmfestspielen in Cannes 2015 im Wettbewerb uraufgeführtes Drama „Valley Of Love“ gegen Ende ins Esoterische abdriften lässt. Die Wendung sorgt für deutliche Irritation, doch Isabelle Huppert („Die Klavierspielerin“) und Gérard Depardieu („Cyrano de Bergerac“) haben „Valley of Love“ als geschiedenes Schauspieler-Ehepaar, das seinem verstorbenen Sohn widerstrebend den letzten Willen erfüllt und im amerikanischen Nationalpark gemeinsam eine Woche lang auf ihn wartet, da längst ihren unauslöschlichen Stempel aufgedrückt. Der oft bis in die Dialoge hinein improvisiert wirkende Erzählgestus von Guillaume Nicloux' Film e