Zu Zeiten des Kalten Krieges war Eishockey in der Sowjetunion die Sportart Nr. 1.. In der Nordamerikanischen Hockey-Liga, der NHL, floss schon damals mehr Geld, doch trotz entsprechend lukrativer Angebote wechselte kaum ein Star aus der Sowjetunion in die USA. In "Red Army" zeigt Regisseur Gabe Polsky, wie die Machthaber in der kommunistischen Sowjetunion verhinderten, dass ihre besten Spieler in das Land des "Klassenfeindes" wechselten. Darüber hinaus wird deutlich, wie wichtig Profi-Eishockey in der Propagandamaschine war; hier hatte das erfolgreiche, von westlichen Mannschaften gerne auch als "Rote Armee" bezeichnete Moskauer Hockey-Team eine Schlüsselrolle. Anhand der Geschichte des Moskauer Kapitäns Slava Fetisov, der vom Nationalhelden zum politischen Feind wurde, zeichnet Polsky nach, inwieweit Sport auch die sich wandelnde soziale und kulturelle Realität eines Landes widerspiegeln kann.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Red Army - Legenden auf dem Eis
Von Michael Meyns
Die Anfänge des Eishockeys liegen zwar in Kanada, doch in kaum einem anderen Land war der Sport so beliebt wie in der ehemaligen Sowjetunion. Kein Wunder also, dass Eishockey in den Jahren des Kalten Kriegs auch von Politik, Machtbewusstsein und dem Kampf der Systeme geprägt war und genau davon handelte Gabe Polskys sehenswerte Dokumentation „Red Army – Legenden auf dem Eis“. Im Mittelpunkt steht dabei Viacheslav Fetisov, genannt Slava, einer der besten Spieler aller Zeiten und vor allem Herz der „Russischen Fünf“, einer Spieler-Gruppe, die in den 80er Jahren mit der Nationalmannschaft und dem staatlichen Armeeklub ZSKA Moskau das Eishockey beherrschte. Doch im Film des Amerikaners Polsky, der russischer Abstammung ist, steht nicht der Sport selbst im Mittelpunkt, sondern die Menschen, die ihn spielten und nicht zuletzt die Opfer, die sie für den Erfolg brachten.Wie so oft stand am Begin