Wer mit einem beeindruckenden Erstling vorlegt, muss fortan mit erhöhten Erwartungen leben. Die 1978 geborene Regisseurin Neele Vollmar überzeugte nach mehreren erfolgreichen Kurzfilmen („Meine Eltern“) 2004 gleich mit ihrem ersten Kinospielfilm Urlaub vom Leben auf der ganzen Linie. Ihrem Stil, die Absurditäten des alltäglichen Lebens lakonisch herauszustellen, bleibt sie nun auch in ihrem zweiten Film „Friedliche Zeiten“ treu, findet dabei aber nicht immer die richtige Balance zwischen Überzeichnung und Glaubwürdigkeit. Die Macken der Figuren schieben sich schrill und zunehmend ermüdend in den Vordergrund und überlagern so die feinen Töne, in denen sich die Tragödie der Heimatlosen offenbart. Nichtsdestotrotz gelingt es dem Ensemble, immer wieder auch berührende Momente zu schaffen.
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