Mit seinen Auftritten in J.J. Abrams‘ „Star Trek“ und in „Terminator: Die Erlösung“ durfte der 22-jährige Anton Yelchin im Jahr 2009 gleich zwei alterwürdigen Kultcharakteren – Pavel Chekov, der im Original von Walter Koenig verkörpert wurde und Kyle Reese, der schon Michael Biehn in „Terminator“ zum Durchbruch verhalf - ein neues Gesicht verleihen und bestätigte damit abermals sein großes Potential. Für die beiden geplanten Fortsetzungen des „Star Trek“-Franchises hat der gefragte Schauspieler, der schon als 13-jähriger mit einem Darstellerpreis ausgezeichnet worden ist und als leidenschaftlicher Schachspieler gilt, bereits unterschrieben. Zudem befinden sich zahlreiche weitere Projekte mit dem US-Amerikaner russischer Herkunft in Vorbereitung.
Mit 11 nach Hollywood
Anton Viktorovich Yelchin wurde am 11. März 1989 in Sankt Petersburg in der damaligen Sowjetunion geboren und ist der Sohn des Eiskunstpaares Viktor und Irina Yelchin. Nur sechs Monate nach seiner Geburt wanderte die Familie in die USA aus. Für Yelchin kam schon als Kind nichts anderes in Frage, als Schauspieler zu werden, bereits mit vier Jahren setzte er sich gegen den Wunsch seiner Eltern durch, in ihre Fußstapfen zu treten, und besuchte eine private Schauspielschule statt zum Eislauftraining zu gehen. Im Jahr 2000 debütierte er mit einer Nebenrolle im Tanzdrama „A Time For Dancing“, sein Seriendebüt hatte er im selben Jahr in einer Folge von „Emergency Room“. Es folgten zahlreiche Gastautritte in TV-Serien wie „Taken“, "Law & Order" oder "Without a Trace“. Nur knapp ein Jahr nachdem Yelchin zum ersten Mal vor der Kamera stand, war er in der Stephen-King-Verfilmung „Hearts in Atlantis“ an der Seite von Schauspiel-Urgestein und Oscar-Preisträger Anthony Hopkins in seiner ersten Hauptrolle zu sehen und wurde für seine beeindruckende Leistung in dem feinfühligen Drama mit dem Young Artist Award ausgezeichnet. Das war der Startschuss in ein sehr fruchtbares und vielversprechendes erstes Karrierejahrzehnt, in dem Yelchin in über 20 Filmen mitwirkte.
Die Zukunft beginnt
Nach kleineren Auftritten in „15 Minuten Ruhm“ und „Im Netz der Spinne“, spielte Anton Yelchin 2004 in David Duchovnys Regie-Debüt „House of D“ den 13-jährigen Tommy, der unter dem Verlust seines Vaters leidet und schließlich im zurückgebliebenen Hausmeister Papass (Robin Williams) einen Freund findet. 2006 folgte Nick Cassavetes‘ Drama und Gegenwartsporträt „Alpha Dog“, wo er von der Clique um Johnny Truelove (Emile Hirsch) gekidnappt wird und sich mit seinen Entführern anfreundet. Im Jahr darauf stellte Yelchin, der Piano und Gitarre spielt, in der unterschätzten Teenagerkomödie „Charlie Bartlett“ auch seine musikalischen Fähigkeiten unter Beweis und konnte für seine erfrischend-provokative Darstellung eines rebellischen Jugendlichen, die ohne die aus vergleichbaren Filmen bekannten Klischees auskommt, viel Kritikerlob einheimsen. 2009 wurde dem talentierten Schauspieler schließlich die Rolle des Pavel Chekov in J.J. Abrams‘ „Star Trek“ anvertraut, die für eingeschworene Fans eigentlich untrennbar mit dem US-Schauspieler Walter Koenig verbunden ist, der den Kultcharakter in der Serie „Raumschiff Enterprise“ sowie in den sieben Filmen mit der Ur-Besatzung verkörperte. Yelchin gelang es dennoch in der Rolle des humorvollen Navigationsoffiziers zu überzeugen und punktete mit einem augenzwinkernden russischen Akzent.
Ein Schandfleck und eine Glanzleistung
Einen weiteren Kultcharakter verkörperte Anton Yelchin 2009 in McGs „Terminator: Die Erlösung“: Der von vielen als Schandfleck im Franchise empfundene Film konnte allerdings weder Fans noch Kritiker überzeugen und auch der von Yelchin verkörperte Kyle Reese wirkte überraschend blass und seelenlos. Dass dies weniger auf mangelnde Fähigkeiten des Schauspieler als auf die katastrophale Regie zurückzuführen ist, bewies der lockenköpfige Jungdarsteller noch im selben Jahr mit dem Episodenfilm „New York, I Love You“, wo er in dem von „Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner inszenierten Segment „Center Park“ an der Seite von James Caan und Olivia Thirlby zu sehen ist, ehe er in Jodie Fosters Tragikomödie „Der Biber“ den Sohn des schwer depressiven Familienvaters Walter Black (Mel Gibson) spielte, dessen Leben immer mehr aus den Fugen gerät und kurioserweise mithilfe einer Biberpuppe wieder in geregelte Bahnen kommt.
Die Zukunft geht weiter
Neben den beiden Fortsetzungen zu J.J. Abrams „Star Trek“-Relaunch, arbeitet der viel beschäftigte Nachwuchsstar Anton Yelchin momentan an zahlreichen anderen Projekten: Im Juli 2011 kommt das 3D-Animationsabenteuer „Die Schlümpfe“ in die Kinos, in dem Yelchin dem tollpatschigen Clumsy Schlumpf seine Stimme leiht. Nur einen Monat später ist er dann in der Hauptrolle des 3D-Horror-Remakes „Fright Night“ zu sehen, wo er als High-School-Schüler Charley Brewster einer neuen Nachbarin mit beunruhigendem Blutdurst auf die Schliche kommt. Im August starten außerdem die Dreharbeiten für die Roman-Adaption „The Winter Queen“ unter der Regie von Fyodor Bondarchuk, in der er an der Seite von Milla Jovovich einen jungen russischen Polizisten verkörpert, der bei der Untersuchung eines Selbstmordes auf eine internationale Verschwörung stößt.