Der Part der Ree Dolly in „Winter's Bone“ hat Jennifer Lawrence viel abverlangt. Sie musste dafür nicht nur so abgekämpft und unglamourös wie möglich aussehen. Um die Rolle der starken 17-Jährigen, die verzweifelt ihren verschollenen Vater sucht, so überzeugend wie möglich zu spielen, lernte Lawrence auch den Nahkampf, das Holzhacken und sogar wie man Eichhörnchen ausweidet. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt. Für ihren Auftritt in Debra Graniks Independent-Erfolg gewann Lawrence nicht nur den National Board of Review Award als Beste Nachwuchsdarstellerin, sondern wurde 2011 auch für den Golden Globe und den Oscar nominiert. In Hollywood sagt man der am 15. August 1990 geborenen US-Amerikanerin eine große Karriere voraus.
Das Spiel mit dem Zufall
Jennifer Lawrence wuchs in Louisville auf. Im Alter von vierzehn Jahren wurde sie von einem Fotografen zufällig in New York abgelichtet, was dazu führte, dass ein Hollywoodagent auf sie aufmerksam wurde. Wenig später zog Lawrence mit ihren Eltern nach Los Angeles, die High School beendete sie vorzeitig, um ihre Schauspielkarriere voranzutreiben. Ihr Debüt feierte sie 2006 mit einer kleinen Rolle im Fernsehdrama „Company Town“. 2008 wurde die Filmkritik erstmals auf Lawrence aufmerksam, als sie an der Seite von Charlize Theron und Kim Basinger in Guillermo Arriagas Debütfilm „Auf brennender Erde“ auftrat und bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Marcello-Mastroianni-Preis für die beste schauspielerische Nachwuchsleistung erhielt. Danach ging Lawrence erstmal wieder auf Nummer sicher und übernahm für zwei Staffeln einen Part in der Sitcom „The Bill Engvall Show“. Nach einigen weiteren Gastauftritten in Fernsehserien wie „Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen“ und „Medium - Nichts bleibt verborgen“ musste Lawrence erstmal einen Rückschlag verarbeiten, als sie sich erfolglos für die Rollen der Bella Swan und der Rosalie Hale in den „Twilight“-Verfilmungen bewarb, die dann bekanntlich an Kristen Stewart und Nikki Reed gingen.
Hollywoods neue Hoffnungsträgerin
Um die Produzenten von „Winter’s Bone“ von ihrer Einsatzbereitschaft für den Part der Ree Dolly zu überzeugen, buchte Jennifer Lawrence spontan einen Flug zum Casting nach New York, verzichtete auf Make Up und wusch sich eine Woche lang nicht die Haare. Am Ende bekam sie die schwierige Rolle des toughen Mädchens, das in einer harten Umgebung über sich hinauswächst. Der Erfolg öffnete für Lawrence viele Türen. 2011 wird sie an der Seite von Mel Gibson und Jodie Foster in „Der Biber“ zu sehen sein und in Matthew Vaughn Comic-Spin-off „X-Men: Erste Entscheidung“ wird sie als geheimnisvolle Mystique auftreten. Auch in „Like Crazy“, dem Sundance-Gewinnerfilm von 2011 spielt Lawrence eine Nebenrolle. Der vielbeschäftigten leidenschaftlichen Gitarrenspielerin gelang es auch, den heiß begehrten Part der Katniss Everdeen in der Science-Fiction-Bestsellerverfilmung „Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele“ von Gary Ross zu ergattern. Ein Kinostart ist für 2012 geplant.