Seit 2011 ist es offiziell, dass der deutsche Schauspieler Alexander Fehling ein Shooting Star des europäischen Films ist. Bei der Berlinale wurde er mit dem entsprechenden Preis bedacht. Damit würdigte die Jury einen Darsteller, der sich ohne Kompromisse in seine Rollen stürzt und die emotionale Seite der Figuren auszuleben scheint. Zu Fehlings bekanntesten Werken zählen das Biopic „Goethe“ sowie das Terroristen-Drama „Wer wenn nicht wir“.
Der junge Schauspieler
Alexander Fehling, der am 29. März 1981 in Ostberlin geboren wurde, zeigte schon in seiner Jugend sein Interesse an die Schauspielerei. Er war zunächst als Esel der Bremer Stadtmusikanten zu sehen und frönte auch danach weiter seiner Leidenschaft in unterschiedlichen Theatern. Nach seinem Schulabschluss am Gymnasium besuchte Fehling die Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. 2007 machte er dort seinen Abschluss. Bereits während seines Studiums war er immer wieder in Theaterrollen zu sehen. Die dadurch erzielte Aufmerksamkeit brachte ihm schließlich eine Gastrolle in einer Folge der TV-Krimiserie „Der Kriminalist“ ein.
Mit Goethe nach oben
Alexander Fehlings erster Spielfilm war Robert Thalheims Drama „Am Ende kommen die Touristen“, in dem er gleich eine Hauptrolle übernahm. Fehling konnte bei der sensiblen Darstellung des Zivildienstleistenden Sven, der im Begegnungszentrum des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz arbeitet, auf seine Theater-Erfahrung zurückgreifen. So gelang es ihm, die schwierige Beziehung zu dem Holocaust-Überlebenden Krzemiński, gespielt von Ryszard Ronczewski, mit einer Mischung aus Verständnis und Distanz darzustellen. Nach einigen Nebenrollen, darunter auch als Wehrmachtssoldat in Quentin Tarantinos „Inglorious Basterds“, etablierte sich Fehling schließlich mit der Rolle des jungen Goethe in Philipp Stölzls gleichnamigem Werk endgültig im deutschen Filmgeschäft. An der Seite von Miriam Stein und Moritz Bleibtreu als Lotte Buff und Albert Kestner verlieh Fehling Goethe, der es noch nicht zum Dichter geschafft hat, einen entwaffnenden Charme voller Energie, derbem Witz und tiefer Verzweiflung. Der Film war kommerziell wie künstlerisch erfolgreich. Danach tauchte Fehling als Andreas Baader in Andreas Veiels Terroristen-Drama „Wer wenn nicht wir“ über die Liebesgeschichte zwischen Bernward Vesper und Gudrun Enslin auf. 2012 ist Fehling als verzweifelter Schauspieler in Jan Zabeils Drama „Der Fluss war einst ein Mensch“ zu sehen, der alleine mit einem Kanu durch ein unübersichtliches afrikanischen Sumpfgebiet irrt.