Was soll man von der Tochter des Schauspielers Eric Roberts und der Nichte von Julia Roberts anderes erwarten, als in die Fußstapfen ihrer berühmten Verwandtschaft zu treten? Emma Roberts steht bereits seit ihrem zehnten Lebensjahr vor der Kamera und wurde vor allem durch ihre Hauptrolle in der Teenager-Serie "Unfabulous" bekannt. Ob der 1,57m kleinen Schauspielerin eine ähnlich beeindruckende Karriere wie ihrer Tante bevorsteht oder ob sie eher nach ihrem weniger erfolgreichen Vater kommt, wird sich noch zeigen. Von wem sie ihr strahlendes Lächeln geerbt hat, steht hingegen bereits jetzt außer Frage.
Erste Schritte vor der Kamera
Emma Rose Roberts wurde am 10. Februar 1991 in Rhinebeck im US-Bundesstaat New York geboren und ist die Tochter von Kelly Cunningham und Eric Roberts. Ihre Eltern trennten sich nur wenige Monate nach ihrer Geburt, weshalb sich Roberts schon in jungen Jahren auf diversen Filmsets tummelte, um ihren Vater und ihre Tante Julia zu besuchen. Obwohl Mutter Kelly zunächst gegen die Schauspiel-Ambitionen ihrer Tochter war, stand Roberts bereits im Alter von zehn Jahren zum ersten Mal selbst vor der Kamera und debütierte 2001 mit einer kleinen Rolle in Ted Demmes "Blow", wo sie als Filmtochter von Johnny Depp und Penélope Cruz auftrat. Nur drei Jahre später gelang Roberts mit der Rolle der Addie Singer in der Nickelodeon-Serie "Unfabulous" der Durchbruch. Da ihre Figur eine leidenschaftliche Songwriterin und Sängerin ist, plante der Sender parallel auch eine Musikkarriere für die junge Schauspielerin. Ihr erstes Album "Unfabulous and More: Emma Roberts" von 2005 diente auch als Soundtrack der Serie. Mittlerweile hat Roberts Mikrofon und Gitarre aber an den Nagel gehängt, um sich voll und ganz auf ihre Filmkarriere zu konzentrieren.
Das Warten auf den Erfolg
2006 spielte Emma Roberts neben Sara Paxton die Hauptrolle in der Fantasy-Komödie "Aquamarin", deren Handlung auf einem Kinderbuch von Alice Hoffman basiert. Ihr erster großer Kinoauftritt war nur mäßig erfolgreich, bescherte der Jungdarstellerin 2007 aber eine Auszeichnung mit dem Young Artist Award. Noch im selben Jahr wurde sie für ihre Hauptrolle in "Unfabulous" für den Kids' Choice Award als beste Seriendarstellerin nominiert. 2008 folgte die Komödie "Wild Child - Erstklassig zickig", in der Roberts eine verwöhnte Teenagerin mimt, die von ihren Eltern auf ein Internat in England geschickt wird. Auch hier blieb der erhoffte Erfolg aus – das Regiedebüt des ehemaligen Cutters Nick Moore ("Notting Hill", "About a Boy") fiel sowohl bei Kritikern, als auch an den Kinokassen gleichermaßen durch. Mit ihrer Rolle im gelungenen Coming-Of-Age-Drama "Lymelife" konnte Roberts danach wieder punkten, der Film schaffte es jedoch nicht in die deutschen Kinos und erschien hierzulande nur auf DVD. Im Jahr 2010 stand sie erstmals mit ihrer Tante Julia Roberts vor der Kamera: Im starbesetzten Episodenfilm "Valentinstag" von "Pretty Woman"-Regisseur Garry Marshall spielte sie neben allerhand Hollywoodgrößen (u.a. Jamie Foxx, Ashton Kutcher und Anne Hathaway) ein junges Kindermädchen, das mit ihrem Freund ihr erstes Mal plant. Abgesehen vom namhaften Cast hat die Ensemble-Romanze allerdings wenig zu bieten und bedient zahlreiche Klischees.
Reifere Rollen ab 2010
2010 war Emma Roberts auch an der Seite von Chace Crawford, Curtis '50 Cent' Jackson und Kiefer Sutherland in einer Nebenrolle in "Twelve" zu sehen. In seiner Literaturverfilmung erzählt Regisseur Joel Schumacher die Geschichte eines jungen Drogendealers, der die Jugendlichen in der Upper East Side von New York mit einer neuen Partydroge versorgt. Roberts überzeugte als verletzliche Außenseiterin, die den Beschützerinstinkt des Protagonisten White Mike (Chace Crawford) weckt. Anschließend spielte sie in der Tragikomödie "It's Kind of a Funny Story" von Ryan Fleck und Anna Boden neben "Hangover"-Star Zach Galifianakis. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Ned Vizzini und handelt von dem 16-jährigen Craig Gilner (Keir Gilchrist), der sich nach einem Suizidversuch in die Psychiatrie einweisen lässt. Auch die Rolle der an autoaggressivem Verhalten leidenden Noelle, die Craig mit einigen anderen psychisch labilen Patienten bei seinem Klinikaufenthalt kennenlernt, spielte Roberts souverän und bewies darüber hinaus ihre Tauglichkeit, auch ernstere Rollen stemmen zu können. 2011 zeigte sie sich in Wes Cravens "Scream 4" abermals von einer ganz anderen Seite. Im vierten Teil der Horror-Thriller-Reihe übernahm sie die Rolle der Cousine von Sidney Prescott (Neve Campbell), der Heldin der ersten drei Filme. Noch im selben Jahr flimmerte Roberts in der Komödie "Von der Kunst, sich durchzumogeln" über die deutschen Leinwände, wo sie zusammen mit Freddie Highmore ("Die Geheimnisse der Spiderwicks") in der Hauptrolle zu sehen ist.
Emma Roberts lebt derzeit in Los Angeles und ist seit Juli 2011 mit dem Schauspieler und Musiker Chord Overstreet ("Glee on Tour - Der 3D Film") liiert.