Eine Zeitlang sah es so aus, als würde sich bei Warner und DC nach den vielen Problemen und unglücklichen Entscheidungen der Vergangenheit endlich ein klarer neuer Plan für das sogenannten DCEU herauskristallisieren: „The Flash“ sollte die Zack-Synder-Ära endgültig abschließen und für einen neuen Status quo sorgen, in dem dann Michael Keaton und nicht Ben Affleck als Batman dabei ist. Doch nach den jüngsten Entwicklungen muss auch hinter diese Pläne schon wieder ein dickes Fragezeichen gesetzt werden.
Denn nicht nur hat Warner mit „The Flash“ ordentlich zu kämpfen, der – nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Skandale und juristischen Probleme von Hauptdarsteller Ezra Miller – immer weiter nach hinten verschoben wird, was dann wiederum auch Auswirkungen auf die anderen DC-Filme hat (zuletzt etwa „Aquaman 2“).
Auch "Supergirl"-Film abgesagt
Nun kommt auch noch das Drama um „Batgirl“ dazu, den der neue Warner-Boss David Zaslav – wohl aufgrund steuerlicher Vorteile – für immer in den Giftschrank packt und der nun nie veröffentlicht werden wird. Und dieser Fall zieht weiter Kreise: Wie das Magazin Rolling Stone nämlich berichtet, soll nun auch ein geplanter Film über DC-Heldin Supergirl gestrichen worden sein.
Supergirl (gespielt von Sasha Calle) wird in „The Flash“ ihr Debüt feiern und sollte anschließend eine sehr wichtige Figur im neuen DC-Universum werden. Der Verdacht lag sogar auf der Hand, dass sie als Justice-League-Ersatz für den bisherigen Superman Henry Cavill geplant war, über dessen Zukunft im DCEU weiterhin Unklarheit herrscht.
Unklare Zukunft im DCEU ...
Doch die Quellen des Rolling Stone berichten nun, dass die Arbeit an „Supergirl“ wohl nicht weitergehen wird. Unklar sind allerdings die Gründe dafür: War auch „Supergirl“ als einer der mittelgroßen DC-Filme geplant, die es – wie der Fall „Batgirl“ zeigt – unter Zaslav nicht mehr geben soll? Bleibt Sasha Calle trotzdem Supergirl und ist dann in einem „Justice League 2“ dabei? Oder will Zaslav nun tatsächlich Superman zurückbringen?
In der Vergangenheit machte zumindest bereits die Meldung die Runde, dass der Warner-Discovery-Boss großer Fan der Figur sei und intern erklärte, dass diese unbedingt eine zentrale Rolle spielen müsse und es eine Schande sei, dass es nicht alle paar Jahre einen großen Superman-Film gebe. Ob das dann auch mit einer Rückkehr von Henry Cavill verbunden wäre, ist aber mehr als ungewiss. Eine Neubesetzung von Superman ist mindestens genauso wahrscheinlich wie ein mögliches Comeback von Cavill.
... aber wohl keine Rückkehr zum Snyderverse
All diese Umwälzungen deuten aber wohl nicht auf eine Rückkehr zum einst von Zack Snyder entworfenen Universum hin. Auch dies stellt der Rolling Stone klar und hat dabei eine interessante Anekdote zu liefern. Die Dokumentarfilmerin Leslie Iwerks, die zuletzt mit der Mini-Serie „The Imagineering Story“ über Walt Disneys Tüftler begeisterte, arbeitet aktuell nämlich an einem großen Projekt über die Geschichte von DC. Dafür habe sie auch gebeten, Ausschnitte aus „Zack Snyder's Justice League“ nutzen zu können, was ihr von der neuen DC-Führung verboten wurde. Es gebe nur einen einzigen Justice League, die 2017 in den Kinos gestartete Version, die Joss Whedon statt Zack Snyder fertigstellte.
Schon in der Vergangenheit machten auch Gerüchte die Runde, dass der neue Warner-Boss David Zaslav mit großem Kopfschütteln auf die Entscheidung der alten Führung reagierte habe, Snyder noch mal 70 Millionen Dollar für die späte Fertigstellung seiner Vision zu geben. Es sei genau die Art von Geldverbrennung, die er stoppen wolle.
Dass Zack Snyder in naher Zukunft zurückkehrt und das DCEU rettet, wie es sich einige seiner Fans erträumen, ist sowieso sehr unwahrscheinlich. Schließlich hat sich der Filmemacher selbst vertraglich an Netflix gebunden und dort nun viele Projekte für die nächsten Jahre in Arbeit. Er hat also ohnehin gar keine Zeit.
Gibt es bald Antworten?
Was passiert mit Superman? Wie geht es mit dem DCEU weiter? Womöglich enden schon sehr bald einige dieser Spekulation, denn wir könnten in Kürze erfahren, was Sache ist: Am heutigen 4. August 2022 findet nämlich ein großer Inverstoren-Call der Firma Warner Bros. Discovery statt, auf dem unter anderem die Zukunftspläne der Filmsparte thematisiert werden könnten. Bereits jetzt gibt es Gerüchte, dass Filme wie „Shazam 2“ und „Aquaman 2“ ein weiteres Mal verschoben werden sollen und auch die Starttermine von „Black Adam“ und „The Flash“ sind wohl nicht in Stein gemeißelt...
Nach dem "Batgirl"-Schock: So reagieren die Macher auf die Verbannung ihres DC-Films in den Giftschrank [UPDATE]